Das Jahr 1998 bringt viel Neues – Windows 98, den Apple iMac und das NOKIA 5110, Google wird gegründet, die Einführung des Euro wird beschlossen, die EZB wird gegründet, das Kyoto-Protokoll über Klimaänderungen wird unterzeichnet, Viagra wird freigegeben, der erste Freifallturm nimmt als Fahrgeschäft in Deutschland den Betrieb auf, ein fünf Kilometer durchmessendes Hyperkomradioteleskop wird gebaut, das über 100 Jahre später zur Entdeckung von Mechanica führen sollte, der erdnahe Asteroid Itokawa wird entdeckt und schließlich tritt noch am 1. August die Reform der deutschen Rechtschreibung in Kraft.
In den USA poppt Clinton die Lewinsky-Affäre auf, in Ungarn wird Viktor Orbán Ministerpräsident. In Bayer wird die Todesstrafe offiziell abgeschafft und zwei Tage später auch in Aserbaidschan. Und in Madrid fällt ein Tor (um).
Der Vertrag über den Bau der internationalen Raumstation ISS wird abgeschlossen, und der Robotregent deklariert Zhygor, Sarende offiziell zu einer Freihandelswelt.
Katastropen des Jahres waren der Wirbelsturm Mitch, der in Mittelamerika über 10.000 Tote forderte und das ICE-Zugunglück bei Eschede.
Geboren wir unter anderem Elle Fanning, bekannte Verstorbene sind Peter Terrid, Falco, Frank Sinatra, der „König des Manga“ Shōtarō Ishinomori, Seewolf Raimund Harmstorf, Hans-Joachim Kulenkampff und Akira Kurosawa.
Ort: Ebbe und Flut
Anzahl der Gäste: 138
Ehrengäste: Michael M. Thurner, Ernst Vlcek, Kurt Luif, Reporterteam von W1 (das jetzige ATV)
Highlights: Erster Besuch von Ernst Vlcek; Austria Con I
Ein Jahr ist es nun her, dass ich das erste Mal beim Perry Rhodan Stammtisch war. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mit äußerst gemischten Gefühlen an einem kalten Abend aufgebrochen bin, nichtsahnend, was mich da erwarten würde. Das Ganze hat sich dann jedoch sehr schnell als lustiges, geselliges und völlig zwangloses Treffen mit Freunden herausgestellt, die sich einmal im Monat für ein paar Stunden nicht nur über ihr Hobby Perry Rhodan, sondern auch über viele andere Dinge unterhalten. Und genau das wollte auch Heinz einmal kennenlernen, der über NOW! auf den Stammtisch aufmerksam geworden war und nach einigen Mails sein Kommen aus der fernen Steiermark angekündigt hat.
Um sechs Uhr war ich beim Südbahnhof, um ihn abzuholen. Zwar erkannte ich ihn ungefähr aufgrund eines Bildes, das er als Scan einem E-Mail angehängt hatte, aber den Ausschlag gab dann doch ein geschwenktes Perry Rhodan Heft. Wir fuhren direkt zum Lokal weiter und waren deshalb viel zu früh dran. Nachdem wir das Licht im Hinterzimmer aufgedreht hatten, den Tisch auf geeignete Größe ausgezogen und die Sessel zurechtgerückt hatten, plauderten wir bei einem Guinness und einem Früchtetee über unsere ersten Erlebnisse mit Perry.
Um sieben Uhr begann ich das erste Mal, auf die Uhr zu schauen. Verdächtig ruhig heute! So um zwanzig Minuten nach sieben Uhr herum wurde es schließlich etwas peinlich. Da hatte Heinz eine mehrstündige Bahnreise auf sich genommen, um einmal den Wiener Perry Rhodan Stammtisch kennenzulernen, und dann war keiner da – 'Stell dir vor, es ist Perry Rhodan Stammtisch und keiner geht hin …'. Wir rätselten schon, ob das Treffen vielleicht nochmals verschoben worden war oder alle kollektiv darauf vergessen hatten, als schließlich Jörg unsere 'Runde' verstärkte (noch etwas eckig, die Runde – zugegebenermaßen – aber immerhin). Und während wir so plauderten, trafen im regelmäßigen 3-Minuten-Intervall doch noch Thomas, Karl Heinz, Michael, Antje, Arnold und Michael Marcus ein und der Tisch war rundum mit neun Leuten besetzt.
Zunächst teilte sich der Tisch einmal in zwei Gesprächsrunden auf. Ich saß leider in der falschen, den Michael versuchte sich, in Abwesenheit von Roman, kurz als Ausplauderer der aktuellen Handlung. Mir gelang es jedoch, so gut wie möglich wegzuhören bzw. ein paar aufgeschnappte Handlungsfragmente schnell wieder zu vergessen.
Gleich anschließend ging es wieder einmal um Comics. Wir versuchten zu ergründen, ob denn nun Superman wirklich gestorben sei oder das ganze nur ein Werbegag war, ob Superman mittlerweile wieder lebt, und wenn ja, ob er jetzt Zombieman heißt. Nachdem auch das besprochen war, diskutierten wir darüber, ob es der Menschheit jäh gelingen würde, die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten und damit zusammenhängend auch die Überlegung, wie eine zukünftige Besiedelungspolitik im Weltraum aussehen könnte. Zunächst würde man sicher den Mond und den Mars kolonialisieren. Die Erschließung der Venus wäre aufgrund der Gegebenheiten wahrscheinlich wesentlich schwieriger, aber vielleicht könnte man ja hier auf das alte Positronengehirn der Arkoniden zurückgreifen – schließlich ist bisher nirgends gestanden, dass es das nicht mehr gibt! Und sofern man weiter hinaus will, ist natürlich auch der Einsatz von Generationen-Raumschiffen möglich, wobei sich hier natürlich die Frage stellt, ob diese dann auch die notwendigen technischen Mittel zur Verfügung haben, auf einem geeigneten Planeten landen zu können, vorausgesetzt, man findet überhaupt einen – 'One way ticket to the stars' also, in Abwandlung eines ELO-Songs.
Allgemeine Aufmerksamkeit erregte dann wieder ein kurzer Brief von Adi, dem früheren Gastgeber des Stammtisches. Er hatte drei ehemalige Fans aufgelistet, die nun ihre Sammlungen verkaufen wollen. Einige bekamen glänzende Augen, als da Perry Rhodan und Atlan Hefte angeboten wurden, 1. Auflage komplett, gebunden zu je zehn Romanen in rotem und blauem Leinen samt Goldprägedruck. Es hat sich aber keiner wirklich die Telefonnummer notiert, um konkret wegen dem Preis nachzufragen. Und als Karl Heinz noch anbot, eventuell einen alten (!) Plüsch-Gucky um etwa ÖS 5.000,-/ DM 700,- besorgen zu können, wurde nur mehr müde abgewunken. Größeres Interesse bestand da schon an alten Perry Rhodan Langspielplatten, die sehr schwer aufzutreiben sind und von denen es ganze drei Stück gegeben hatte: 'Invasion der Puppen', 'Aufruhr in Terrania' und 'Planet des Todes'.
Ein Stapel Perry Rhodan Taschenbücher wechselte den Besitzer, bevor das Sammelkartenspiel genauer unter die Lupe genommen wurde, insbesondere die 2nd Edition. Man stimmte überein, dass sich hier einige Leute aufgrund einer guten Idee eine goldene Nase verdient hatten, da man so eine Kartensammlung, schön ungleichmäßig verteilt, mindestens zehn Mal an ein und denselben Fan verkaufen kann.
Erheiterung und Empörung gleichermaßen kam bei der Ankündigung auf, dass es nun auch Icho Tolot als Plüschfigur geben wird, gute 30 Zentimeter hoch. Das würde ganz schön dämlich aussehen, wenn man den neben Gucky stellt! Unser Vorschlag dazu: Figur in Lebensgröße mit ca. 3.50 Meter, aus Hartplastik, gefüllt mit Sand. Außerdem könnte man zur Ergänzung des Sortiments noch einen Paladin-Roboter produzieren, den man innen und außen beklettern kann. Auf die Idee, einen Siganesen herzustellen, ist aber offenbar noch niemand gekommen. Irgendwer hat dazu sogar ausgerechnet, um wievielmal größer eine Dscherro-Burg als ein Siganese ist und kam dabei auf ein Verhältnis von 1:40.000.
Apropos Dscherro: Diese finsteren Zeitgenossen entwickeln sich auch zu einem Dauerbrenner am Stammtisch, wobei die Meinungen dazu jedoch sehr gegenläufig sind. Die einen loben die spannenden und neuen Geschichten, die anderen empfinden die Handlung als überflüssig, zu brutal und als 'Fast-Grund', einige Romane zu überspringen.
Auch noch ein Thema war der Perry Rhodan Stand auf der Traumland Kinderwelt Ausstellung in der Wiener Hofburg im Dezember vorigen Jahres. Jeder fand, dass der Stand wirklich schön und gelungen war, und es hatte allen, die dort waren, Spaß gemacht.
Bereits seit Beginn des Abends machte eine Mappe mit dem Ausdruck von NOW! 2 die Runde, in die jeder zumindest kurz hineinblätterte. Antje stellte fest, dass ihre beim letzten Mal geschilderten nächtlichen Abenteuer sowie ihre Errichtung des Mount Erdnuss festgehalten waren und überlegte kurz, ob sie nicht wie Roman eine Änderung des Namens in "Die-auch-nicht-mehr-genannt-werden-will" beantragen soll.
In der "Computer-Ecke" ging es diesmal um diverse Angebote zu Perry Rhodan im World Wide Web sowie geeignete Internet-Provider und Browser, um sich die jeweiligen Produkte auch holen und ansehen zu können. Keine Freude hätte heute Bill Gates mit uns gehabt, da es immer wieder Microsoft-Witze zu hören gab, für die in erster Linie Heinz verantwortlich zeichnete. Obwohl – so weit hergeholt ist der Vergleich gar nicht zwischen Windows und einem liegengebliebenen Auto – alle Fenster zumachen, aussteigen, wieder einsteigen und neu starten <eg>.
Danach beschäftigten wir uns mit allgemeinen SF-Themen, und der Gesprächs- und Diskussionsstoff spannte sich von Literatur über Fernsehserien und Filme bis hin zum Klonen. Dass Schafe, Schweine und jetzt auch Menschen geklont werden, wussten wir schon, aber wer hätte gedacht, dass fliegengroße Elefanten nur in Bars leben können. Würde man nämlich einen der grauen Riesen auf die Größe einer Fliege schrumpfen, so könnte er aufgrund seines verhältnismäßig großen Gewichtes nur stark konzentrierte Nahrung zu sich nehmen, und diese geeigneten Nährstoffe wären in erster Linie im Alkohol zu finden. Und Alkohol gibt es – erraten, in einer Bar! Bitte einen Longdrink ohne Strohhalm!
In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, ob es bei den Terranern des aktuellen Perry Rhodan Universums bezüglich Aussehens und Hautfarbe noch Unterschiede gibt, oder ob sich mehr oder weniger ein mediterraner Durchschnittstyp herausgebildet hat. Leicht erklärbar erschien hingegen die Frage, warum denn Flame Gorbend violette Haare hat – durch ihren Frisör!
Über die folgende Stunde hätte ich gerne den Mantel des Schweigens ausgebreitet, aber der Vollständigkeit halber sei hier doch – Asche auf unsere Häupter – die schonungslose und ungeschminkte Wahrheit wiedergegeben. Unsere Themen waren: Star Trek und Star Wars! Zum Glück ist zu dieser schon relative späten Stunde kein neuer Stammtisch-Besucher mehr gekommen ....
Zunächst ging es einmal um Star Trek und Next Generation (Hallo, Daniela, heute hättest Du aber da sein sollen, hast wirklich was versäumt!). Hier bewiesen die Perry Rhodan Fans, dass sie auch auf diesem Gebiet gut beschlagen sind. Man diskutierte etwa die Veränderung der Haarlänge von Kira oder die Art der Bewaffnung der DEFIANT aus Deep Space Nine, ging die verschiedenen Völker und Machtgruppierungen sowie ihre Zusammenhänge in der Serie durch und beschäftigte sich mit Formwandlern oder der Frage, wie die Widerstandsgruppe namens "Marquis" zu ihrem Namen gekommen ist und warum das Raumschiff Voyager immer nur auf dieselben Völker trifft . Ob dann noch geklärt wurde, ob es möglich gewesen wäre, dass Ryker und Worf gemeinsam die Akademie besucht haben, weiß ich nicht mehr.
Über Star Wars und Space 2063 hatten wir heute schon zu Beginn des Abends einmal kurz gesprochen, nämlich im Zusammenhang mit dem Klonen. In beiden Filmen bzw. Serien kommt diese Thematik vor – in Star Wars hat es ja die "Klon-Kriege" gegeben, die Obi Wan Kenobi noch miterlebt hat und die ja jetzt auch in den ersten drei gedrehten Folgen vorkommen müssen, und in Space 2063 wurde Klone gezüchtet, um gegen Androiden zu kämpfen. Ob Klone eine Seele haben, werden wir demnächst gemeinsam mit der Frage nach dem Ursprung allen Seins abhandeln. Übereinstimmung gab es jedoch, dass kopierte Menschen, egal in welchem Alter sie "produziert" werden, keine Intelligenz, Erinnerungen oder Verhaltensweisen des Originals haben können.
Auch Babylon V ist eine Serie, die allgemeinen Anklang findet. Äußerst spannend gemacht, viele gute Raumschiffe, und vor allem wissen wir jetzt, wie man bei Perry Rhodan auf die "Igelschiffe" gekommen ist ... <bg>. Andererseits hat sich ja Star Trek mit den Würfelraumern und den Borgs auch Anleihen bei der Konkurrenz geholt und dem Kind, sprich Posbi, samt seinem Gefährt nur einen anderen Namen gegeben.
Aus der hintersten und ganz verstaubten Schublade wurden schließlich noch Mondbasis Alpha, UFO und wie die alten Serien sonst noch geheißen haben, geholt und man merkte, dass diese alten Schinken damals genauso begeistert haben wie die neuen Filme heute. Zu diesen neuen Filmen zählt sicher auch Alien IV. Einige der Stammtisch-Besucher haben sich ja kurz vor Weihnachten zu einem gemeinsamen Kinobesuch getroffen und erzählten nun den Daheimgebliebenen über die neue Folge des Horror-Abenteuers.
Nachdem Heinz, der seinen Zug erwischen musste, Michael Marcus und Thomas aufgebrochen waren, ging es zu später Stunde noch einmal um Comics, diesmal jedoch waren die Gespräche wesentlich diffiziler als zu Beginn des Abends. Und das hört sich dann ungefähr so an:
Michael: Da hat es doch im Jahr 1969 dieses Superman-Heft Nummer 18 gegeben, wo sie leere Seiten drinnen hatten und etliche Bilder doppelt waren ...
Karl Heinz: Ja, genau, aber das war Nummer 19. Die Geschichte wurde dann ein Jahr später im Sammelband 39 nachgedruckt.
Michael: Sammelband Nummer 39? Ich dachte, davon gibt es nur 35!
Karl Heinz: Also genau genommen gab es 36. Die weiteren Nummern wurden dann unter einem anderen Titel aus dem Englischen übersetzt, da gab es, glaube ich, nur 5 Hefte.
Michael: Ah, ich weiß schon, was du meinst, aber das waren sechs Hefte. Und in einem davon war auch diese Geschichte von den Fantastischen Vier, wo Hulk das kleine Mädchen rettet ...
Karl Heinz: Aber diese Geschichte war doch erstmals im Marvel Spezial-Comic Nummer 12 abgedruckt.
Michael: Nicht ganz. Zuerst gab es die Story noch in einer amerikanischen Ausgabe namens Silver-Comic, die es schon seit 1963 gibt.
Karl Heinz: Silver-Comic? Die gibt es schon länger, seit 1961. Die haben es auf über 200 Hefte gebracht.
Michael: 207 Hefte, um ganz genau zu sein. Wenn du dich erinnerst, da hat es diese Nummer 137 gegeben, wo es nur einige Exemplare mehr geben soll ...
Karl Heinz: War das nicht Nummer 124? Da war nämlich diese Fortsetzungsgeschichte drinnen, die dann später in der englischen Ausgabe nochmals abgedruckt wurde, nachdem die Serie mit der Nummer …
Usw., usw., ...
An dieser Stelle seien auch alle Comic-Fans eingeladen, einmal zu unserem Stammtisch zu kommen!
Danach folgte noch etwas leichtere Kost, wie etwa die Fix+Foxi Hefte und die darin enthaltenen Serien, die sich zum Teil dann verselbständigt haben und unter anderem der frankobelgischen Szene angehören. Wer erinnert sich nicht ab Kokomiko alias Spirou ("Huba, huba"), Schnieff und Schnuff (Boule und Bill), Bobo, Pauli, Prinz Edelhart und Kukuruz, JoJo oder die Minimenschen?
Zehn Minuten nach Mitternacht brachen wir schließlich auf. Beim Zahlen machte uns die Wirtin noch darauf aufmerksam, dass wir beim nächsten Mal unser Hinterzimmer einem Dart-Verein abtreten müssen, der dort Meisterschaften austrägt, und stattdessen einen Tisch im vorderen Gastraum bekommen. Ich bin schon gespannt, wie viele fragende, verwunderte und verwirrte Blicke uns da treffen werden. Und die Wirtin wird dann vielleicht erklären: "Ach, das sind nur diese Jerry Cotton Spinner, die sich einmal im Monat hier treffen und über Raumschiffe und so ein Zeug reden …"
Kurzer Nachsatz zu obigem Bericht: Normalerweise schreibe ich den Text immer noch am selben Abend. Da es diesmal recht spät war, habe ich mich erst am nächsten Tag an den PC gesetzt und geschrieben. Als ich fast fertig war, machte ich eine kleine Pause. Nach einiger Zeit zurückgekehrt, war der Bildschirm in den Energiesparmodus gegangen und hatte sich abgeschaltet.
Normalerweise bewegt man jetzt die Maus oder drückt eine Taste, und das Bild kommt. Nichts! Bildschirm ein- und ausschalten. Nichts!! Bildschirm ein- und ausstecken. Nichts!!! Ein paar Mal mit der Faust auf alle Teile klopfen. Nichts!!!! Ich habe dann zwar noch versucht, die Daten ins Blinde hinein zu sichern, aber offenbar hat nicht nur der Monitor Schwarz gesehen.
Reset. Bildschirm kommt. Windows startet hoch. Und dann: NICHTS!
Nun in chronologischer Abfolge: Fassungslosigkeit – Beschimpfung des PC's – verzweifelte Suche auf der Platte – Einsatz von Rettungs-Tools – Resignation – Wutanfall – Umherschleudern diverser Gegenstände – neuerliche Beschimpfung – neuerliche Resignation – Trauer – nein, geweint habe ich nicht, aber ich war nahe dran. Zwei Stunden, in denen man sich schreiberisch auslebt, sich Gags überlegt, an dem Text herumfeilt, Querverbindungen herstellt, usw., und heraus kommt – Nichts! Nochmals hinsetzen, verzweifelt versuchen, wenigstens einige Satzfragmente, bei denen man sich gedacht hat "Ja, das ist es" zu rekonstruieren. All das kann bestenfalls ein lauer Aufguss werden, bei dem die Luft raus ist, und lustige Passagen werden sich auch in Grenzen halten, da mir das Lachen vergangen ist.
Okay, es gibt schlimmeres, aber nicht für mich in diesem Moment. Ich gelobe hiermit feierlich (und kann es auch jedem anderen nur raten): Nach Möglichkeit nicht direkt in den Computer arbeiten, ständig speichern, immer wieder ausdrucken. Aber Moment: Habe ich mir das beim letzten Mal nicht auch schon gesagt?
Gleich eine Frage vorweg: Welcher Perry Rhodan Stammtisch kann schon von sich behaupten, mit einem eigenen Bericht im Fernsehen vertreten gewesen zu sein? Keiner?
Nun, WIR können es!
Über mehrere Ecken und durch einige Zufälle erfuhr der private Fernsehsender Wien 1, dass es so etwas wie eine nationale Perry Rhodan Szene gibt, die sich einmal monatlich in Wien trifft und auch sonst schon ein paar Mal in Erscheinung getreten ist. Und demnach in Kürze ein Schwerpunkttag zum Thema Science Fiction geplant war, konnte man den legitimen Erben des Universums nicht übergehen (zumindest nicht ungestraft!). Vom Sender wurden einige Fans der Perry Rhodan Stammtischrunde telefonisch kontaktiert, um Drehtermine und Interviews zu vereinbaren. Insbesondere wollte man Impressionen vom Stammtisch filmen und einen Altleser näher zur Sache befragen. Deshalb wurde der Februar-Stammtisch als erster Drehort auserkoren.
Bereits im Vorfeld wurden einige Besucher telefonisch und per E-Mail davon informiert, wobei gleich Parolen, wie "Anständige Kleidung", "Schön sprechen" oder "Keine Ausfälligkeiten gegen Star Trek" ausgegeben wurden.
Als ich diesmal zum Perry Rhodan Stammtisch aufbrach, kam es mir zugute, dass ich beim letzten Mal Heinz erklärt habe, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Lokal kommt – mein Auto streikte nämlich, der Batterie dürfte die extreme Kälte der letzten Woche nicht gut getan haben. Bepackt mit Fototasche, Bilder, Sammelkarten und Disketten (sonst habe ich nie so viel mit) vertraute ich mich den Öffis an, die mich dann aber fast genauso schnell ins "Ebbe und Flut" brachten, nur halt nicht so bequem.
Bevor ich fälschlicherweise ins Hinterzimmer des Lokals abbog, in dem diesmal ein Dart-Turnier stattfand, sah ich noch rechtzeitig an einem großen Tisch im vorderen Teil des Lokales Roswitha und 'Adi is back!' sitzen.
Allzulange hielt diese traute Dreisamkeit jedoch nicht an. Nach und nach trafen die Perry Rhodan Freunde (und Freundinnen) ein. Ein großer, ovaler Holztisch füllte sich rasch. Danach wurde mit einem großen und schweren Steintisch verlängert, und als der voll war, wichen die etwas später Gekommenen auf einen unmittelbar danebenstehenden Tisch aus, und als der voll war – nun, dann ist zum Glück keiner mehr gekommen, weil wir hätten nicht gewusst, wo wir einen zusätzlichen Gast noch sinnvoll hätten unterbringen können. Der heutige Tag hat nämlich jeden bisher dagewesenen Rahmen gesprengt – sage und schreibe 19 (in Worten: neunzehn) Fans waren anwesend, so viele wie noch nie bisher – abgesehen einmal vom Osterspaziergang im vorigen Jahr, zu dem auch deutsche Gäste gekommen waren (obwohl, soviel mehr, glaube ich, waren das damals auch nicht ). Aber alles der Reihe nach ...
Das Hauptthema war heute natürlich Wien 1 und seine Reportage über Perry Rhodan. Diesbezüglich musste Thomas gleich eine bedauerliche Mitteilung machen – der Kameramann war erkrankt und konnte nicht kommen, eventuell würde uns aber die Reporterin einen Besuch abstatten, Drehtermin also flachgefallen. Dabei hatten wir uns alle so herausgeputzt und nun das! Einerseits war es natürlich gut, weil wir gerade heute nicht unser gewohntes, gemütliches Hinterzimmer beziehen konnten, andererseits schade, weil diesmal so viel los war wie noch nie, da offenbar all jene, die sonst eher unregelmäßig kommen, einmal zufällig alle gemeinsam da waren.
Einer der früheren Gäste war ein älterer Herr, von dem wir zuerst annahmen, dass er sich am Tisch geirrt hat. Als er dann jedoch fragte, ob er denn hier richtig sei am Perry Rhodan Stammtisch, wurde natürlich bejaht.
Zuerst dachten wir, das sei der eingeladene Altleser für das Interview. Gut, alt war er und Leser auch, aber er kam aufgrund eines Flugblattes, dass seine Frau beim Perry Rhodan Stand in der Wiener Hofburg mitgenommen hatte und wollte nun einige Romane und Taschenbücher verkaufen. Zur Auswahl standen zum Beispiel die Romanhefte Nummer 3 bis 1200, wobei die Stammtischrunde hier sicher keine optimale Zielgruppe ist, da sich jeder, der hierher kommt, mehr oder weniger ernsthaft (und hoffentlich auch spaßhaft!) mit Perry Rhodan beschäftigt und somit bereits die meisten Romane sein eigen nennt. Die Taschenbücher stießen da schon auf größeres Interesse und man würde hier sicher ein Treffen arrangieren. Bevor jedoch Johannes die Runde relativ bald wieder verließ, wurde noch eifrig über das Thema geplaudert, etwa über seinen ersten Kontakt mit dem Erben des Universums: "Wie ich die Heftln das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir, was ist denn das schon wieder für ein Dreck. Als ich dann bereits das dritte Heft davon sah und mir auch das Titelbild gefiel, kaufte ich es mir und war ab da dabei." Und keiner von uns hat verstanden, warum er sich damals die beiden ersten Hefte nicht nachgekauft hat.
Der leere Stuhl wurde sofort von Heinz in Beschlag genommen, der wieder die weite Reise von Graz hierher auf sich genommen hat – muss sagen, das spricht für den Stammtisch! Allerdings will er uns jetzt Konkurrenz machen – in einer E-Mail-Aktion hat er mehrere Fans angeschrieben, und es gibt schon einige Interessenten für einen Perry Rhodan Stammtisch in der Steiermark. In einem ganz aktuellen E-Mail teilte Heinz mit, dass es bereits konkrete Pläne für ein erstes Treffen gibt. Wenn dann alles läuft, könnte man sich auch mal einen gegenseitigen Besuch abzustatten, obwohl der Vorschlag, dies am gleichen Abend zu tun, wohl noch einmal überdacht werden muss.
Wie bereits beim letzten Mal besprochen, versuchten wir zu eruieren, das wievielte Treffen heute eigentlich stattfand. Adi hatte das kleine schwarze Gästebuch mitgebracht, und mit dessen Hilfe waren unsere Nachforschungen von Erfolg gekrönt. Die erste Stammtischrunde gab es am 4. Oktober 1996. Und um den werten Leser an dieser Stelle nicht zu sehr zu strapazieren, sei auch angeführt, der wievielte reguläre Stammtisch diesmal war – bereits der siebzehnte! Nicht mitgezählt wurde der "1. Sonder-Stammtisch" beim Osterspaziergang – mit diesem und dem 2. Sonderstammtisch für den Wien-1-Drehtermin (mehr dazu weiter unten) wäre somit nächstes Monat im März bereits das 20. Treffen!
Und damit nicht immer nur ein paar Namen herausgegriffen werden, seien jetzt einmal alle angeführt, die heute da waren (in der ungefähren Reihenfolge ihres Auftretens):
Roswitha, Adi, Erich, Johannes, Roman ("Der-wieder-genannt-werden-will"), Karl Heinz, Heinz, Jörg, Daniela, Thomas, Hans, Franz, Michael, Alexander, Antje, Arnold, Michael Marcus, Wolfgang. Ja, und da war dann noch die nette Dame von Wien 1.
Wie angekündigt, wagte sich die Reporterin in die Höhle des Löwen, um vorweg Informationen zur Perry Rhodan Serie samt allem Drumherum einzuholen. 2940 Jahre in zwei Stunden. Abwechselnd standen die Stammtischgäste Rede und Antwort, um der Dame, die Perry Rhodan nur aus zwei oder drei Heften in ihrer Kindheit kannte, näherzubringen. Wir hofften nur, dass diejenigen, die sich an diesem Abend dem Interview gestellt haben, das P.R.-Universum auch gut ausgebreitet haben – ansonst behalten wir uns das Recht auf einen jederzeitigen Widerruf vor! Konkret ging es etwa um die Frage des Antriebes der Raumschiffe, die Größe des von Perry bereits bereisten Universums oder um die Abklärung, wohin Guckys Zahn verschwindet, wenn er einmal nicht mit offenem Mund dasteht.
Und ein Saboteur, dessen Namen ich hier nicht nennen will, damit er keine Drohbriefe bekommt, erwähnte kurz den alten Perry Rhodan Film, doch es gelang uns, das angerissene Thema gleich wieder zu vertuschen und die entsprechenden Notizen dazu zu vernichten.
Zu guter Letzt wurde noch ein Ersatz-Drehtermin festgelegt, um im Fernsehen noch die passenden Bilder zum Text liefern zu können. Man einigte sich schließlich auf Montag in einer Woche – zwar würden nicht alle kommen können, aber da die Sendung noch im Februar laufen sollte, konnten wir nicht bis zum nächsten regulären Stammtisch an einem Freitag zuwarten. Zuvor jedoch wird noch ein Drehtermin bei Thomas stattfinden, bei dem diverse P.R.-Utensilien und die Präsenz im Internet gezeigt werden sollen und auch das Interview mit dem Altleser in etwas ruhigerer Atmosphäre stattfinden wird. Der Lärmpegel an diesem Abend war wirklich enorm (in erster Linie aber, glaube ich, nur von uns verursacht :-). Zeitweise musste man sich schon fast gegenseitig anschreien, um sich zu verständigen, und wenn die beiden Hunde der Lokalbesitzer noch zu bellen anfingen, konnte man nur resignierend auf die Zeichensprache zurückgreifen.
Jetzt kurz noch einmal die Termine, bei denen man heute wirklich leicht den Überblick verlieren konnte:
Ebenfalls großes Thema war heute der kommende Con in Garching. Einige der Anwesenden haben schon fix gebucht, mehrere andere überlegen sich ernsthaft, sich diese Veranstaltung nicht entgehen zu lassen. Michael Marcus hatte mehrere Programmhefte mitgebracht, die er an die interessierten Fans verteilte. Weiters hatte er noch etliche Perry Rhodan Aufkleber mit, die er unters Volk warf:
"Gib mir noch ein eckiges."
"Ich will noch ein rundes!"
"Ja, und ein rotes hätte ich auch noch gerne!"
"Schau, da ist noch ein anderes rundes."
"Mama, der böse Onkel will mir kein eckiges geben!"
Okay, der letzte Satz ist nicht gefallen, aber er hätte gut dazugepasst. Da fällt mir auch noch die Werbung eines Möbelhauses ein, die es vor einiger Zeit einmal gegeben hat: "Wie die Geier, wie die Geier …"
Nachdem jeder seine Schätze in Sicherheit gebracht hatte (zum Schluss sind sogar noch einige übrig geblieben), ging es wieder einmal – in aller Kürze – um Comic. Superman hat sich hier mittlerweile als Stammgast etabliert und wäre heute eigentlich als zwanzigster Besucher mitzuzählen gewesen.
Wolfgang hatte eine aktuelle Ausgabe (2/98) der Comic-Zeitschrift "Sprechblase" mitgebracht, in der es einen interessanten Artikel mit einem Vergleich von Perry Rhodan und Nick, dem Weltraumfahrer gab. Sobald jemand das Heft länger als 10 Sekunden untätig in der Hand hielt, wurde es ihm bereits vom nächsten weggenommen.
Zwar wollte ich einige Fotos von den Filmaufnahmen schießen, doch in Ermangelung dieser gaben die Stammtischbesucher auch ohne die anwesenden Kameraleute ein lohnendes Motiv ab – ein paar schnelle Schüsse quer durch den Raum und aus luftiger Höhe von einem Barhocker herab. Eigentlich hätte ich ein 'Fischauge' gebraucht, um alle auf ein Bild zu bannen!
Nachdem das Aufstehen der reinste Hindernislauf war, da ich in der hintersten Ecke saß und über geschätzte fünf Leute klettern musste, erledigte ich noch schnell ein paar andere Dinge, bevor ich wieder meinen Platz einnahm, denn ich dachte mir: 'Ein zweites Mal kommst du da nicht mehr raus!'
Bis zum Ende des Stammtisches um halbzwölf waren die meisten noch anwesend und es wurden noch mehrere Gespräche geführt. Neben der Frage, wohin das Apostroph auf Thoregon verschwunden ist, gab es zu den Filmen Starship Troopers und Pulp Fiction äußerst konträre Meinungen, die von "Völliger Schwachsinn" bis "Wahnsinns-Super-Film" reichten. Gut, Pulp Fiction dürfte wohl über den Dingen stehen, aber bei dem neuen SF-Abenteuer blieb der, der es noch nicht gesehen hat, etwas ratlos zurück, ob er sein Geld in eine Kinokarte investieren soll. Begeistert wurde übrigens noch die SOL aufgenommen – beide! Das Raumschiff wurde als eine der besten Erfindungen der Serie gewürdigt, das Magazin als 'Das Bessere ...' gelobt.
Thomas montierte vor dem Gehen noch seinen Perry Rhodan Wimpel ab, den er mangels eines Ständers auf einer Kerze befestigt hatte und heute eigens für den besonderen Anlass mitgebracht hat. Er versprach aber, das Utensil auch weiterhin zur Verfügung zu stellen.
Anschließend verstreuten wir uns in die kalte Nacht. Michael Marcus brachte mich noch im Auto nach Hause, und die bange Frage, die sich uns zuletzt stellte, war: "Ob uns die Reporterin wohl für einen Haufen Spinner gehalten hat ...?"
Nachsatz: Also irgendwie mag der Computer meine Stammtischberichte nicht (ich hoffe aber, er ist der Einzige!). Mittendrinnen ein "Aufhänger", aber: Gebranntes Kind scheut das Feuer. Diesmal konnte ich dem Blechkasten die lange Nase zeigen, denn ich hatte unmittelbar vorher abgespeichert. Trotzdem lief es mir heiß und kalt den Rücken hinunter, als ich beim neuerlichen Öffnen des Dokumentes nicht gleich meinen zuletzt geschriebenen Satz fand, doch er war da, zum Glück, weil sonst wäre nämlich mein PC nicht mehr da, sondern etwa zwölf Meter tiefer in einer wahrscheinlich nicht mehr so ganz quaderförmigen Gestalt.
Der erste Satz ist immer der schwierigste!
So, und nachdem dies auch geschafft ist, kann's ja eigentlich gleich losgehen.
Der heutige 18. reguläre Stammtisch ließ ja bereits im Vorfeld wieder einiges erwarten. Zum einen hatte sich das Wien 1 Reporter-Team zu einer kleinen "Nachlese" angekündigt und wollte auch noch ein paar ausgeborgte Materialien für die Sendung zurückgeben. Und zum anderen kam vor kurzem ein E-Mail von Heinz aus Graz, in dem er mitteilte, dass der steirische Perry Rhodan Stammtisch (sind mittlerweile 9 Leute – ganz schöne Konkurrenz!) beabsichtigt, die Star Trek Ausstellung in Wien zu besuchen und den Tag mit einer Stippvisite im Lokal "Ebbe und Flut" zu beschließen (Perry Rhodan – The Gathering). Aufgrund zu geringen Interesses an der Star Trek Ausstellung und einiger anderer Verhinderungsgründe wurde das Vorhaben dann jedoch kurzfristig abgesagt (... als ob der Stammtisch allein nicht Grund genug wäre, zu kommen ... -eg-). Weitere Absagen erreichten mich auf elektronischem Wege von Daniela, die heute zum Fußball-Derby Austria-Rapid geht, und von Roman, der ... hey, fehlt unentschuldigt!
Finsternis! Totenstille! Kälte! Das waren meine ersten Eindrücke, als ich Punkt sieben Uhr das Hinterzimmer des bereits oben genannten Lokales betrat. Zwei der drei Missstände konnte ich sofort beheben – die Kälte durch die Bestellung eines Früchtetees und die Finsternis durch das Betätigen des Lichtschalters. Die Totenstille dauerte aber dann nur einige Minuten länger, weil kurz nach mir Alex und Roswitha kamen.
Thema Nummer eins war natürlich die Fernsehsendung über Perry Rhodan und den Wiener Stammtisch. Mehrere hatte jedoch den Bericht noch nicht gesehen, weil sie entweder kein Telekabel oder eine Satellitenantenne haben und erwarteten mit Spannung die geplante Vorführung im Laufe des Abends.
Heute betätigte sich zur Abwechslung einmal Alex als Ausplauderer der aktuellen Handlung, aber zum Glück kamen recht bald Jörg, Karl Heinz, Antje und Arnold, so dass das Weghören etwas leichter fiel. Sah es anfangs nicht so aus, mussten wir mit dem Eintreffen von Michael, Hans und der Wien 1 Reporterin Frau Dr. Noelle und ihrem Kameramann den Tisch auf seine volle Länge ausziehen. Wolfgang und Michael Marcus vervollständigten etwas später die Runde.
Wir plauderten über die Entstehung des Filmes, der durch das Zusammenwirken von Reporterin, Kameramann und Schnitter ein wirklich gelungenes Potpourri zum Thema Perry Rhodan geworden ist. Was man jedoch nicht weiß oder merkt, ist die Arbeit, die dahintersteckt. Tatsächlich wurden für den 7-Minuten-Beitrag mehrere Stunden Filmaufnahmen und Interviews gemacht, von denen dann letztendlich die geeignetsten Stücke herausgenommen wurden.
Nachdem es gelungen war, den im Raum befindlichen Fernseher samt Videorecorder in Betrieb zu nehmen, konnten endlich alle sich selbst und ihr liebstes Hobby im Flimmerkasten betrachten – jö, schau, da bin ja ich ...! Davor sorgte jedoch noch ein Beitrag über einen UFO-Forscher, der ebenfalls in dieser Sendung gelaufen war, für Heiterkeitsausbrüche. Der Star Trek Bericht war zwar auch nicht schlecht, aber der beste war eindeutig der über den Erben des Universums und seine Anhänger (... ich nehme einmal an, beim Star Trek Stammtisch wird man das genau umgekehrt gesehen haben ...). Zwar hätten sich einige noch etwas mehr über den Stammtisch selbst erwartet, aber der Teil mit den Fan-Artikeln und Titelbildern zu den Klängen von "Bridge to Eternity" war auch nicht zu verachten und kam sehr gut rüber. Die Musik im Lokal war übrigens heute auch ganz gut – nach der Titelmusik zu Bonanza und ein paar Elvis-Songs kam immerhin die Rocky Horror Picture Show in voller Länge. Vielleicht sollten wir ja einmal der Wirtin die "Pax Terra" in die Hand drücken ...
Sich heute ein Essen zu bestellen, war nicht ganz einfach, da der Tisch vollgeräumt war mit Romanen, Taschenbüchern, Fotos und Prospekten. Mehrere Hefte wie Terra, Utopia und Atlan sowie Heyne-Bücher von Farmer, Donaldson und Ursula K. LeGuin wechselten den Besitzer, ebenso signierte Kelsner-Bilder, die solange am Tisch herumgereicht wurden, bis sie alle weg waren. Irgendwo war dazu nur die Bemerkung "Tauschbörse" zu hören.
Apropos Bilder – die letzten Titelbilder der Perry Rhodan Romane stießen auf geteilte Meinungen. Der Gucky auf Heft Nummer 1905 von Ralph Voltz sah irgendwie aus wie eine abfotografierte Plüschfigur, hingegen der Gucky auf Titelbild 1906 von Swen Papenbrock machte da schon einen ganz anderen Eindruck.
Auch nicht schlecht war das Originaltitelbild eines Terra-Romanes, das Wolfgang vor einiger Zeit einmal in Deutschland erworben und heute zum Ansehen mitgenommen hatte – etwa A2 groß und direkt gemalt auf eine dünne Holzplatte.
Seit kurzer Zeit gibt es ja jetzt die Perry Rhodan Computer-Spiele. Was man bisher in den Medien und im Internet darüber gelesen hat, war nicht so schlecht – "Operation Eastside" kommt etwa im "Powerplay" recht gut weg, das Thoregon-Adventure soll aber eher was für hartgesottene Fans sein. Michael Marcus ergänzte hier noch, dass man online schon über etliche Bugs und Probleme mit dem Handling nachlesen konnte. In unserer Runde kann noch keiner Erfahrungen mit den Spielen vorweisen. Arnold hat zwar schon "Operation Eastside" zu Hause, jedoch verweigert ihm der PC den Dienst (Böse Zungen könnten jetzt sagen: Der PC weiß schon, warum -eg-). Beim nächsten Stammtisch wird es aber hier sicher schon mehr zu berichten geben.
Wem bisher das Thema 'Comic' abgegangen ist – es war wie jedes Mal auch heute unvermeidlich und gehört einfach schon dazu. Bereits seit Beginn des Abends wanderten mehrere Kataloge mit Angeboten von Originalseiten diverser Comics (Prinz Eisenherz, Micky Maus, Felix, etc., etc.) über den Tisch – wer hätte nicht gerne eine Seite aus seinem Lieblingscomic, vom Künstler signiert und gezeichnet, nur einmal vorhanden, daheim hängen? Voraussetzung ist natürlich, dass die Geldbörse groß genug ist, obwohl man schon äußert ansprechende Originalseiten mit bekannten Comic-Figuren, die von nicht so bekannten Künstlern gezeichnet wurden, um erschwingliche Preise bekommen kann. Tja, und als dann irgendwo das Stichwort "Superman" fällt, ist bereits das nächste Thema losgetreten und zieht sich mit Unterbrechungen und Abschweifungen zu anderen Comics, wie etwa Micky Maus, Anna Stein und – ähem – Morbus Gravis, bis zum Ende des Abends.
Zwischendurch wurde überlegt, wie man wohl die hohen Porto- und Überweisungskosten bei Lieferungen aus Deutschland in den Griff bekommen kann. Teilweise ist es ja bereits so, dass "die Suppe teurer ist als das Fleisch" – dazu gleich ein konkretes Beispiel: Das Risszeichnungsposter der GLADOR kostet 15,- DM. Das Porto macht 15,50 DM aus. Würde man das Geld nun als 'Euro-Überweisung' auf ein deutsches Bankkonto überweisen, so kostet das 150,- Schilling, also etwa 21,50 Mark. Somit würde das Poster mehr als doppelt so viel an Nebenkosten verursachen. Mögliche Lösungswege: Gemeinsame Bestellungen, Geld in bar im Kuvert schicken und Antje, die demnächst zwischen Deutschland und Österreich pendelt und hier vielleicht irgendwie einspringen kann.
Da wurde bei den letzten Treffen noch gerätselt, wie man wohl am besten den Perry Rhodan Wimpel anbringen kann und hat es behelfsmäßig auch schon auf einer Kerze versucht, doch als ich heute einen entsprechenden Holzständer mitbringe, den ich am Dachboden meiner Firma entdeckt habe, da hat natürlich keiner den Wimpel mit, und so steht die Vorrichtung etwas nackt am Tisch herum. Dafür hat Roswitha einen Perry Rhodan Kugelschreiber mit, den sie zu aller Erstaunen nach der Bemerkung "Jetzt würden wir nur noch einen P.R.-Kugelschreiber brauchen ..." aus der Tasche zieht.
Eines der letzten Gesprächsthemen waren – ich muss es der Vollständigkeit halber leider erwähnen – Überraschungseifiguren, auch kurz Ü-Ei-Figuren genannt. Allerdings beschäftigen wir uns nur indirekt damit, nämlich immer dann, wenn wir diese Dinger unseren Kindern kaufen, aber schließlich will man ja wissen, womit die Kids spielen. Zu "unserer Zeit" hat es halt noch die Plastik-Indianer und Tiere im Linde-Kaffee gegeben, den vielleicht noch einige kennen. Da mussten die Großeltern ganz schön Kaffee trinken, damit man genügend Nachschub zum Spielen bekam! Und manche entdecken diese Figuren nach langer Zeit wieder, wie etwa Karl Heinz, der letztens eine solche in seinem Garten ausgegraben hat (er bestritt jedoch, bewusst danach gesucht zu haben - "verdammt, wo habe ich bloß damals damit gespielt ..."). Auf Börsen werden ja alte Figuren durchaus zu äußerst hohen Preisen gehandelt.
Um 23.00 Uhr erfolgte dann der erste größere Aufbruch. Es ging hinaus in Finsternis, Kälte und Stille – womit sich der Kreis wieder geschlossen hätte!
Als Schlusswort möge heute keine Jammerei über den PC stehen (nicht, weil es nichts zu jammern gäbe, sondern weil es mittlerweile sicher schon fad wird), nein, sondern eine Aussage von Ernst Vlcek in seinem Wien 1 Interview zu den Perry Rhodan Romanen, die auch genauso für den Wiener Perry Rhodan Stammtisch gelten mag: "Es soll unterhalten und Spaß machen." Und das tut es!
Don't dream, it's over .... oder
Von Kellnern und Legenden
Ein Stammtischabend mit Ernst Vlcek und Kurt Luif
"Ich habe mir die Karte gestern Abend mal genauer angesehen, und weißt du, was ich gefunden habe? Og hat Recht gehabt! Dieses sagenhafte Objekt gibt es wirklich! Es existiert tatsächlich. Ja! Sieh hier. Das Zeitalter der Legenden!"
"So etwas gibt es gar nicht, das Zeitalter der Legenden!"
"Das gibt es, wenn du nur daran glaubst, Kevin. Sonst hätte es das Oberste Wesen doch hier nicht verzeichnet. Mitten im Zeitalter der Legenden liegt die Festung der ewigen Dunkelheit, und da drinnen, in der Festung der ewigen Dunkelheit, liegt das unglaublichste Objekt, das man sich vorstellen kann."
Ganz ehrlich gesagt: So schwer getan bei einem Bericht wie diesmal habe ich mir noch nie – viele interessante Gesprächsthemen, Informationen und auch Eindrücke, die der Besuch der beiden Autoren hinterlassen hat, gingen mir durch den Kopf, ebenso wie absurde Situationskomik und ganz persönliche Momente. Doch es kann und soll an dieser Stelle nicht alles wiedergegeben werden, was diesen Abend wieder zu einem unterhaltsamen Treffen mit Freunden in einer herzlichen und unbeschwerten Atmosphäre gemacht hat.
Zum einen sind die lustigsten Begebenheiten, wenn sie aus der Situation heraus entstanden sind, an "Außenstehende" nicht wirklich vermittelbar und bestenfalls als lauer Aufguss dazu geeignet, dem werten Leser ein kleines Schmunzeln zu entringen. Und persönliche Gespräche sind ohnehin nicht dazu gedacht, an der Öffentlichkeit breitgetreten zu werden. Außerdem: Dies hier soll ja keine Anleitung zu "Habe-ich-alles-schon-gelesen-kenne-ich-schon-brauch-ich-erst-gar-nicht-hinzugehen" werden, und man will sich ja nicht den letzten Zipfel an Intimität nehmen.
Wer jetzt denkt, dass hier "goldene Brücken" gebaut werden sollen, um nun einen faden, unpersönlichen und kurzen Bericht folgen zu lassen, der wird – hoffentlich! – enttäuscht werden.
Letztens habe ich irgendwo im Vorwort zu den Berichten eines anderen Stammtisches gelesen, dass sich der Schreiber auf Wunsch von "oben" kürzer fassen wird. Einmal kurz hinauf geblickt – da ist niemand mehr! Probleme hinsichtlich der Länge des Berichtes könnte es höchstens aus einer ganz anderen Richtung geben – wenn man einmal die 30 überschritten hat, merkt man schon ab und zu, wie der Kalk zu rieseln beginnt. Das macht sich dann etwa insofern bemerkbar, dass man eine leere CD-ROM Hülle zurückgibt und die dazugehörige CD (in diesem Fall "Operation Eastside") noch daheim im Computer liegt oder man stundenlang eine Videokassette sucht (P.R.-Stammtisch im TV) und nicht findet, und am nächsten Tag entdeckt man sie dann in der Fototasche, die man ohnehin am Stammtischabend mit hatte. Vorsicht ist also die Mutter der Porzellankiste, und deshalb habe ich mir diesmal bereits im Laufe des Abends während einer Fotopause einige Notizen gemacht, und jetzt liegen, mit einigen Ergänzungen, zwei kleine, vollgeschriebene Zettel mit Stichwörtern vor mir.
DIE BESETZUNG
DER STAB
Ein Abendfilm im Verleih des Perry Rhodan Stammtisches
Copyright 1998. Alle Rechte vorbehalten.
ZUM INHALT
"Ich glaube, es wäre nun ein guter Zeitpunkt, dass wir versuchen, unser sagenumwobenes Objekt zu finden, Randall."
"Og hat Recht, ich habe die Karte dabei. Kommt Freunde."
"Randall! Wir treiben mitten im Atlantischen Ozean!"
"Es ist egal, wo wir sind. Nur der Glaube ist wichtig. Wir müssen es versuchen! Verlasst die Planke!"
Warten!
Gespanntes Warten!
Kommt ER oder kommt ER nicht?
Nein, nicht der Kellner, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte, sondern ER, der für den heutigen Abend seinen Besuch angekündigt hatte.
Zunächst jedoch begann der Abend eher ruhig. Pünktlich ab sieben Uhr fanden sich die Stammtischgäste ein und begannen, das kleine Hinterzimmer des Lokales "Ebbe und Flut" für einen größeren Ansturm vorzubereiten. Das erste Gesprächsthema war die "Operation Eastside", die bereits bei einigen in der Runde gestartet wurde. Während die einen erst ein paar Wohnhäuser errichtet hatten, waren andere bereits in anderen Sonnensystemen und die ganz Eifrigen hatten schon die ersten Raumschlachten hinter sich. Außerdem ließen sich gewisse Parallelen zum Stammtischabend feststellen: Zuerst baut man ein paar Gebäude, dann werden es immer mehr, man muss sie immer enger zusammenrücken, bis kein Platz mehr ist und dann muss man sie .... nun, soweit ist es nicht gekommen. 14 Leute insgesamt war für den heutigen Abend eine angenehme Zahl an Besuchern, um noch einigermaßen bequem zu sitzen und sich gut unterhalten zu können. Und mehr Fans hätte mein Weitwinkelobjektiv ohnehin nicht geschafft:
Die Stammtischrunde:
(von links vorne beginnend im Uhrzeigersinn)
Karl-Heinz, Jörg, Michael, Leerer-Sessel-auf-dem-
Eric-gesessen-wäre, Daniela, Roman, Franz,
Roswitha, Thomas, Heinz,
Ernst Vlcek (in action), Kurt Luif
[Michael Marcus und Wolfgang kamen erst
kurz nach dem Foto]
Heinz ist wieder aus Graz angereist und berichtet vom dortigen Stammtisch, dessen Besucherzahl wieder um 10% gestiegen ist und mittlerweile elf Personen zählt. Er regt an, im Herbst einmal ein gemeinsames größeres Treffen in der Steiermark zu machen, zu dem man auch Gäste aus Deutschland einladen könnte, und das findet allgemeine Zustimmung.
Michael Marcus hat jede Menge Taschenbücher mitgenommen, die er günstig abgeben möchte. Als die Stöße auf den Tisch knallen, strecken sich reflexartig mindestens sechs Arme nach vorne, um jedoch im nächsten Moment mit langem Gesicht wieder einen Rückzieher zu machen – Star Trek! Daniela und Heinz, die im Rennen bleiben, teilen sich die Bücher dann schließlich brüderlich auf.
Zwei, auf die wir nicht warten müssen, sind Hermann Urbanek und Heimo Fink, die beiden Altleser aus dem TV-Bericht. Heimo lässt sich entschuldigen, Herman, der vor kurzem einen Kurd Laßwitz-Preis bekommen haben soll, war nicht zu erreichen.
Exkurs: Kurd Laßwitz-Preis: Preis der SF-Profis der deutschsprachigen Länder, verliehen für herausragende Leistungen des Vorjahres. Den Sonderpreis 1996 hat übrigens Walter Ernsting für sein Lebenswerk als Autor, Übersetzer, Literarischer Agent, Herausgeber, Lektor und Initiator erhalten.
Apropos Kurd – Jetzt kommt Kurt! Zunächst dachten die meisten, es handle sich um einen Altleser, und auch die Tatsache, dass er von Ernst Vlcek hierher eingeladen wurde, ging etwas unter. Erst die ehrfürchtige Frage von Michael: "DU bist der Kurt Luif?!" ließ uns aufhorchen und vermuten, dass wir hier nicht bloß einen Fan des Erben des Universums in unserer Runde hatten. Und tatsächlich handelte es sich bei Kurt nicht nur um einen Jugendfreund von Ernst, sondern um einen Autor aus der klassischen österreichischen SF-Szene, der etwa auch unter dem Namen Neil Davenport bekannt ist und ein maßgeblicher Mann bei der Horrorserie "Dämonenkiller" ist. Beinahe wäre er auch noch zum Perry Rhodan Autor mutiert, nämlich im Rahmen der Space Thriller Reihe. Aber immerhin hat er über seine Agentur die Perry Rhodan Romane auf den japanischen Markt gebracht, wodurch er eigentlich auch zur "Familie" gehört.
Kurt erzählte, dass er Ernst schon seit der gemeinsamen Bundesheerzeit vor fast vierzig Jahren kennt. Er gab noch einige Anekdoten aus ihrer Jugendzeit zum Besten und erzählte von den Anfängen der Dämonenkiller-Romane, die sich schließlich zur äußerst erfolgreichen Serie entwickeln sollten.
"Jetzt sind sie im Netz!"
"Oh, das habt ihr sehr gut gemacht, Meister."
"Jetzt fühle ich mich plötzlich rundum zufrieden."
"Wollt ihr, dass ich sie rauf hole, Meister?"
"Ja, Benson. Transferiere sie sofort in die Zeit der Legenden."
Und dann kam ER. Ganz ohne Donnergrollen, ohne Leuchterscheinungen oder sonstigen Firlefanz. Ebenso, wie man ihn schätzt. Das vertraute "Du" war zwar bei der Begrüßung etwas ungewohnt, aber im Fankreis absolut üblich und vermittelt einem das Gefühl, es hier nicht mit einem "Außerirdischen" tun zu haben. Ernst Vlcek.
Außerdem hatte er die Lacher des Abends auf seiner Seite, als er bei einem gerade kommenden Fan, Karl Heinz, der zugegebenermaßen ein weißes Hemd und eine dunkle Hose anhatte, eine Gulaschsuppe bestellte und dann einen fragenden Blick warf, als dieser sich nach einer kurzen Begrüßung an den Tisch setzte. Als die Situation aufgeklärt wurde, meinte er trocken: "Und ich habe mich schon gewundert, warum der kein Ohrwaschl rührt ..."
Dann bestellte uns Ernst schöne Grüße von Walter Ernsting, den er gemeinsam mit KNF besucht hatte. Walter geht es gesundheitlich sehr gut, und Klaus hat mit ihm sogar ein längeres Interview gemacht.
Worum es im Laufe des Abends öfters ging, waren die Anfänge der SF-Szene und der Perry Rhodan Serie. Ernst und Kurt erzählten von ihrer gemeinsamen Jugendzeit, Con-Treffen oder Erlebnissen mit Axel Melhardt (Jazzland), der ja bekannterweise auch ein guter Freund der beiden ist.
Und jeden, der auch nur ein klein wenig eine artverwandte Seele in sich trägt, wird dabei eine leichte Wehmut überkommen, diese glorreichen Pionierjahre der SF nicht miterlebt zu haben und dabei gewesen zu sein. Aber vielleicht ist ja diese Sichtweise auch nur eine Frage des eigenen Alters des außenstehenden Betrachters, die gute alte Zeit zu glorifizieren und mit der rosaroten Brille zu betrachten. Trotzdem: Der Nimbus, der einem Autor oder einem anderen Künstler anhaftet, wird zwar gestern wie heute und morgen ein ähnlicher sein, aber wahrscheinlich war es früher trotzdem so, dass man ganz einfach unbeschwerter an gewisse Dinge herangegangen ist, dass mehr Dinge möglich waren und auch ganz anders wahrgenommen wurden – es war ganz einfach eine Pionierzeit, die in Verbindung mit den "Sweet Sixties" so nie wieder kommen wird.
Konrad Schaef schrieb im Geburtstags-Con-Buch 1996 etwa: "Es war eine fantastische Zeit, mit fantastischen Leuten ... Die Namen derer, die sich damals im deutschen Fandom tummelten, sind Legion und Legende zugleich." Und nun saßen gleich zwei solche Legenden hier bei uns am Tisch!
Ernst war stilecht mit einem Perry Rhodan Sweat-Shirt gekommen. Die beiden Perry Rhodan Feuerzeuge, die er bei sich hatte, fanden jedoch rasch einen Abnehmer, und so musste er sich das von Kurt ausborgen – allerdings nur so lange, bis man auch dem das begehrte Sammlerstück abgeluchst hatte.
Dann begann die große Fragestunde. Roman ging in die Offensive und löcherte Ernst nach dem Fortgang der Handlung und den Ausblick ab Nummer 2000. Zusammenfassend kann man folgendes sagen: Perry Rhodan wird Band 2000 überleben, die Basis wird explodieren und Gucky wird, wie schon vor langer Zeit einmal angekündigt, doch nicht sterben ("Das haben's mir nicht erlaubt ..."), stattdessen aber ES. Hoppla, hoffentlich wurde da jetzt nicht zu viel verraten ...
Ernst hielt sich ja äußerst vorsichtig zurück mit seinen Äußerungen, da er zuletzt einmal frühzeitig ausgeplaudert hatte, dass es in Heft Nummer 1900 einen Plan von Terrania geben wird. In der Hitze des Gefechtes entschlüpfte ihm dann aber doch noch eine unbedachte Anmerkung über das, was Michael Rhodan von Shabazza bekommen hat, nämlich XXXXXXX
(Anmerkung der Red.: Diese Bemerkung musste leider gestrichen werden, damit Ernst nicht wieder von Klaus "seine Watschn" bekommt ...).
Zwischendurch gab es nur eine kleine Störung des Wirtes. Nachdem ihm mehr als ein Dutzend Bestellungen, die wir während der vergangenen Stunde gesammelten hatten, alle zugleich an den Kopf geworfen wurden, meinte er nur: "Ich bringe jetzt einfach einmal etwas, und dann schauen wir, was fehlt ..."
Nachdem alle so einigermaßen versorgt waren, gab es einige Unmutsäußerungen über den "Waachbruader" (Übersetzung für die Nicht-Wiener-Leser: weicher Bruder) Perry Rhodan und Julian Tifflor, den Waschlappen ersten Ranges. Ernst meinte, dass die beiden durchaus wieder etwas mehr Härte zeigen müssten. Michael Rhodan in seiner neuen Rolle kam jedoch sehr gut an. Im Zuge dieses Gespräches wurde wieder einmal, auch für alle, die es nicht wissen wollten, die aktuelle Handlung ausgeplaudert, ohne dass jemand "Spoiler 1900" gerufen hätte (spoil = Spaß verderben, berauben, entblößen)
Aber eines konnten die Verräter vom Dienst nicht preisgeben, und der, der es gekonnt hätte, hat geschwiegen (du kannst aufatmen, Klaus!), nämlich die Antwort auf die Frage, wer der alte Bekannte sein wird, der demnächst in der Handlung auftauchen soll. Es gibt zwar Vermutungen, die von einem tiefgefrorenem Lemy Danger, der wieder aufgetaut wird bis hin zu Moira gehen, doch die erscheinen allesamt nicht sehr glaubwürdig. Lassen wir uns also überraschen!
Auch über den Willi Voltz Storywettbewerb wird gesprochen, bei dem ja Ernst auch einer der Juroren ist. Hier muss er sich besonders zurückhalten, haben doch einige der Stammtischrunde Geschichten eingeschickt. Die besten zehn Geschichten stehen schon fest, und noch können Deutsche, Österreicher und auch Schweizer hoffen, die Siegerstory geschrieben zu haben.
Dann wird ein Geheimnis gelüftet, das eigentlich nie eines war – Siela Correl ist die Tochter von Bully (oder doch nicht?).
Kein Geheimnis sind allerdings die Autorenkonferenzen und Exposé-Treffen, die regelmäßig stattfinden. Robert und Ernst kommen gut miteinander aus und teilen sich die Arbeit. Außerdem haben sie KNF mit der Galaxis Da Glausch einen kleinen Schrecken bereitet, und Ernst erzählte bereitwillig, wie es zur Entstehung der Wortschöpfung kam. Aber es gibt noch mehr solcher Beispiele, wie etwa den Galornen Doni Bolster, von dessen Namensvorbild Horst Hofmann ein begeisterter Anhänger sein soll. Und, ich kann mir nicht helfen, aber der Fothok Fleissnerrg erinnert mich auch verdammt an jemanden ... ("Boldi" Bollhöfener ist es nicht).
Die Technik soll wieder eine etwas stärkere Rolle in der Serie spielen. Ab Band 1950 möchte man wieder mehr die Camelot-Technik einfließen lassen, aber an einem wirklichen Techniker und Physiker wird es weiterhin fehlen.
Dass der "Vurguzz" schon älter als die Perry Rhodan Serie selbst ist, wusste ich allerdings nicht. Kurt erzählte uns über einen Zahnarzt namens Ettl, der das Getränk im Jahr 1956 kreiert haben soll. Na ja, vielleicht ist ja den Heften einmal statt eines Posters ein kleines Probefläschchen beigelegt (Abgabe des Heftes dann aber nicht unter 18 Jahren!).
Dann kamen wir zu einem Thema, das kommen musste: die Dscherro! Obwohl die Dscherro bei mir gerade noch in den letzten Zügen liegen und ich außerdem versehentlich in einem Glossar gelesen habe, dass sie – SPOILER 1898!!! – mitsamt ihrer Burg explodiert sind, ist das für die meisten Anwesenden Schnee von gestern. Grundsätzlich haben die Geschichten um die wilden Horden bei der Mehrheit Anklang gefunden, als störend wurde nur die Tatsache empfunden, dass die Terraner derart hilflos reagiert haben. Aber wie gesagt, das ist Schnee von gestern, und beim nächsten Mal sind sie sicher klüger, die Terraner.
Ein längerer Diskussionspunkt sind die Fan-Kritiken, die ja teilweise Formen annehmen können, die schon beinahe in einer persönlichen Beleidigung gipfeln. Wie gehen die Autoren damit um? Eines dürfte klar sein, und das habe ich auch bei mir auf der Schreibunterlage stehen: Schlechte Kritiken sind besser als gar keine Kritiken! Ernst meint, dass man schon einiges einstecken können muss, vor allem dann, wenn man die Kritiken der Leser, egal, ob sie jetzt in Briefform oder aus dem Internet kommen, in Kopie auf den Schreibtisch bekommt – aha, neun von fünfzehn Schlechtpunkten für den letzten Roman, immerhin um einen Punkt verbessert seit vorigem Mal!
Was man denn mit Kallia Nedrun sonst noch vorgehabt hätte, wollen einige wissen. Welche Sprache hat sie gesprochen? Das bleibt eines der ungelösten Rätsel.
"Er hat uns gefunden! Wir müssen hier weg!"
Erst nach über drei Stunden verabschiedet sich Ernst vom Stammtisch und hinterlässt eine befriedigte Fan-Runde. Zu späterer Stunde, in kleinerem Kreis, gibt es dann noch Gelegenheit, mit Kurt, der noch ausharrt, etwas über die Materie und die Szene zu sprechen, wobei jetzt eher die "Spezialisten" am Werk sind. Die anderen tauschen Internet- und Homepage-Erfahrungen aus oder prügeln sich mit einem Zuckerstreuer über Fußballergebnisse. Um Mitternacht erfolgt schließlich der allgemeine Aufbruch. Marcus Michael verkündet noch schnell, dass das nächste Treffen aufgrund des Feiertages am 1. Mai um eine Woche nach hinten verschoben wird, also auf den 8. Mai 1998.
"Wessen Jacke ist das hier?"
"Meine, Herr. Sie gehört mir, Herr."
"Ein unordentlicher Junge bist du. Unterschreibe, hier.
Fertig? Gut. Also dann, wieder zurück. Die Schöpfung ruft. Ich darf nicht noch mehr Zeit verlieren. Sonst sagt man mir nach, ich hätte die Kontrolle verloren und schreibt es der Evolution zu."
"Herr, was wird denn aus meinem Freund? Darf er nicht mitkommen?"
"Nein, selbstverständlich nicht. Das hier ist kein Schulausflug!"
"He, geht nicht weg! He, ihr könnt mich doch nicht allein lassen, bitte! Wartet! He, lasst mich nicht allein. He, Hilfe. Kommt zurück, Hilfe! Hilfe, lasst mich nicht allein, lasst mich nicht allein!"
Kein Feuer. Kein Rauch. Nur die kühle Nachtluft, die uns umfängt. Das Alltagsleben hat uns wieder!
[Anmerkung: Die fett-kursiven roten Textpassagen wurden dem Film "Time Bandits" entnommen]
Da sitzt man nun mit Schmerzen, die einem das zu zersprengen drohen, worin im Allgemeinen jenes Organ beheimatet ist, das uns zu Aktivitäten wie etwa dieser hier anregt, und möchte eine gute Einleitung zum aktuellen Stammtischbericht schreiben. Nun gut, wie wär's damit:
Hooh, hooh, hooh. Jeder kommt mit einem großen Sack und hat für jeden etwas mitgebracht. Für Karl Heinz eine Videokassette, für Roman einen P.R.-Roman, für Erich das Thoregon-Spiel, für Wolfgang ein Jahrbuch, für Heinz ein Poster, für Wolfgang etwas zum Tauschen und für Marcus Michael Geld. Hooh, hooh, hooh!
Oh Mann, ist das ein dämlicher Anfang für einen Stammtischbericht. Versuchen wir es noch einmal:
"Hey, Meister Hase, wohin des Weges!" rufe ich. Ich sitze im Schatten eines Baumes auf der Wiese und sehe verwundert dem Kaninchen nach. Irgendetwas stimmt da nicht! Ich stehe langsam auf und beobachte es. Es hoppelt in aller Eile quer über das Feld und verschwindet dann bei einem Baum. Ich nähere mich langsam und sehe, dass die riesige Eiche völlig hohl ist. Ist das Tier vielleicht gar da hineingesprungen? Ich beuge mich vor und starre in die Finsternis. Doch plötzlich bekomme ich das Übergewicht und stürze hinein in den gähnenden Abgrund. Ich falle und falle durch den engen Schacht, als sich die Höhle plötzlich erweitert und ich im Hinterzimmer eines Lokales lande. An einem großen Tisch sitzen Roman, das Kaninchen, Heinz, Wolfgang und Wolfgang, Karl-Heinz, der verrückte Hutmacher, Erich und Marcus Michael ... und alle trinken Tee oder Bier.
Oh nein, das ist ja richtig peinlich! Einerseits will man ja dem Leser etwas Besonderes bieten, andererseits kann man auch nicht jeden Unsinn schreiben. Es ist nicht so einfach, das ganze immer anders und abwechslungsreich zu gestalten, um hier keine Langeweile aufkommen zu lassen, sowohl für den Leser als auch den Schreiber. Vorsicht ist immer geboten, um die Berichte nicht zur lästigen Routine verkommen zu lassen, sondern aus Lust daran und um des Spaßes Willen zu schreiben. Obwohl: Auch ohne lustige Schnörkel und üppiges Beiwerk ist der Stammtisch immer ein ergiebiges und lohnendes Thema, über das ich gerne ein paar Worte verliere. Apropos, bevor ich es noch vergesse – das Unwort des heutigen Abends: "tauschen"!
Okay, ein letzter Versuch!
"Toto, lauf! Da kommt ein großer Sturm. Schnell hinein in das Haus!"
Gemeinsam laufen Dorothy, das kleine Hündchen und ich in die Hütte, als sie auch schon vom Wirbelsturm erfasst und fortgerissen wird. Als wir wieder zu uns kommen, hat der Sturm das Haus fast unbeschädigt inmitten einer fantastischen Landschaft abgesetzt. Wir gehen hinaus und sehen uns plötzlich von den seltsamsten Gestalten umringt, die da sind: Karl Heinz, Wolfgang, Roman, der Zinnmann, der Löwe, Michael Marcus, Heinz, Erich, Wolfgang, die Vogelscheuche und zwei Beine, die unter dem Haus hervorragen – Moment, nur zwei Beine?
Wo ist denn da – würg! – der Rest ...?
Gut, ich gebe es auf. Keine Einleitung diesmal. Gehen wir gleich in medias res.
An diesem um eine Woche verschobenen Stammtischabend müssen wir uns wieder einmal gegen die Dartspieler behaupten. Nachdem es Punkt sieben Uhr noch 1:0 für den Stammtisch steht, heißt es eine viertel Stunde später bereits 1:3. Ist das schon die beginnende Sommerflaute?
Von Daniela habe ich am Tag zuvor noch ein Mail bekommen, dass sie heute bei einem Rapid-Match in Graz weilt, aber unser Austausch-Fan Heinz kommt bereits ins Hinterzimmer und es steht 2:3.
Während der Unparteiische die Bestellungen aufnimmt, gleicht Roman auf 3:3 aus. Ab dann hat der Gegner keine Chance mehr. Bis zur Halbzeit erhöhen Wolfgang (ein neuer Spieler), Karl Heinz, Michael Marcus und Wolfgang auf 7:3, was dann schließlich auch der Endstand ist.
Der Beginn des heutigen Abends ähnelte eher einer Tauschbörse als einer Perry Rhodan Fan-Runde, woran Wolfgang, ein neuer Gast, nicht unerheblich beteiligt war. "Hast was zum Tauschen? Tauschen wir!" wurde heute zum geflügelten Satz.
Roman präsentierte mit Stolz ein Ding, das von allen als 'peinlicher Plastikbomber' bezeichnet wurde – eine Perry Rhodan Uhr, die er bei einem Wettbewerb gewonnen hat und die sich wohl niemand für den Preis von DM 100,-/ ÖS 700,- kaufen würde. Ganz anders verhält es sich da schon bei den Jahrbüchern 1998, die Michael Marcus in großer Menge mitgebracht hat, und binnen kurzem ist die Sammelbestellung an den Mann gebracht.
Ganz nett ist auch die Gucky-Tasse, die es in limitierter Auflage gibt – ein Häferl mit einem Gucky-Portrait von Swen Papenbrock. Karl Heinz konnte sich gleich einige Bestellungen dazu notieren.
Der nächste fliegende Händler in Sachen Perry Rhodan war Wolfgang, der voriges Wochenende auf der Kölner Comic-Börse war. Dort hatte er nicht nur für sich einige schöne Stücke ergattert, sondern hat auch an seine Stammtisch-Freunde gedacht und ihnen einige Mitbringsel besorgt. Egal, ob es jetzt Autogrammkarten von Peter Terrid, Werbematerial oder signierte Bilder und Poster von Swen Papenbrock mit den Motiven "Terrania" und "Nick meets Perry" waren – die Dinger wurden ihm förmlich aus der Hand gerissen und eigentlich war es ein Wunder, dass er am Ende nicht mit zerrissenem Hemd und verbogener Brille dasaß, nachdem alle über ihn hergefallen waren. Außerdem erzählte er noch, dass er in Köln bei einem Perry/Nick-Quiz, an dem er eher unfreiwillig teilgenommen hat, gewonnen hat und dann einen riesigen Stapel Nick-Heft sowie einige wertvolle Telefonwertkarten sein Eigen nennen durfte.
Das Hauptthema des Abends bestritt diesmal Heinz. Allerdings wurde uns diesbezüglich der Mantel des Schweigens umgehängt, da hier eine Sache ausgebrütet wird, die bisher rein inoffiziellen Charakter hat. An dieser Stelle kann deshalb bloß auf den Bericht des letzten Monates verwiesen werden, in dem zu lesen stand, dass der Grazer Stammtisch ein Fantreffen in der Steiermark plant, zu dem auch der Wiener Stammtisch anreisen wird. Da ist also etwas ganz Großes im Busch, lasst euch überraschen! Sobald es hier ein offizielles Statement gibt, wird es natürlich sofort auf der Homepage veröffentlicht. Tja, Stammtischbesucher wissen eben mehr ....
Ein weiteres Thema war der Garching-Con, der ja immer näher rückt. Einige wissen schon, dass sie leider nicht hinfahren können und andere überlegen noch. Wer schon fix gebucht hat, muss sich darüber im Klaren sein, dass er für die Daheimgebliebenen zumindest einen Rucksack voll Fan-Artikel mitnehmen muss!
Ansonst war es heute Abend eine kleine, ruhige und gemütliche Runde. Natürlich wurde auch das Hobby "Comics" wieder angeschnitten, dem alle mehr oder weniger verhaftet sind. Als besonderes Gustostückerl bekamen wir eine Originalseite eines Superman-Heftes zu sehen.
Die neue Ausgabe von NOW! 3 machte ebenfalls die Runde. Zwar schreiben wir schon den Monat Mai, aber das Interview mit Frau Dr. Ida Prilscher-Zingl vom 1. April 1998 sorgte bei zwei Stammtischgästen – ich möchte jetzt gar keine Namen nennen – dennoch für Erstaunen.
Die aktuelle Perry Rhodan Handlung wurde diesmal nur gestreift, da wir einerseits das diskussionsträchtige Kapitel "Dscherro" bereits hinter uns haben und andererseits noch einige der Runde einen Lese-Rückstand haben. Bei den SF-Fernsehserien konnte aber jeder mitreden, und zur bildlichen Demonstration machte ein Foto der alten Star Trek Crew die Runde, auf dem auch alle selbst unterschrieben hatten – schnell das Zwiebel-Knoblauch-Schmalzbrot zur Seite gelegt und die Hände abgewischt!
Es ist schon erstaunlich, dass alle Perry Rhodan Fans ähnliche Interessen hinsichtlich ihrer Hobbies haben. So gibt es unter uns einige Freunde der kleinen gezackten Papierfetzchen, umgangssprachlich auch Briefmarke genannt. Und natürlich gibt es auch Sammler, die sich für die Perry Rhodan Philatelie interessieren. An dem naheliegenden Hobby Numismatik ist zwar auch jeder interessiert, aber über alte Silberzehner, Goldtausender oder polierte 2-Groschen-Stücke geht das nicht hinaus.
Zum Schluss war, glaube ich, noch kurz das Thema Fußball an der Reihe, als das große Gähnen begann. Nach der Verlängerung stand es 4:2 in der Partie Stammtischgäste gegen Dartspieler. Um 23.15 Uhr wurde schließlich abgepfiffen. Den Dressenwechsel ersparten wir uns und verließen nach einer Ehrenrunde das Spielfeld.
So, liebe Leser, nun ist es auch für euch an der Zeit, die Stammtisch-Welt wieder zu verlassen. Schlagt eure Füße mit den roten Schuhen drei Mal zusammen und sprecht mir nach: "Es ist nirgends schöner als daheim. Es ist nirgends schöner als daheim. Es ist nirgends schöner als daheim."
Und jetzt blickt euch um. NICHT WEITERLESEN! Blickt euch um! Sitzt ihr daheim vor eurem PC oder der aufgeschlagenen Ausgabe von NOW!, so hat alles geklappt.
Und falls ihr euch umseht und ihr sitzt immer noch am Stammtisch – dann habt ihr entweder mehr getrunken, als euch guttut oder ich sitze tatsächlich nur ein paar Plätze weiter, weil ich das NOW! wieder einmal zur Nachlese mitgenommen habe. Hallo, hier bin ich!
Es ist schon ein gutes Gefühl, zum Stammtisch zu kommen und das Bewusstsein zu haben, dass man bereits den neuesten Roman gelesen hat und dass einem keiner der Anwesenden etwas über die aktuelle Handlung verraten kann. Nach über einem halben Jahr ist der Rückstand endlich aufgeholt, und man muss sich nicht immer krampfhaft die Ohren zuhalten, wenn über die Erlebnisse von Perry Rhodan und Co geplaudert wird. Und ich muss sagen, diesmal hat es sich ausgezahlt, denn es wurde munter über den Inhalt der letzten Hefte gesprochen, und das, obwohl Roman gar nicht da war. Die aktuellen Hefte fanden durchaus Anklang, etwas irritierend waren lediglich die plötzliche Goldner-Inflation und die Curayo-Zeitfelder.
Zunächst sah es so aus, als hätte heute bereits die Sommerflaute zugeschlagen – kein Wunder, bei 30 Grad im Schatten. Bloß drei oder vier Gäste konnten sich am Tisch mit Getränken und Toasts ausbreiten. Allerdings versäumten wir es dann, mit steigender Besucherzahl den Tisch auf seine volle Größe auszuziehen, so dass letztendlich 10 Leute auf einer knapp dreiviertel Quadratmeter großen Fläche ihre Gläser, Teller und Taschenbücher schlichten mussten – Daniela, Roswitha, Heinz, Karl-Heinz, Michael (der, welch' Fauxpas, mit einem Star Trek Sackerl kam), Jörg, Antje und Arnold, Michael Marcus und meinereiner.
Thema des Tages war natürlich – und jetzt ist es offiziell – der "Austria Con I", der am 17. und 18. Oktober in der Steiermark stattfinden wird. Ursprünglich noch als IEÖPRFT (Internationaler Erster Österreichischer Perry Rhodan Fan-Tag) oder so ähnlich bezeichnet, wird das erste Con-mäßige Fantreffen Österreichs vom Grazer Perry Rhodan Stammtisch "ES" ausgerichtet. Der Gesandte von ES am heutigen Abend war Heinz, der bereits mit einigen Details zur geplanten Convention aufwarten konnte. Im Großen und Ganzen steht die Sache bereits – man rechnet natürlich nicht nur mit österreichischen Gästen, sondern auch mit solchen aus dem benachbarten Ausland. Demnach die Veranstaltung aber auch seitens VPM unterstützt wird und bereits einige Leute des P.R.-Teams ihr Interesse kundgetan haben, wird man sicher auch die angepeilte Zahl von mindestens 60 Gästen locker erreichen. Aktuell ist als Veranstaltungsort Leibnitz im Gespräch, aber es wird noch nach einer preisgünstigeren Alternative gesucht.
Dummerweise weiß ich jetzt nicht, wieviel ich über die geplanten Programmpunkte verraten kann, da einerseits auf der Homepage der Grazer noch nichts steht – "Zaht's aun auf da Groad'n, Leidln" :-) – und andererseits Heinz zu einigen Punkten nur kryptische Andeutungen gemacht hat. Deshalb sollen der werten Leserin und dem werten Leser an dieser Stelle zunächst einmal nur ein paar "Brocken" hingeworfen werden, die nicht allzu viel verraten, aber trotzdem das Interesse wecken: Sternenreise – Technik – Posbis – Moral und Ethik in der SF – Quiz – Verlosungen – Prost! Außerdem dürfte das Ganze auch zu einem kleinen Medien-Ereignis werden, wie man bereits erfahren konnte. Der ORF und ein Lokalsender haben nach Kontaktaufnahme bereits Interesse angekündigt, und mit zwei Radiosendern sind schon fixe Sendetermine vereinbart worden. Die gehen ganz schön ran, die Grazer! Wenn es von diesem Ereignis wieder Neues zu berichten gibt, wird es natürlich im Rahmen der nächsten Stammtischberichte Erwähnung finden. Jedenfalls wird es in NOW! 5, das ganz knapp vor dem Con-Termin erscheint, einen exklusiven Hintergrundbericht geben. Außerdem wird als ganz kleiner Beitrag zum Con ein auf zehn Stück limitierter und nummerierter Sonderausdruck von NOW! 5 hergestellt, den man auf der Veranstaltung erstehen kann.
Die Hitze ist drückend. Obwohl es bereits kurz nach halbzehn Uhr ist, wie ein Blick auf die Wanduhr zeigt, kommt durch ein geöffnetes Fenster nur lauwarme Luft in das Hinterzimmer des Lokales. Hauptsache, die Getränke sind kühl.
Ebenso im Gespräch war natürlich der Garching-Con. Etwa die Hälfte der Anwesenden wird dort sein, allerdings haben noch nicht alle ein Quartier gefunden. Es werden letzte Informationen getauscht und Einkaufslisten der Daheimgebliebenen entgegengenommen. Mit dabei ist natürlich auch Michael Marcus, der beim Storywettbewerb erfolgreich war und den Preis für den dritten Platz entgegennehmen darf. Heute hat er einige Neuigkeiten mitgebracht, wie etwa das neue Perry Rhodan Konterfei von Casaro oder das dritte Thoregon-Buch. Außerdem bekommen noch einige das P.R.-Jahrbuch, und ein Ausdruck der letzten Perry Rhodan Perspektive (PRP) macht die Runde – wäre echt schade, wenn es dieses Fanzine künftig nicht mehr im Internet verfügbar gibt, aber vielleicht hat sich ja mittlerweile schon jemand gefunden, der sich diese Arbeit antut.
Auch drei weitere, neue, Produkte aus dem Perry Rhodan Universum beschäftigten uns am heutigen Abend. Da wären zunächst einmal die neuen Gucky Hörspiele. Einige Eifrige haben sich die CDs schon besorgt (natürlich nur für die Kinder!) und finden sie ganz gut. Andere wollen den Mausbiber lieber in Natura als Plüschfigur haben und die, die ihn schon haben, überlegen schon, ob sie auch seine Verwandten erstehen sollen, damit er nicht so einsam im Regal steht (und natürlich wieder alles nur für die Kinder!).
Das dritte Produkt ist schon eher etwas für die Älteren unter uns, nämlich das Thoregon-Spiel (Ein Erlebnisbericht dazu findet sich in NOW! 3). Erleichtert höre ich, dass auch Antje und Arnold bereits bei der allerersten Hürde im Spiel hängengeblieben sind, die auch Roman und mir zu schaffen gemacht hat - vielleicht sind wir doch schon zu alt für solche Spiele.
Da schon das Stichwort "Computer" gefallen ist - es wurden auch eifrig Homepage-Adressen der Stammtisch-Besucher ausgetauscht - besonderes Interesse weckte da die Rahmnudelseite von Daniela.
Das Thema Comic wurde heute nur sehr kurz angeschnitten. Karl-Heinz hatte die ersten drei Hefte aus dem DC&Marvel Superhelden Universum mit und man sprach über die in Kürze stattfindende Comic-Auktion (siehe NOW! 4) im Wiener Dorotheum, bei der viele Micky Maus Hefte versteigert werden, unter anderem die Nummer 1.
Mittlerweile ist es auf der Wanduhr zehn Minuten nach halbzehn geworden und die Gespräche gehen um die Serie Babylon 5, die bereits mit der neuen Staffel recht spektakulär begonnen hat sowie um Vereine. Zurzeit tut sich ja hier einiges beim PRWCC und dem TOPRC, zwei Clubs, die sich jetzt fusioniert haben, und man darf gespannt darauf sein, wie es weitergeht. Eine andere unrühmliche Sache ist ja mittlerweile fast ausgestanden, nämlich das Finanzdebakel beim SFCU.
Nach einer Finanz-Viertelstunde, in der es um Aktien, Depotgebühren und Stimmrechte ging, wurde auch noch der Bereich "Sammelkartenspiele" angeschnitten. Hier sind die Meinungen zwar einhellig, dass es sich dabei um eine "Geld-aus-der-Tasche-Zieherei" handelt, aber trotzdem kaufen wir sie - der Mensch ist eben Jäger und Sammler, es hilft nichts. Daniela erzählt von einem besonders seltenen Exemplar mit dem Raumschiff Enterprise darauf, das sie um fast zweitausend Schilling zur Komplettierung der Sammlung erstanden hat - allerdings liegt diese Karte jetzt im Banksafe!
Dann wurde eine der grundlegendsten Fragen der jüngeren Menschheitsgeschichte diskutiert: Woher kommen die langen Pommes Frittes, wie es sie etwa bei Mac Donald's gibt - sind sie natürlich entstanden oder handelt es sich dabei gar um künstlich erschaffene Geschöpfe? Gibt es so viele und so große Erdäpfel (Kartoffel), als dass man die Existenz der zerschnittenen Exemplare daraus schlüssig herleiten kann?
Die Wanduhr zeigt fünf Minuten vor dreiviertelzehn und die ersten Gäste gehen nach Hause. Die kleinere Runde geht jetzt erst noch richtig in medias res und diskutiert den ganzen restlichen Abend, der noch länger dauern sollte, über die Perry Rhodan Romane an sich - wo ist man in die Serie eingestiegen, wo ist man ausgestiegen, welche Bände oder Zyklen eignen sich für Neueinsteiger, welche Autoren kennt man an ihrem Schreibstil und welcher Zeichner macht die ansprechendsten Titelbilder. Beim unmittelbaren Vergleich Papenbrock-Gucky - Voltz-Gucky und Kelsner-Gucky hat jedenfalls der erstgenannte am besten abgeschnitten.
Dass das Thema "Technik im P.R.-Roman" ziemlich ausgereizt ist, ist ja ein alter Hut. Soll man neue Dinge erfinden, alte wieder hervorholen oder alles beim Alten lassen? Zurzeit traut sich hier wohl kein Autor wirklich, sich eingehend über technische Gerätschaften auszulassen, so dass auch der kritische und unbarmherzige Leser zufriedengestellt ist. Und auch bei den kleinen Unstimmigkeiten und Logikfehlern, die es immer wieder gibt, darf man natürlich nicht die Hauptzielrichtung aus den Augen verlieren - die Romane sollen unterhalten und für ein bis zwei Stunden das Alltagsleben vergessen machen, und das schaffen sie allemal (manche schaffen es sogar für wesentlich mehr Stunden, aber das ist eine andere Geschichte ;-).
Als wir gerade die Zyklen nach Band 1000 durchgehen, stellen wir wieder einmal fest, dass offenbar wirklich das Kurzzeitgedächtnis mit zunehmendem Alter nachlässt. Jeder kennt zwar die Titel der alten Jubi-Bände, aber bei den letzteren kommen wir ins Schwitzen. Vor allem die Datierung von "Gänger des Netzes" schwankte einige Zeit zwischen Band 1200 und 1400, bis dann Roswitha nach einem Blick auf ihren Suchlisten-Schummelzettel die Sache klärte - Band 1300 natürlich, haben wir uns doch eh' gedacht! Aber wie hieß doch gleich Band 1600? Gratulation an den Leser, der jetzt sofort spontan antworten kann! Und gleich noch eine Frage: Was ist mit dem Volk passiert, das den Urknall überlebt hat?
Allmählich werde ich müde. Komisch, es ist auf der Wanduhr noch nicht einmal zehn Uhr und ich .... Moment, zehn Minuten nach halbzehn Uhr? Deja vu! Da gibt es jetzt wohl zwei Möglichkeiten. Erstens: Wir sitzen in einem Frostzeitfeld, d.h. für uns vergehen mehrere Stunden, während rundherum die Zeit langsamer vergeht ... oder schneller ...? Na, egal, die Autoren wissen das ja schließlich auch nicht so genau! Zweitens: Die Uhr ist kaputt. Ein kurzer Blick auf die Uhr meiner Nachbarin bestätigt diese Theorie - es ist bereits halbeins, so spät wie selten zuvor. Aber es ist doch ein guter Beginn für einen neuen Tag, oder?
Hinweis: Der Schreiber dieser Zeilen macht im Juli Urlaub - der Stammtisch nicht! Deshalb wird der Bericht vom Juli-Treffen von Roman zusammengestellt, kann allerdings erst gegen Ende des Monats ins Netz geladen werden. Bitte um Geduld! Und NOW! 4 erscheint nicht, wie vorgesehen, am 10. Juli, sondern bereits im Juni mit einem ganz aktuellen Garching-Bericht!
[Bericht Roman]
"Du bist alleine!", flüsterte mir jemand zu.
Nach einer blitzschnellen Drehung um die eigene Achse zweifelte ich an meinen Trommelfellen, denn es war niemand in meiner Nähe.
"Du bist alleine!"
Wieder dieses Flüstern.
Nachdenklich überzeugte ich mich erneut davon, dass sich kein anderes Lebewesen in Reichweite meiner Ohren und Augen befand.
"Narr! Begreifst Du denn nicht, dass ER fort ist!"
Ja, jetzt erinnerte ich mich wieder - ER hat uns ver- und zurückgelassen.
ER, die graue Eminenz im Hintergrund, von der nur einige wenige Auserwählte und Berufene den wahren Namen kannten. Trotzdem oder gerade deswegen leben seine Ideale und sein Mythos für immer im Bewusstsein der Menschen weiter. Und ER wird deshalb noch in Jahrtausenden von den Menschen verehrt werden.
Sie werden ihn verehren, weil ER die geheimnisvollen Beschwörungsformeln den Nachfahren zugänglich gemacht hat - und zwar durch simples Eintippen in den Computer.
Manches wird den Menschen in Jahrhunderten bereits unklar sein, aber sie werden Schamanen haben, die die Wörter zu deuten wissen.
Und vielleicht werden sie auch durch genaues Studieren seiner Texte den Grund seines Fortgehens erfahren: seinen Gefährten der ersten Stunde.
In seinen Schriften hat ER sich später oft genug über den Gefährten beschwert, dessen Bosheit und Hinterhältigkeit ER erst erkannt hatte, als es für ihn bereits zu spät war. ER sprach davon, dass sein Gefährte letztlich seine Texte beeinflusst hatte - natürlich negativ. Dieser Abgesandte der Mächte der Finsternis hat IHN eingelullt - ER wurde von ihm abhängig. Doch zuerst bemerkte ER dies nicht. Schließlich war der Gefährte zuerst eine willkommene Hilfskraft - am Ende jedoch erkannte ER seine Abhängigkeit vom Gefährten und es blieb IHM nichts anderes übrig als die Flucht anzutreten.
Und deshalb bin ich jetzt alleine, wie mir mein Gehirn auf so unnachahmliche Art mitgeteilt hat.
Ich - ich bin ein anderer Gefährte von IHM. ER hat dies seinem ersten Gefährten aber instinktiv verheimlicht und als ER dann von uns gegangen war fühlte sich der erste Gefährte zu sicher. So wie alle die einen Sieg gegen einen wahrhaft Großen errungen haben hielt sich der Gefährte jetzt für unbesiegbar.
Ich nutzte diese Chance und konnte den ersten Gefährten so weit schwächen, dass er sich mir unterwerfen musste - doch das alles habe ich nur IHM zu verdanken. Denn ohne seine Kraft, die ER mir durch seine Schriften vermittelte, hätte ich seinen Gefährten nicht schlagen können.
Da ich IHM so zu ewigen Dank verpflichtet bin, werde ich den Weg von IHM weitergehen: unbeirrt und misstrauisch.
Misstrauisch gegen alle neuen Gefährten, die mir ihre Dienste und Hilfe anbieten. Denn ich bin sicher, die Mächte der Finsternis schlafen nicht und irgendwann werden sie einen neuen Abgesandten schicken, der mich genau wie IHN in die Flucht oder in den Wahnsinn treiben soll.
Soviel zum Thema Einleitung ist das Wichtigste bei einem Schriftstück - sie soll den Leser fesseln. Aber manchmal gerät sie ein bisschen zu lang, wie ihr alle selbst gelesen habt.
Um die obigen Zeilen in einem Satz zusammenzufassen:
ERICH IST VON UNS GEGANGEN!
[Anmerkung ERIC.: Oh Mann, Roman, das ist mir ja richtig peinlich!]
Für wie lange wissen nur die Götter oder die Wesen, die über ihnen wohnen - also die Vögel. Denn schließlich wohnen die Götter auf Bergen und über ihnen Kreisen die Geier - äh ich meine die Vögel, welcher Art auch immer.
So viel zum Thema Logik.
Bevor ich jetzt noch fünfunddreißig Seiten Schwachsinn verzapfte (Wer hat hier gedanklich zugestimmt?!) kommen wir zu meiner eigentlichen Aufgabe für heute: Die schriftliche Wiedergabe des Wr. Perry Rhodan Stammtisches für den Monat Juli, so wie bereits am Ende des Juni-Stammtischberichts von IHM angekündigt.
Ich erhielt die Nachricht vom Hauptquartier, dass sich diese Verschwörungsgruppe wieder zu einem ihrer monatlichen Geheimtreffen aufgerafft hat. Da sich die CD innerhalb von 39 Millisekunden selbst zerstört hat, konnte ich den Einsatzplan leider nicht mehr lesen. Also hieß es improvisieren.
Da ich mich als einer der ersten unter die Verschwörer gemischt hatte, dürfte es mir auch diesmal nicht schwerfallen, mich als einen von ihnen auszugeben. Pünktlich um 18:55 Uhr durfte ich feststellen, dass diesmal die Türe zum monatlichen Treffpunkt nicht versperrt war. Erleichtert nahm ich deshalb zur Kenntnis, dass mir die Nennung des nicht vorhandenen Losungswortes erspart blieb. Vor dem Eintritt zog ich mich allerdings in den Streitwagen zurück. Von dort holte ich mir die Utensilien, die man für einen Beobachtungs- und Lauschposten innerhalb eines Gebäudes benötigt:
Das waren die Standardgeräte - jetzt folgen noch die geheimen Neuentwicklungen unserer Wissenschaftler:
Mit diesen Geräten im Hosensack (ja, genau all diese Utensilien sind mikroverdichtet und deshalb sehr leicht zu verstecken) betrat ich nun doch das Lokal.
Sekundenbruchteile später hörte ich ein monsterartiges Geheule und ich sah zwei Schatten (einen weißen und einen schwarzbraun gefleckten) auf mich zustürzen. Dank meiner Ausbildung reagierte ich instinktiv und deshalb blitzschnell. Meine rechte Hand ging in Richtung des weißen Schattens, und der schwarzbraun gefleckte Schatten bekam meine linke Hand zu spüren. Durch minutenlanges Streicheln der zwei Monster konnte ich sie schließlich so weit besänftigen, dass sie ihre wahre Form annahmen - zwei Hunde kamen zum Vorschein.
Damit hatte ich sie überlistet, und zwar genau so wie im Handbuch für Geheimagenten vorgesehen.
Da die beiden nur Vasallen eines Abgesandten waren, hatte ich damit auch den Abgesandten in meinen Händen - bildlich gesprochen. Geistesgegenwärtig nützte ich dies aus und zwang ihn meine Bestellung augenblicklich entgegenzunehmen.
Mit beiden Hunden als Geleitschutz drang ich schließlich in das versteckt gelegenen Hinterzimmer ein und fand zu meiner Erleichterung keinen der Verschwörer vor. Augenblicklich verbarg ich meine hochtechnologische Ausrüstung in den verschiedenen Winkeln des Raumes. Nach nur drei Millisekunden hatte ich dieses Thema abgehackt. Nun konnte ich mich entspannen - und wie entspannt man sich am besten? Richtig - durch Sport!
Ich begann also gegen mich selbst Dart zu spielen - wer gewonnen hat, wird nicht verraten.
Gleichzeitig versuchte ich dem Radiosprecher zuzuhören, der über den Ausgang des Fußball-Weltmeisterschaftspieles Italien-Frankreich berichtete.
In der Mitte des ersten Dart-Spiels wurde mir doch tatsächlich mein bestelltes Cola gebracht - diese Zeit war neuer Rekord. Dadurch wurde ich abgelenkt und so gelangte eine Pfeilspitze in das Fleisch meines linken Zeigefingers und mir wurde schwarz vor Augen.
Aufgewacht bin ich dann zu Hause um 0:15 Uhr des nächsten Tages. Dank des Einsatzes der oben beschriebenen hochtechnologischen Neuentwicklungen (Motto: mehr Technik für Perry Rhodan) gelang es mir dennoch, die folgenden Wort- und Satzfetzen des Verschwörungstreffens aufzuzeichnen.
Meine Syntronik, die mittels Kontracomputer den wahren Inhalt nach der Dechiffrierung ermittelte, kam zu folgendem Ablauf der Veranstaltung und Inhalt der Verschwörungsgespräche:
Der Schwächeanfall war nach einigen Sekunden wieder vorbei und ich widmete mich wieder dem Dartspiel.
Um ca. 19:15 Uhr konnte ich mit Eintreffen von Roswitha endlich gegen jemanden spielen, der besser als ich war - zumindest im ersten Spiel.
Zehn Minuten später ertönte zum dritten Mal das Geheul der Höllenhunde - sie begleiteten Daniela in das abgelegene Hinterzimmer.
Jetzt wurde die Dartscheibe von drei Leuten beworfen - wobei ich wieder einmal feststellen durfte, dass es ein im ganzen Universum gültiges Gesetz gibt, dass Anfänger bevorzugt. Konkret bleibt mir folgende Satzabfolge im Gedächtnis hängen:
Daniela: "Also ich habe das noch nie gespielt."
Roswith: "Der obere Kreis bringt doppelte Punkte, der mittlere bringt dreifache Punkte und der kleine Innere bringt 50. Und der um den Inneren bringt 25."
Roman: "Das Spiel ist ganz einfach - wirf auf die Scheibe und versuche so viele Punkte wie möglich zu machen."
Nun, das tat sie dann auch.
Einmal 25, einen dreifachen 16-er und eine einfache 19.
Karl Heinz, der circa um 19:30 Uhr eintraf konnte absolut nicht zum Mitspielen überredet werden. Wir ließen die Scheibe links liegen - oder besser gesagt hängen - und setzten uns alle an den Tisch.
Verärgert nahm K.H. zur Kenntnis, dass ich bei Transgalaxis die drei PR-Classics und die neuen Hörspiele-CD bestellt, bekommen und jetzt auf dem Tisch liegen hatte. Er wollte nämlich Porto sparen und gleich mitbestellen. Die Postkarten-Sammlung der PR-Tb Covers vom Burgschmiet-Verlag wurde ignoriert.
Als Rache zückte K.H. ein Dutzend Comic-Hefte und verstreute sie auf dem Tisch. Jetzt begann die Hektik - nein, nicht wegen der Comic-Hefte, sondern weil drei Flaschen Cola auf dem Tisch standen. Da wir die Plätze am Tisch eingenommen hatten, saßen wir nun anders als die Flaschen am Tisch standen.
Daniela schnappte sich die volle Flasche und zog sie zu ihrem Platz.
Ich urgierte nun diese volle Flasche als meine eigene - hauptsächlich, weil ich schon ein Viertel meiner eigenen geleert hatte. Heftiger Widerspruch brandete auf.
Nachdem wir die Flaschenverteilung klären konnten, erfuhren wir von Daniela die wichtigsten Fernsehtipps des Monats (Videorekorderbesitzer: Achtung! Aufnehmen! - Alle Angaben ohne Gewähr).
Kampfstern Galactica - die Serie - Samstag in RTL 2
Der Mann aus Atlantis - die Serie - Sonntag Kabel 1 (Untertitel: Bobby Ewings early work)
Der Einspruch erfolgt prompt: Karl-Heinz urgierte Deep Space 9 und Babylon 5, welches zur gleichen Zeit oder zumindest an denselben Tagen laufen sollte.
Daniela winkte kühl lächelnd ab und erklärte dem erstaunten K.H., dass sie Deep Space 9 bereits auf Videokassette in englischer Sprache zu Hause hat. Und zwar die jetzigen Folgen 6.6. Ich vergewisserte mich schnell, ob dies vielleicht eine neue Windows Version sei: 4 für Abstürze pro Sekunde (der neueste Chip macht's möglich) und 6 für Schreikrämpfe des Users pro Minute. Ich wurde belehrt, dass dies die Folgen von DS 9 sind. Soll sein.
Anschließend besprachen wir Szenen aus Lethal Weapon 1 - 3, wobei sich alle bereits auf den 4. Teil freuten. Ebenfalls wurde eine Fortsetzung von Die Hard gefordert.
Irgendwann zwischen diesen Zeilen setzte sich Michael still und heimlich an den Tisch, und wir gratulierten ihm nochmals zum dritten Preis des PR-Storywettbewerbes. Dadurch kamen wir jetzt doch zu Perry Rhodan. Da Michael einen Ausdruck über Erichs geniale Zusammenfassung des Garching-Cons (16 Seiten, nachzulesen im aktuellen NOW! 4) auf den Tisch legte, kam wieder Spannung auf.
[Anmerkung der Red.: Was willst Du denn beim nächsten Mal trinken, Roman?]
Ein Kinderloser brach bei der schriftlich festgehaltenen "Lulu"-Szene von Erichs Tochter in schallendes Gelächter aus.
Dann stellte uns Michael eine intellektuelle Frage. Eigentlich durften wir uns alle einen Absatz aus dem Garching - Bericht durchlesen, nämlich:
"Ob dem Universum eines fernen Tages das gleiche Schicksal beschieden ist, weiß man noch nicht. Zwar gab es bisher eher die Vermutung, dass es irgendwann am Ende allen Seins einen "Big Crunch" geben wird, doch letztendlich wir es von der Masse abhängen, die es in den Tiefen des Kosmos noch zu entdecken gibt, und die man in Japan nun gefunden zu haben glaubt."
So, also, was kommt einem jetzt komisch vor - oder formulieren wir es wie Michael:
"Ich habe bei einer Stelle intellektuell geschmunzelt."
Er blieb der einzige.
Daniela, Roswitha, Karl Heinz, Wolfgang, der es später versuchen durfte, und ich konnten nicht schmunzeln. Ich wollte natürlich wieder genau wissen, weshalb die besagte Stelle zum Schmunzeln sei - ich habe es bis heute nicht verstanden. Ich möchte deshalb an dieser Stelle zu einem Wettbewerb aufrufen:
Jeder, der die intellektuelle Tiefe dieser Zeilen (nicht meiner, sondern die Kursiv geschriebenen) erkennt, möge doch eine E-Mail an NOW! senden. Michael wird die einlangenden Mails beurteilen. Zu gewinnen gibt es außer der Einsicht nichts (Michael, bleib ruhig und ärgere dich nicht über diese Zeilen!).
[Anmerkung der Red.: Da könnte man jetzt einen bösen Umkehrschluss ziehen - wer bei dieser Stelle nicht geschmunzelt hat, der ... aber lassen wir das!]
Wer den Stammtischbericht des Monats Mai gelesen hat, der kann sich sicher noch an das Unwort des Monats erinnern - und wer anwesend war, kann es ganz sicher:
Tauschen.
Heute gab es an Stelle des Unworts das Wort des Monats:
NACKT!
Die Auslöserin war Daniela. Als ich erzählt habe, dass ich Jumpy, Iltu und Gecko zum Leidwesen des vorhandenen Platzes in meiner Wohnung bestellt habe, meinte Daniela, dass sie Gucky nur nackt haben will.
Roman: "Du meinst, du ziehst ihm die Uniform aus?"
Daniela: "Nein, ich will ihn nackt haben."
(Lechz!)
Also, Daniela will Gucky nicht zum Strippen bewegen, sie will ihn gleich nackt kaufen.
Auf dem Garching Con gab es neben dem lebensgroßen Mausbiber auch kleine, so wie Gott oder ES, je nach Religion, ihn schuf. Wobei wir uns nicht einig waren, ob die Geschlechtsteile sichtbar waren oder nicht. (Auf einem Foto, dass in Erichs Con-Zusammenfassung zu bewundern ist, gibt es auch einen Plüsch-Blue!). Und weil wir gleich bei Gucky sind:
Einhellig wurde die Gestaltung des neuen Guckys abgelehnt. Nichts gegen Papenbrock, der ist ein verdammt guter Zeichner, aber die Version für die Hörspiel-CDs ist schon etwas peinlich. Sicher, es soll vor allem Kinder ansprechen, aber so in Richtung niedliches, kleines Wesen ist doch zu viel des Guten.
[Anmerkung der Red.: Also, ich finde ihn gut, eben nur etwas anders]
Einstimmig wurde der Gucky als bessere Variante angenommen, wie er derzeit auf dem Cover des einen Perry Rhodan Classics zu bewundern ist.
Nach diesem kurzen Exkurs in Richtung Perry Rhodan landeten wir bei den Banken und Versicherungen. Ich erspare mir die Wiedergabe dieser fünfzehn Minuten.
Wolfgangs Eintreffen lenkte uns wieder auf das Hauptthema des heutigen Abends - Comics. Sein berühmt-berüchtigtes Signier- und Zeichenbuch wurde aufgeschlagen und wir durften wieder Werke aus den Händen der verschiedenen Künstler bewundern: Jeff Smith, Eddy Paape, Don Rosa usw. Wolfgang war wieder bei einem Comic-Event (wie das jetzt ja auf Neuhochdeutsch heißt) und hat sich von den Künstlern Autogramme und Zeichnungen geben lassen.
Womit wir beim Thema Autogramme wären.
Daniela hat ein Autogramm, vom Trainer von Borussia Dortmund. Was mich zu folgender Äußerung veranlasste:
"Wahrscheinlich nackt!"
Daniela beschloss darauf an diesem Abend nichts mehr zu reden - was sie aber nicht tat.
Karl Heinz hat zwei Autogramme - eines von Stöger und noch eines. Das zweite habe ich mir nicht notiert - und deshalb auch vergessen.
Womit wir beim Thema Fußball wären: Drei Rapidler und zwei Austrianer und eine Unparteiische. Wobei ein Rapid-Fan sogar bei den "Grünen Akademikern" ist. Jedenfalls sind wir zivilisierte Fans und gingen uns nicht an die Gurgel. Sogar der wirklich gemeine Witz über den IQ der Fans von einer der beiden Mannschaften von Wolfgang löste nur Schweigen bei den Betroffenen aus.
Der Buchtipp des Monats stammt diesmal von Michael: "Jesus Video" von Andreas Eschbach.
Ein dicker, aber ziemlich guter Wälzer. In einem 2.000 Jahre alten Grab wird eine Bedienungsleitung für eine Videokamera gefunden. Das bedeutet, dass jemand aus der Zukunft in die Vergangenheit gereist ist, um Jesus zu filmen. Die Suche nach der Kamera und der Aufzeichnung beginnt. Interessant ist dieses Buch, neben der interessanten Handlung, vor allem auch deshalb, weil der Autor den Roman 1835 verfassen wird. Überhaupt sollen als Gag einige Gastautoren für die PR-Serie schreiben.
Auch soll ein neuer Antrieb in die Serie eingeführt werden - Erfinder Rainer Castor.
Das Gerücht eines toten Unsterblichen löste keine Begeisterungsstürme aus. Im Gegenteil, es wurde zum wiederholten Male daran erinnert, dass den Autoren weder der Tod von Tschubai, Lloyd und schon gar nicht der von Tostan verziehen wurde. Es gab allerdings die unterschiedlichsten Spekulationen, wen es diesmal treffen könnte: Bull, Adams, Tekener, Tifflor oder Dao-Lin-H‘ay? Wobei Bull von der Liste gestrichen werden musste, da der Einwurf von K.H (Der ist doch kein Haupthandlungsträger und für nichts nutze!) von mir entkräftet werden konnte:
"Also hör mal, jemand der mit nur einer Büroklammer eine Abschirmung für ein Transitionstriebwerk zusammenbringt, den kannst du nicht sterben lassen. Der schlägt ja sogar noch McGyver oder wie man den schreibt."
Die Solmothen sind noch nicht gut angekommen. Irgendwie haben wir uns mehr von einem neuen Volk erwartet. Auch war klar, dass dieser Roman nur ein Lückenfüller sein würde, schon allein deshalb, weil der Roman von einem Neuling geschrieben wurde. Es stellte ich heraus, dass Michael den "Neuling" schon seit zwanzig Jahren kennt. Uwe ist der Übersetzer englischsprachigen Sci-Fi Büchern ins Deutsche. Über den Roman selbst gab es unterschiedliche Meinung. Für Daniela waren die Zeitsprünge zu verwirrend und außerdem wurde das Volk zu wenig detailliert beschrieben.
"Jedes andere Volk wird bis zur letzten Hautfalte beschrieben, aber ich weiß immer noch nicht, wie die jetzt wirklich aussehen."
Roman: "Doch wie Seehunde oder Seelöwen. Oder waren es Seekühe?"
Die SOL-Suche von PR wurde wieder kritisch durchleuchtet.
Heliote: "Rhodan, Du bekommst ein neues Raumschiff und du kennst es."
Rhodan: "Toll! Wie heißt es und wo ist es?"
Heliote: "Es ist die SOL und du musst sie erst suchen."
Rhodan: "Dieser alte Kasten? Wo muss ich sie suchen?"
Heliote: "In einer anderen Galaxis."
Rhodan: "In welchem System?"
Heliote: "Keine Ahnung. Eine Galaxis ist doch nicht groß, du wirst sie schon finden."
Rhodan: "Klar doch."
Heliote: "Und übrigens, du musst sie dem absolut Bösen abjagen."
Rhodan: "Nein, nicht schon wieder mein Stiefsohn Monos. Der sagt wieder respektlos Papa zu mir."
Heliote: "Ach, vergiss diesen missratenen Kosmokratensohn. Ich meine Shabazza."
Rhodan: "Da bin ich jetzt aber wirklich erleichtert."
Kommen wir wieder zum Con:
Ernst Vlcek wollte angeblich auf dem Garching-Con nichts Neues erzählen. Er ärgert sich heute noch über den Rausrutscher beim März-Stammtisch 1998 in Wien. Dort hatte er verraten, weswegen Danton so verrückt nach Jii`Nevever ist.
Fan: "Warum ist Danton eigentlich so hinter dieser Jii`Nevever her?"
Ernst: "Der hat doch einen Chip von Shabazza."
Allgemeine Stille bricht aus.
Fan: "Was hat der?"
Ernst: "Na, einen Chip."
Wieder Schweigen.
Da Ernst in ungläubige Augen starrt, weiß er, dass er soeben etwas verraten hat, was die anwesenden Fans, die jeden Satz in den Heften genauestens lesen nicht wissen konnten, weil sie es eben mangels Heftauslieferung noch nicht lesen konnten. Die Stille wird durch einen Fluch und den Wurf des Feuerzeugs von Ernst in Richtung des Tisches unterbrochen. Jubelszenen bei den Fans, weil sie jetzt etwas aus der Handlung erfahren haben, was erst in ein paar Heften geklärt wird. Jeder Wiener Leser merkt spätestens jetzt, was er verpasst am ersten Freitag im Monat, wenn er nicht beim Stammtisch vorbeischaut.
Angeblich soll ja auch ein neuer Mutant in der Serie auftauchen - ein Multimutant. Ich erinnerte sogleich an die Geburt in Alashan vor einigen Heften, die auf einer halben Seite geschildert wird und absolut nicht zur Handlung passt. Das Baby holt Spiegeln von den Wänden und die Mutter ist sich nicht sicher, ob die Kleine jetzt Telekinetin ist oder nicht. Wenn sie wirklich die neue Mutantin ist, dann steht uns wohl ein Zeitsprung bevor, und zwar möglicherweise schon 1950. Werden ja sehen.
Da Erich ja angeblich seinen Rückstand an Perry Rhodan Heften abgebaut hat, kann ich nun niemandem mehr die aktuelle Handlung des Heftes verraten. Doch halt, als Wolfgang die Pointe mit dem Chip und Ernst wissen will (siehe oben), da er beim besagten Stammtisch beruflich verhindert war, meldet sich Michael zu Wort. Er sei noch nicht eingeweiht und will, dass ich ihm nicht die Spannung nehme. Da Wolfgang unbedingt diese Handlungsebene erzählt bekommen will, fordern wir ihn auf, hinauszugehen. Doch Michael schlägt uns dasselbe vor.
[Anmerkung der Red.: Aber beim nächsten Treffen sitzen wir schon noch alle am selben Tisch, oder?]
Jedenfalls habe ich Wolfgangs Wissendurst gestillt und Michael hat seine Trommelfelle kurz deaktiviert.
Kommen wir jetzt einmal zu einer wichtigen Information:
Vor ungefähr einem Jahr haben wir durch Thomas (Alter, wo treibst du dich eigentlich die letzten vier Monate am ersten Freitag des Monats herum?) erfahren, dass ein Minister unseres Landes auch Perry Rhodan liest - zumindest hat er sich in einem Zeitungsinterview vor Jahren geoutet. Der Stammtisch - also eigentlich seine Besucher wollten dem Minister schon seit einem Jahr eine Einladung zum Wr. PR-Stammtisch schicken. Dies scheiterte daran, dass Wolfgang die Privatadresse des in Purkersdorf lebenden Ministers noch nicht besorgt hat.
Doch diesmal hatte Karl-Heinz eine gute Nachricht. Er hatte den Minister am Flughafen bei Feierlichkeiten getroffen und mit ihm zehn Minuten gesprochen. Also, besagter Minister kauft sich zwar jede Woche die Erstauflage, kommt aber aufgrund von Zeitdruck seit ungefähr eineinhalb Jahren nicht mehr zum Lesen. Dafür schmökert er sich durch die Hardcoverbände. Der Minister hat sich aber die Adresse des Lokals und den monatlichen Zeitpunkt geben lassen und versprach vorbeizuschauen - gegen vorherigen Anruf bei Karl Heinz.
Herr Minister, wenn sie diese Zeilen lesen - wir laden Sie hiermit hochoffiziell ein und freuen uns auf einen Besuch beim Wiener PR-Stammtisch. Eigentlich können Sie auch gleich einen Kollegen mitnehmen, der zwar nicht bei ihrer Partei ist, aber schließlich sollte die Literatur verbindend sein. Dieser Kollege des besagten Ministers ist nämlich ein Comic-Fan. Und wir hörten heute viel über Comics und wenig über Perry Rhodan - zumindest in den ersten beiden Stunden.
Noch etwas Interessantes gibt es zu berichten:
Der erste österreichische PR-Con findet ja bekanntlich in der Steiermark statt - und zwar in Gleinstätten. Zeitpunkt: 17. bis 18. Oktober 1998. Unterstützung gibt es von Seiten des Verlages - soll heißen, es kommen ein paar Autoren. Wie viele, gilt es noch zu klären. Vorträge wird es ebenfalls eine Menge geben, sofern das provisorische Programm verwirklicht wird.
Auf jeden Fall bedeutet dies, dass jetzt sofort jeder richtige PR-Fan alle Termine an diesem Wochenende aus seinem Kalender streicht und in roten GROSSBUCHSTABEN: PR-CON IN ÖSTERREICH hinschreibt.
Um elf Uhr abends kommen wir wieder zum König Fußball. Michael erzählt von einer Statistik, dass seit 1958 immer eine Mannschaft des Kontinents Fußballweltmeister geworden ist, auf dem die WM stattgefunden hat. Allgemeines Erstaunen ist die Folge.
Ich versuche sie zu entkräften, da USA im Jahre 1994 nicht Weltmeister wurde, worauf mir Michael entgegnet, dass Brasilien zum Kontinent Amerika gehört. Ich verlange eine Trennung in Nord- und Südamerika, die er aber ablehnt. Worauf ich wissen will, wo er Europa und Asien teilt - natürlich im Ural. Da Europa und Asien eine Landmasse sind, wie Nord- und Südamerika, möchte ich wissen wieso er Europa und Asien teilt. Jedenfalls konnten wir uns nicht so richtig einigen.
Um halbzwölf geben wir schließlich w.o. und verdrücken uns in Richtung Schank zwecks Begleichung der Essens- und Getränkerechnung. Man verabschiedete sich bis zum nächsten Mal.
Noch einmal die geraffte Auflistung der Anwesenden in chronologischer Reihenfolge ihres Eintreffens:
Okay, ich gebe es ja zu - heute wurde der Stammtischbesucherrekord nicht unbedingt gebrochen. Aber ich präsentiere dafür zwei wichtige Gründe:
1) Sommerzeit = Urlaubszeit
2) Fußballweltmeisterschaft (Brasilien gegen Dänemark)
[Anmerkung der Red.: Also, Fußball ist aber kein entschuldbarer Grund!! Über die Wichtigkeit lässt sich streiten.]
Angeblich ist der Abschluss und vor allem die Schlusspointe (sofern kein Drama) wichtig für die Meinungsbildung des Lesers. Darum möchte ich noch einmal auf die Einleitung zurückkommen. (Gefinkelt, was?)
Jeder der meine ach' so pathetischen Worte über IHN gelesen hat, wird sich sicher fragen, wer nun denn der erste Gefährte von IHM war. Nun, ich will es euch nicht vorenthalten - und trotzdem werde ich es euch nicht verraten. Ihr dürfte es selbst erarbeiten, aber ich werde euch einen Tipp geben. Jeder Wissbegierige kann den Stammtisch des Monats Jänner 1998, und zwar den "kurzen Nachsatz" nachlesen. Dort erfahrt ihr, welche Schwierigkeiten sich bereits durch den ersten Gefährten ergeben haben.
[Anmerkung der Red.: Ganz ehrlich, Roman, ich habe auch nachsehen müssen ... <schäm>]
PSS.: Der nächste Stammtischbericht wird als bald veröffentlicht, nämlich irgendwann nach dem 7. August 1998. Gehässige Zeitgenossen hoffen, dass ER dann bereits wieder zurückgekehrt ist, damit ICH nicht noch einmal Gelegenheit bekomme, einen Stammtisch zusammenzufassen.
[Letzte Anmerkung der Red.: Puh, da habe ich ja Glück gehabt, dass ich kein Zeilenhonorar zahle bei diesem langen Bericht. Außerdem muss ich mir ernsthaft überlegen, ab sofort die Zensur bei NOW! einzuführen!]
[Allerletzte Anmerkung der Red.: Und meine Urlaubspläne für die nächsten 10 Jahre habe ich auch auf unbestimmte Zeit verschoben! < beg> = "big evil grin"]
Die große Gruselserie von Eric Light
Stammtisch des Teufels
[Deutsche Erstveröffentlichung]
An diesem Tag, als das Schicksal - mein Schicksal - seinen Lauf nahm, war es ziemlich heiß. Es schienen keine normalen Sonnenstrahlen zu sein, die vom Himmel kamen, sondern rotglühende Speere. So zumindest kamen sie mir vor, als ich das Auto verließ und die Tür des Ford Fiesta ins Schloss drückte.
Es war heiß - drückend heiß. Nicht mehr so warm wie in den vergangenen Wochen, aber die Hitze hatte sich noch in den unteren Regionen gehalten. Dort wurden die Sonnenstrahlen nochmals verstärkt und verbrannten meine Haut. Deshalb musste ich zusehen, so rasch wie möglich einen Unterschlupf zu finden, und ich hetzte auf den mächtigen Schatten zu, der in der Dämmerung zu sehen war.
Als ich näher kam, erkannte ich Heinz, der mir zuwinkte. Bei ihm saßen noch ein paar andere, die ich als Daniela, Karl-Heinz und Franz identifizierte. Seltsam! Ich hatte mir doch einen anderen Treffpunkt vorgemerkt, und nun saß diese kleine Gruppe auf der anderen Straßenseite und noch dazu im Freien, und das Lokal hieß nicht "Ebbe und Flut", sondern "Café Emilie". Ich ließ mich jedoch nicht beirren und setzte mich dazu. Bis jetzt war ja alles gut gegangen, doch ab nun musste sich herausstellen, wie gut meine Vorbereitungen für den heutigen Abend waren.
Begonnen hatte diese gefährliche Sache bereits vor einem Monat. Nachdem mein Freund Bill den Geheimdienstbericht eines gewissen Roman Schlond, seines Zeichens Geheimagent 0:0 (die erste Ziffer steht für die besonderen Verdienste um das Land, das Satzzeichen dazwischen soll bloß Verwirrung stiften, und die letzte Ziffer steht für die Anzahl der erfolgreich abgeschlossenen Missionen), abgefangen hatte, der über die Umtriebe einer gewissen Perry Rhodan Sekte berichtete, wurde ich sofort hellhörig. Schon vor längerer Zeit hatte ich mit zwei Dämonen höherer Ordnung namens Perro Rhydan und Fricko-Fricko zu tun - diese Namensähnlichkeit konnte kein Zufall sein!
Ich besprach mich kurz mit Sir James und bekam grünes Licht. Zunächst begann ich einmal, mich etwas in die Materie einzuarbeiten. Eines war klar - aus Sicherheitsgründen musste ich diesen Fall im Alleingang lösen und konnte nicht auf die Hilfe meiner chinesischen Freunde hoffen. Der nächste Schritt war, einen Besucher dieses Treffens ausfindig zu machen und seinen Platz einzunehmen, da man als neuer Besucher einige Grundvoraussetzungen erfüllen (z.B. Besitz der satanischen Schriften von Beginn der Zeitrechnung an bis Nummer 1929) und mehrere dumme Fragen über sich ergehen lassen musste, die meine Ermittlungen nur beeinträchtigt hätten. Es war nicht weiter schwierig, die geeignete Person zu finden - ein Blick ins Internet genügte, und ich kannte meinen Mann. Mit einigen Hilfsmitteln aus meinem Schminkkoffer konnte ich mich ohne weiteres in ihn verwandeln und musste bloß eine zweiwöchige Hungerkur machen.
Als endlich der Abend gekommen war, lockte ich den Ahnungslosen in eine Falle - ein fingiertes Schreiben, dass er eine Einladung zum Großmeister zwecks Einblickes in seine Geheimunterlagen aus fünf Jahrzehnten gewonnen hätte, machte mir den Weg frei. Und nun saß ich hier am Tisch und versuchte unauffällig zu wirken. Das einzige Problem war, dass ich einen Bericht für das interne Sektenblatt "NOW!" schreiben musste, damit mein Täuschungsmanöver nicht aufflog. Aber das würde ich schaffen, und notfalls konnte Glenda das für mich erledigen.
Mit großer Überwindung bestellte ich das gleiche Getränk wie die anderen - schwarzes Dämonenblut in durchsichtigen Karaffen, eiskalt und noch irgendwie mit Leben behaftet, da es noch ganz leise vor sich hinbrodelte und sprudelte. Ich nahm an, dass das nur der Beginn des Rituales war, und ich sollte Recht behalten.
Während die anderen Gäste Pläne für ein Großtreffen der Sekte auf einer Burg, die so ähnlich wie "Gebeine-Stätte" hieß, schmiedeten, hielt ich mich dezent im Hintergrund, um nicht durch unbedachte Worte zu verraten, dass ich nicht der war, für den ich mich ausgab. Meine Linke tastete immer wieder verstohlen nach Hesekiels Kreuz, das ich unter meinem Hemd verborgen hatte, und die rechte Hand steckte in meinem Hosensack und umklammerte die Beretta.
Nach kurzer Zeit bekamen die Rhodan-Anbeter Verstärkung. Roman (Anmerkung für Glenda: Personenkartei aktualisieren! Trägt jetzt schwarzen Vollbart, konnte mich aber nicht täuschen!) und Manfred ließen die Zahl der Teilnehmer auf sieben ansteigen. Vielleicht haben sie ja etwas geahnt oder es war nur Zufall. Jedenfalls wurde nun ein taktischer Ortswechsel vorgenommen, und wir gingen geschlossen zum ursprünglichen Versammlungsort, der mittlerweile seine Pforten geöffnet hatte. Dummerweise kam ich als Erster zum Eingang und öffnete deshalb äußerst vorsichtig die knarrende Türe. Sofort sprangen zwei vierbeinige, schwarze Höllenkreaturen aus der Dunkelheit. Fast hätte ich die Beretta gezogen, doch dann wären alle bisherigen Bemühungen umsonst gewesen. Ich stand bange Sekunden durch, bis eines der Sektenmitglieder die beiden Bestien beruhigt hatte. Kein Zweifel mehr - dieser Ort war ein Hort des Teufels!
Als wir in ein kleines, finsteres Hinterzimmer geführt wurden, sah ich meine Hoffnungen immer mehr schwinden, hier ungeschoren und zu einer vernünftigen Zeit wieder herauszukommen. In einer Ecke des Raumes befand sich mehrere Folterinstrumente mit blitzenden Metallspitzen, die teils in einer großen Holzscheibe an der Wand steckten und teils griffbereit daneben lagen. Auf einer Tafel waren mehrere Zahlen hingekritzelt, und ich nahm an, dass es sich dabei nur um Aufzeichnungen über die Opfer handeln konnte.
Schließlich kamen noch die restlichen Besucher - Antje und Arnold, Wolfgang und Marcus Michael vervollständigten die Runde
Als nächstes folgte anscheinend ein Orakel. Michael Marcus streute eine Handvoll kleiner blauer Gegenstand mit einer Abbildung Perry Rhodans in die Mitte des Tisches. Schneller, als meine Augen es mitverfolgen konnten, streckten sich gleichzeitig die Hände aller Anwesenden danach aus und ergriffen eines dieser Objekte. Automatisch tat ich natürlich mit und riss auch eines der heißbegehrten Stücke an mich. Ich sah, wie einige daran drehten und eine grelle Flamme daraus hervorschießen ließen. Teufelswerk! Wahrscheinlich der Beginn der abendlichen Zeremonie, dachte ich mir, und nahm mir vor, dieses Teufelsding zu Untersuchungszwecken mitzunehmen.
Dann wurden kleine, bunte Bilder herumgereicht, auf denen wüste Orgienszenen zu sehen waren, offenbar anlässlich einer Jahresversammlung der Rhodan Sekte in Deutschland. Auf den Bildern erkannte man etwa auch kleine hässliche nackte Pelztiere, die bei den Anhängern der Sekte anscheinend eine Fetisch-Funktion haben.
Auf dem Tisch sammelten sich auch immer mehr Karaffen mit den absonderlichsten Inhalten an. Neben dem schwarzen Dämonenblut gab es auch mehrere Gläser mit Urin tollwütiger Hunde - eine gelbe Flüssigkeit mit weißem Schaum darauf. Mir graute, und als das Mahl angekündigt wurde, begann sich mein Magen bereits langsam umzudrehen.
In einem der Nebenräume fanden offenbar die rituellen Opferschlachtungen statt. Undefinierbare Geräusche drangen zu uns ins Hinterzimmer. Kurz darauf kam die dralle Hohenpriesterin mit rotverschmierten Tellern, auf denen sich viereckige, halb verkohlte Gebilde befanden, aus denen Fleischfetzen hervorhingen und eine zähflüssige schleimiggelbe Substanz heraustropfte. Ich würgte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter und begann voller Ekel und Abscheu zu essen. Plötzlich kam mir ein schrecklicher Verdacht. Bereits ein paar Mal wurde am Tisch über einen 'Thomas mit dem schwarzen Buch' gemunkelt, den man schon ein paar Monate nicht mehr gesehen hatte. Ich wagte gar nicht daran zu denken, als ich mir eine zweite Portion nahm und herzhaft zubiss.
Daniela bekam eine Portion von zu Kugeln geformtem, im Wasser aufgedunsenem und mit Mehl vermischtem Weizengebäck, das in kochendem Wasser abgetötet und dann mit Eiern und Zwiebeln vermischt wurde, ohne Salat und auch ohne die fünf Gabeln, die von den anderen Gästen geordert wurden.
Ich sah auf die Uhr - bereits dreiviertelzehn. Die Zeit war bisher schnell vergangen, und eigentlich hatte ich schon alles gesehen, was ich sehen wollte. Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Ab nun setzte ein beständiges monotones und dumpfes Gemurmel ein, das so ähnlich wie "Erryr Hodanr Atlangu Ckyto Http Lot// Korra Go" klang und sich beständig wiederholte. Ab und zu konnte ich dazwischen auch andere Dinge heraushören, die ich zwecks späterer genauerer Analyse nun einmal genauer festhalten musste. Und das versuchte ich einmal kurz in der Art, wie es wahrscheinlich einer der anwesenden Eingeweihten getan hätte (vorher noch eine Notiz für Glenda - wahrscheinlich neue Dämonenart aufgetaucht: unheimliche Korrago!)
Hauptthema des Abends war natürlich der 1. Austria Con auf Schloss Gleinstetten. Heute wurden in Graz die Verträge für die Anmietung der Räumlichkeiten unterzeichnet. Heinz erzählte ein paar Einzelheiten zu dieser Veranstaltung des Jahres in Österreich, musste aber zugeben, die Ankündigungen dafür sowie Info-Material im Kofferraum seines Wagens zu haben, der allerdings in Graz stand. Der Aufforderung der anderen Stammtischgäste, die Unterlagen noch schnell zu holen, ist er aber nicht nachgekommen. Roman, der unbedingt eine Backstage-Karte für diese Veranstaltung bekommen wollte, wurde schließlich dahingehend vertröstet, vielleicht eine Unterkunft in relativer Nähe des wahrscheinlichen Quartiers der Autoren zu bekommen. Aus Preisgründen schlug er vor, statt eines Einzelzimmers ein Doppelzimmer mit Daniela nehmen zu können. Nach Danielas unschuldig-erwartungsvoll-harmloser Frage "Ja? Wirklich?" habe ich ihn dann das erste Mal sprachlos gesehen (aber nur kurz!). Um jetzt nicht auf das Niveau der diversen Herz-Schmerz-Revolverblätter zu verfallen, möchte ich an dieser Stelle nicht ankündigen, das Thema weiter zu verfolgen und beim nächsten Mal einen ausführlichen Bericht über den Ausgang des Geschehens zu bringen.
Dann ging es um das Sexleben von Bill Clinton, das wir aber zum Glück recht rasch abgehakt haben (den bereits uralten Witz über eine Befragung aller weiblichen Mitarbeiter im Weißen Haus, ob sie sich vorstellen könnten, mit dem Präsidenten Sex zu haben und wo über 80 % geantwortet haben "Nein, nicht schon wieder" möchte ich an dieser Stelle gar nicht bringen, da ihn wahrscheinlich ohnehin schon jeder kennt). Viel interessanter war es da schon, was Heinz über das Sexleben Perry Rhodans zu berichten hatte, wie es nie im Roman (nein, nicht der) gestanden hatte: Perry und Mondra verbringen eine Nacht miteinander. Am nächsten Morgen sagt Mondra zu Rhodan: "Perry, machst du den Kaffee? Vielleicht klappt ja wenigstens das." Okay, weiter zum nächsten Thema.
Zwischendurch wurde ständig gefragt, ob das denn hier nicht der Perry Rhodan Stammtisch sei, und dann versuchten wir immer krampfhaft, irgendeine Verbindung vom gerade beplauderten Thema zum Erben des Universums herzustellen. Am nähesten ist dabei noch Ren Dhark gekommen, alle anderen Themen waren weit abgeschlagen.
Bei den Klängen von "Roll over Beethoven" des Electric Light Orchestras wurden einige hellhörig. Hier begann sich die Spreu vom Weizen, sprich, die Jungen von den Alten zu trennen, die ELO noch als großartige Musikgruppe kannten und nicht für ein Computerprogramm zur Daten-Archivierung hielten.
Von ELO war es nicht weit zu den Rolling Stones. Ihr letztes Konzert soll ja sehr gut gewesen sein, und einige erinnerten sich noch an einen ihrer früheren Wien-Auftritte, etwa am 3. Juli 1982 im Praterstadion - ja, ja, da haben wohl einige der hier Anwesenden noch in die Windeln gemacht! Apropos - Wolfgang präsentierte stolz Fotos seines Stammhalters, und dabei habe ich erstaunt festgestellt, dass alle, die vorhin sofort ELO erkannt haben, verheiratet sind und Kinder haben.
Nach einem kurzen Abschweifen zu Mediziner- und Professorenwitzen sowie tatsächlichen Geschichten, die genau genommen auch ein Witz sind, ging es auch kurz um Fußball, und Wolfgang gab nochmals den Witz über die Intelligenz von Fußballfans zum Besten (siehe dazu auch den Stammtischbericht vom letzten Monat).
Wer jetzt geglaubt hat, es kommt nicht mehr, der hat sich geirrt. Auch heute stand das Thema Comic auf der Tagesordnung, wobei es um Nick, Rudi Wäscher, Moebius, John Difool, Erlangen, Serpieri, Spawn - um hier nur einige Schlagworte zu nennen - ging.
Meine Hand schreibt, doch allein', mir fehlt das Verständnis für die Wörter und Sätze, die ich bisher auf das Papier gebracht habe. Die linke Hand um mein Silberkreuz verkrampft, habe ich hier wohl unterbewusst und vielleicht auch berauscht vom Geruch der weißen Stäbchen, die die Sektenmitglieder in ihren Mund stecken, dort anzünden und rauchen lassen, Dinge in mein Notizbuch geschrieben, die ich in der Zentrale erst mühsam analysieren und auf ihren Sinn prüfen lassen muss.
Gerade, als ich die Versammlung der Rhodan-Anbeter still und heimlich verlassen wollte, setzte wieder das monotone Gemurmel ein, diesmal jedoch stärker als zu Beginn des Abends. Die Anwesenden hoben und senkten die Opferschalen und leerten sie mit kräftigen Schlucken. Anscheinend begann ein neues Ritual. Schriftstücke, die noch auf dem Tisch lagen, wurden in große Säcke gesteckt und es wurden Zettel mit rätselhaften Zeichen ausgetauscht - "httpwwwcomcom …" Hier würde unser Computer einiges zu tun haben, um den Code zu knacken.
Plötzlich erhob sich einer der Rhodanisten und schrie: "Ein Ungläubiger ist unter uns!!" Sein Finger zeigte auf mich, und gleichzeitig spürte ich alle Augenpaare mit stechenden Blicken auf mir ruhen. Ein heißer Schauer jagte über meinen Rücken. Die eine Hand wollte zu Hesekiels Kreuz greifen, die andere zur Beretta, doch ich war wie gelähmt! Ich konnte mich nicht bewegen! In meinem Trank musste ein Mittel gewesen sein. Höhnisches, satanisches Gelächter hob an, steigerte sich zu einem schrillen Orkan. In meinem Kopf drehte sich alles, er explodierte ...
Es war der Moment, in dem ein Mensch die unbeschreibliche Todesangst hätte empfinden müssen. Auch ich war nur ein Mensch, aber dieses Gefühl raste nicht in mir hoch, weil etwas anderes passierte. Meine Sinne waren nicht mehr so geschärft. Ich hörte die beiden krachenden Laute nur mehr im Unterbewusstsein, aber die Augen funktionierten noch. Plötzlich zersprang das Gesicht des Sektenführers in einem Brei von Blut, Knochen und Sehnen ...
"Hallo, Eric!"
Irgendjemand klopft mir auf den Arm und ich wache auf. Mann, bin ich doch glatt am Stammtisch eingeschlafen. Die Gäste sind gerade in Aufbruchsstimmung. Beim Zahlen achten wir noch darauf, dass wir keinen 20-Schilling-Schein ausgeben, der eine Million Schilling wert ist und verlassen das Lokal, hinaus in eine angenehme Nacht, kurz vor der Geisterstunde. Da habe ich ja einiges versäumt heute, aber das ist halb so schlimm. In ein paar Tagen kann ich alles im Internet nachlesen.
[Anmerkung: Zwei kurze Textpassagen wurden in leicht veränderter Form dem John Sinclair Roman Nummer 1000 "Das Schwert des Salomo" von Jason Dark entnommen. Wer die Absätze zu erkennen glaubt, kann mir ein E-Mail schicken und wird bei der richtigen Lösung in der nächsten Ausgabe von NOW! lobend erwähnt!]
Kinder, wie die Zeit vergeht! Jetzt sitze ich schon wieder hier, um einen Stammtischbericht zu Papier bzw. zu Monitor zu bringen. Nicht, dass es nichts Interessantes zu berichten gäbe und nicht, dass es mir keinen Spaß machen würde - es ist nur einfach so, dass früher eine Woche endlos dauern konnte und jetzt ein Monat fast wie ein Tag vergeht, und das gibt einem schon zu denken.
Das Motto für den diesmaligen Bericht lautet jedenfalls, auch aufgrund der Tatsache, dass die Stammtischberichte der letzten Zeit bereits ein bedrohliches Eigenleben entwickelt haben: "Back to the roots" - ein Bericht ohne Schnörkel und Floskeln.
Zuvor jedoch noch eine kleine Nachlese zum letzten Stammtisch. Am 27. August 1998, also etwa drei Wochen später, fand sich in der "PRESSE" auf Seite 15 ein Artikel, der sich wie eine Fortsetzung zum Stammtischbericht vom August las. Ich zitiere auszugsweise:
"Satans-Jünger feierten Messen und tranken Blut. .... ist durch Hinweise aus der Bevölkerung eine Gruppe von angeblichen Satans-Jüngern aufgeflogen, die ... vermutlich schwarze Messen zelebrierten. ... Die Satans-Jünger sollen bei ihren Zusammenkünften Hühnern den Kopf abgeschlagen und das warme Tierblut vermischt mit Rotwein getrunken haben. ... Die Ermittlungen werden nun auf den ganzen Bezirk ausgedehnt. Die Gendarmerie geht davon aus, dass es mehrere derartige Gruppen gibt, die miteinander in Verbindung stehen und Kontakte zu ausländischen Satans-Jüngern pflegen."
Da sieht man wieder einmal, wie die Wirklichkeit die Fiktion überholen kann!
Bereits eine Woche vor dem Stammtischabend kam Michael Marcus zu mir, um einen großen Karton und eine dicke Rolle zu übergeben. Darin befand sich Material über den im Oktober stattfindenden Austria Con I, das er von den Grazer Kollegen bekommen hatte und das ich am Freitag verteilen sollte, weil er auf Urlaub weilt. Nachdem ich auch noch einige andere Dinge mitzunehmen hatte, kam ich schließlich vollbepackt in das Lokal "Flut und Ebbe", wo im Hinterzimmer gerade von den Erstankömmlingen der Tisch bearbeitet wurde, um auch alle Gästen Platz zu bieten. Roman, Roswitha, Milan und Daniela zogen, schoben und klopften, bis sich der Tisch endlich in voller Größe präsentierte. Der wackelige Nebentisch aus Stein, den man laut einer Warnung der Wirtin besser nicht angriff, wurde als Ablage für die Ankündigungszettel und die Veranstaltungsposter (beigestellt von der Fanzentrale!) des Austria Cons verwendet. Als Franz, Karl-Heinz und Michael nacheinander eintrafen, hatte Milan bereits alle mitgebrachten Exemplare seines Fanzines "New Worlds" Nummer 30, das in den Clubnachrichten des aktuellen Romanes (1933) als sehr lesenswert empfohlen wurde, angebracht und musste aus dem Auto Nachschub holen. Übrigens wurde auch das .. ähem .. "NOW!" in den Nachrichten lobend erwähnt.
Roman hatte ein Klebealbum vom "Schwarzen Loch" mit, dass er beim Umräumen in seiner Wohnung gefunden hatte, sehr zu Danielas Freude, die jetzt versuchen wird, mit Hilfe meines Albums die Bildergeschichte komplett zusammenzupuzzeln. Außerdem präsentierte er uns noch stolz "Kalkitos" - das sind ausklappbare Papierbögen mit Szenen aus Star Wars oder Superhelden-Szenarien, auf die man die Figuren dazurubbeln musste. Erschienen ist das Ganze in den 70-er Jahren und war in jeder Trafik zu kaufen.
Wolfgang, Erich und Heinz, unser Austauschgast aus Graz, vervollständigten die Runde auf 10 Leute. Schön langsam taten wir uns schwer, die Essens- und Getränkebestellungen auf dem Tisch unterzubringen. Nicht, dass der zu klein gewesen wäre, aber alle bringen immer so viele Dinge zum Anschauen, Tauschen und auch Verkaufen mit, dass etwa Heinz bereits halb verhungert war, bis er endlich unter einem Stapel Taschenbüchern, mehreren Blättern mit Con-Informationen und einer alten Nummer von "NOW" endlich die Speisekarte gefunden hatte.
Ab dann wurde es chaotisch. Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr das ganze Szenario schildern, da alle kreuz und quer im Raum verteilt waren, sitzend, stehend, am Boden hockend, hinter Plakaten versteckt, auspackend, einpackend, hin- und hereilend, rufend, plaudernd, flüsternd ... Erich verteilte Con-Flugzettel, Milan zeigte seine Comic-Zeichnungen her, Karl-Heinz verkaufte am Nebentisch aus einem Bananenkarton Gucky-Tassen, Heinz suchte verzweifelt einen Sessel und berichtete von Aufnahmen und Interviews des ORF beim gestrigen Grazer Stammtisch, Roman und Daniela versuchten, ein Kreuzworträtsel zu lösen, irgendjemand probierte ohne Erfolg, eines der Plakate aufzuhängen - und das alles gleichzeitig! Es dauerte eine Weile, bis Ruhe eingekehrt war und man sein eigenes Wort wieder verstehen konnte.
Um nochmals auf das Kreuzworträtsel zurückzukommen - hier handelt es sich um ein Gewinnspiel des Grazer Perry Rhodan Stammtisches "ES" für den Austria-Con. Wenn man die P.R.-spezifischen Fragen beantwortet und das Rätsel richtig ausfüllt, erhält man ein Lösungswort, mit dem man an einer Preisverlosung auf dem Con teilnehmen kann. Das Wort lautet .... - Moment mal! Je mehr Leute das wissen, umso mehr sinken unsere Chancen, etwas zu gewinnen. Also strengt auch gefälligst selbst an!
Als das Thema Sammelkartenspiel angeschnitten wird, sieht man einige nur verständnislos den Kopf schütteln. Rare Cards, Promo-Cards, Druckfehler, 2nd-Edition, Phase IV, hunderte Schillinge für einzelne Karten und ähnliche Spinnereien lassen die Skeptiker mitleidig lächeln und die Sammler grübeln. Erich hat drei ganz aktuelle Promokarten mitgebracht, die bei der Umtauschaktion für die verdruckten Aktionskarten der 2nd Edition die verärgerten Fans etwas entschädigen sollten.
Die bisherigen Ausführungen täuschen aber etwas über das eigentliche Thema des heutigen Abends hinweg - Comics! Es wurde zwar immer wieder zur (Perry Rhodan-)Ordnung gerufen, aber die Comicfreunde konnten sich trotzdem hartnäckig behaupten. Immer wieder wurden die Superhelden, ihre Universen, ihre Kämpfe, Verschmelzungen und Wiederauferstehungen ins Spiel gebracht. Hier gibt es ja momentan einen gewaltigen Boom, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Man warf mit Begriffen wie Crisis on infinite earth, Spawn, Top Cow, Crossover, Variant Cover oder Sonnenfresser herum und konnte sich dafür genauso begeistern wie für Perry Rhodan. Man stelle sich etwa vor: Perry Rhodan Band 2000, mit einem Ultra-Red-Metallic Variant-Cover, limitiert auf 99 Stück, inhaltlich ein Crossover mit Commander Scott und den Terranauten, wobei die Fortsetzung in der neuen Atlan-Serie als Nummer 67 erscheint, mit einem Darkblack-Cover, einem Super-Rare-Universal-Cover, einer Goldsilver-with-red-points-Edition und einer No-Cover-Ausgabe (alle vier zusammen um nur DM 999,--), der dritte Teil der Quadrologie erscheint als Raumschiff Enterprise Folge Nummer -1 als Crossover mit Captain Kirk, und den furiosen Abschluss findet man dann im Perry Rhodan Roman Nummer 2000 1/2, der in einer Buchhandels-, einer Presse- und einer Fanausgabe erscheint, in einer Publisher Proofs-Version mit Doppel-Negativcover und beigelegten Riesenpostern, Coupons und Kopfwehpulver, um das alles zu verdauen.
Da lobe ich mir die guten, alten Barks-Geschichten, die noch so schön überschaubar waren. Die Originalseiten seiner Werke werden ja mittlerweile zu horrenden Preisen gehandelt.
Und trotzdem nennt ein privater Sammler zwei ganze Geschichten sein Eigen, darunter etwa die zehnseitige Donald Duck Story "Beauty Business" aus dem Jahr 1965. Nachlesen kann man die Geschichte etwa im Micky Maus Heft Nummer 43 aus dem Jahr 1968 unter dem deutschen Titel "Donald hat Geheimnisse", in der Barks Library wird sie allerdings erst im nächsten Jahrtausend erscheinen.
Doch kommen wir wieder kurz zu Perry Rhodan zurück. Plötzlich tauchte die Frage auf, wo denn die tollen Veranstaltungsplakate des Austria Cons seien, die ich eigentlich erst am Ende des Abends jedem in die Hand drücken wollte. Ich warf kurz einen skeptischen Blick auf ein längliches Päckchen am Nebentisch und stellte eher beiläufig fest: "Ich glaube, es sind nicht genug für alle da." Plötzlich kam eine eigenartige, bedrohlich wirkende Unruhe auf, einige der Anwesenden begannen nervös mit den Füßen zu scharren. Und dann versuchte ich einfältigerweise einen kleinen Scherz, indem ich mit einem Blick in die Runde sagte: "Ich glaube, es dürfte genau eines zu wenig sein." Was dann folgte, lässt sich nur kurz so beschreiben - ein Le-Mans-Start ist ein Dreck dagegen!
Nachdem dann doch sogar ein Plakat übriggeblieben ist und wieder etwas Ruhe eingekehrt war, gingen wir wieder zur Tagesordnung über und widmeten uns dem Thema "Mein Auto und ich". Jeder erzählte seine ganz persönlichen Erlebnisse mit Strafzettel schreibenden Polizisten, Abschleppdiensten und Verkehrsschildern, wobei sich die Erzählungen an Obskurität und Bizarrerie immer wieder überboten. Außerdem gab es Kurzvorträge über "Wie funktioniert eine Laserpistole?" und "Wie sind Verkehrsschilder ordnungsgemäß aufzustellen?" aus fachkundigem Munde.
Während der Gespräche war immer wieder zu beobachten, wie einzelne Gäste der Runde verstohlen aufstanden, zu dem Gucky-Tassen-Karton schlichen, herumhantierten und dabei murmelten "Höhere Nummer als meine, höhere, höhere, abgebrochener Henkel, wieder höher, ..." und sich dann, manchmal nach Austausch ihrer Tasse, wieder hinsetzen. Letztendlich aber war Karl Heinz's Bauchladen trotzdem ausverkauft.
Dann ging es einige Minuten "hemmungslos" zu. Ich weiß nicht mehr, ob das ganze durch Perrys Bettszene in einem der letzten Romane oder Peter Terrids Schilderungen über Gravia-Wurzeln und deren Folgen ("… was zu unliebsamen Szenen unter Tisch führen kann ...") ausgelöst wurde, jedenfalls folgten einige Witze und Bemerkungen, die zu teils heftigen Reaktionen der am Tisch anwesenden Damen führten.
In der Kinoecke ging es um "Wild Things" und "Mit Schirm, Charme und Melone", wobei "The Avengers" nicht so schlecht wegkam wie in diversen Zeitungskritiken.
Unterbrochen wurden die verschiedenen Gespräche immer wieder durch P.R.-spezifische Zwischenfragen von Roman, der gemeinsam mit Daniela laufend versuchte, das Kreuzworträtsel der Grazer zu lösen. So tauchte etwa auch die Frage auf, wie die Crest IV, die von Perry Rhodan aufgegeben und in einen Dilatationsflug versetzt wurde, wieder nach Terra kam und jetzt dort als Denkmal steht (Zuschriften erbeten!).
Die Schlusspointe des Abends lieferte wieder einmal Daniela, als sie das gerade herumgereichte hervorragende und großartige Superhelden-Epos "Kingdom Come" in die Hände bekam und nach kurzem Durchblättern fragte: "Hat das auch eine Handlung?"
Während die Wanduhr noch immer fünf Minuten vor dreiviertelzehn zeigte, beendeten wir bereits in der Geisterstunde etwas müde und auch zahlenmäßig ein wenig geschrumpft diesen Abend. Ich wäre gerne vor dem Lokal, auf dem Gehsteig gegenüber, gestanden, um zu sehen, wie acht Leute hintereinander aus einer Türe kommen, jeder eine große Rolle in der einen Hand und ein Säckchen in der anderen Hand. Hoffentlich kann man darüber nicht wieder in ein paar Wochen in der Zeitung lesen, z.B. so ähnlich wie "Städtische Kanalisation zusammengebrochen. Unbekannte demontierten Rohrstücke ..."
[Bericht Roman]
[Anmerkung der Red.: Es ist mir zwar schwergefallen, aber diesmal wird es keine Anmerkungen der Redaktion zu Romans Stammtischbericht geben!]
2. Oktober 1998, Freitag - 18:47 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Bernardgasse
Verdammt, jetzt ergattere ich ohne die obligatorische Runde um fünf Häuserblocks einen Parkplatz und finde in meinem Handschuhfach keinen Kugelschreiber. Bei der Gelegenheit - weiß irgendjemand, der diese Zeilen liest, wieso das Ding "Handschuhfach" heißt? Ich jedenfalls kenne niemanden, der darin einen oder gar mehrere Handschuhe aufbewahrt.
Zurück zum Thema: Ich habe keinen Kugelschreiber - den braucht man in sehr vielen Gebieten von Wien, da unsere Stadtverwaltung die sogenannte Parkraumbewirtschaftung eingeführt hat. Wir dürfen einen Parkschein, verwaltungsjuristisch "Parkschein zur Benützung gebührenpflichtiger Kurzparkzonen" genannt, ausfüllen. Dummerweise benötigt man dafür einen Schreibstift und so etwas finde ich wie gesagt heute in meinem Auto nicht.
Wie man sich vorstellen kann, ist das Ausfüllen solcher Parkscheine zur Benützung gebührenpflichtiger Kurzparkzonen nicht sehr beliebt unter den Autofahrern. Aus diesem Grunde möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Gedanken aufnehmen, den seinerzeit Ronald Tekener, der galaktische Spieler, in eine seiner Syntronikdateien geschrieben hat:
(Zum leichteren Verständnis habe ich die neumodischen Erfindungen, wie Gleiter etc. auf unser technisches Niveau transformiert - Anmerkung des Schreibers)
Man könnte doch Parkscheine als Rubbellose zum Verkauf anbieten.
Wie jeder Autofahrer aus Erfahrung weiß, ist die Erleichterung riesengroß, wenn man nach einer unendlich lang erscheinenden Zeit einen Parkplatz ergattert hat. Wie groß ist danach die Spannung, wenn man in der Kurzparkzone steht und beginnt den Parkschein auszufüllen? Also mir gibt das nicht den richtigen Kick. Und genau hier setzt der verbesserte Rubbellos-Parkschein ein.
Man beginnt das erste der benötigten fünf Felder aufzurubbeln. Nun treibt ein Adrenalinstoß den Hormonspiegel in Sekundenbruchteilen dorthin, wo er vor Auffinden des Parkplatzes war: bei 479 Prozent. Wenn man das Monat richtig gerubbelt hat, lacht jedes Spielerherz und es vergrößert den weiteren Spannungsaufbau: Werde ich das Feld mit dem richtigen Tag erwischen?
Selbstverständlich kann derjenige, der alle fünf aufgerubbelten Felder richtig hat, gratis in der Kurzparkzone stehen bleiben. Gelingt dies drei Mal in einer Woche, so darf man den ganzen Tag in der ansonsten gebührenpflichtigen Kurzparkzone GRATIS parken. Damit hat man dann den Jackpot geknackt - Chance 1 zu 5.657.901. Außerdem könnte man durch diesen genialen Schachzug den Preis für die Parkscheine erhöhen - schließlich zahlen wir Spieler ja fast jeden Preis um unsere Sucht zu befriedigen. Und die Finanzstadträtin von Wien freut sich. (Bei der Gelegenheit: Wo bleibt eigentlich mein jährlich ersparter Tausender anlässlich des EU-Beitritts?)
Kommen wir wieder zur Jetztzeit:
Da ich mir sicher bin einen Kugelschreiber kurz nach Kauf des Autos in besagtes Fach getan zu haben, durchwühle ich also dieses Handschuhfach und entschließe mich spontan zu einer Inventur. Wer sich für die Liste interessiert, kann sie über die E-Mail dieser Homepage anfordern.
2. Oktober 1998, Freitag - 19:05 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Bernardgasse
Noch immer halte ich nichts in den Händen, womit man einen Parkschein ausfüllen kann. Den Gedanken, dass ich einfach bis 20:00 Uhr weitersuche und dann mit Genuss feststelle, dass die Zeit, in der man einen Parkschein ausfüllen muss, abgelaufen ist, verwerfe ich wieder. So hätte ich zwar zwölf Schilling (= DEM 1,67 oder ECU 0,86 - Kurs vom 2. Oktober 1998) gespart, aber dafür eine ganze Stunde vom PR-Stammtisch verpasst. Zufällig fällt mein Blick in den Rückspiegel, und dort sehe ich einen Leidensgenossen. Dieser hat allerdings einen Kugelschreiber in der Hand und füllt seinen Parkschein aus. Nichts wie hin und den Kugelschreiber ausgeborgt. Es geht halt nichts über die Solidarität unter den Autofahrern!
02. Oktober 1998, Freitag - 19:09 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Das lautstarke Hundegebell beim Eintritt in die Versammlungshallen nehme ich mittlerweile schon gar nicht mehr wahr. Ich verschwende auch keine Gedanken mehr daran, ob uns die Hunde jetzt begrüßen oder vertreiben wollen.
(Gucky, könntest Du mal schnell die Gedanken …. ach', vergiss es einfach!)
Im Hinterzimmer (Marke Verschwörertreffpunkt, siehe auch Stammtischbericht von Juli und August 1998) sitzt schon eine ganze Horde und wartet auf den Rest. Zuerst erblicke ich den lange verschollen geglaubten Inhaber eines bestimmen Buches und klopfe ihm mit den Worten "Du lebst! Du lebst und bist zurückgekehrt!" auf die Schultern.
Bevor ich den Rest der Leute begrüßen kann, erscheint die Wirtin, und ich ordere ein Cola und öffne unter Anstrengungen die Speisekarte - wozu Viagra doch alles gut ist. (Werbeeinnahmen bitte auf mein Konto bei der Bank Terrania 025789371 BLZ 000001)
Jetzt beginne ich den Rest der Leute zu begrüßen: Erich, Marko, Milan, Karl-Heinz (= Heinz), Peter, Franz, Bernd, Thomas.
Genau, hier finden sich drei neue Namen. Beginnen wir von links:
Marko Erhard kam extra aus Deutschland, genauer geschrieben aus Brebersdorf in der Nähe von Schweinfurt angereist, weil er schon so oft und so viel Gutes von dem Wiener Stammtisch gehört und gelesen hat. Und er wird jetzt jedes Monat vorbeischauen.
Glaubt das jetzt wirklich jeder? Ich meine den letzten Satz.
Okay - die Wahrheit: Marko Erhart ist für das Layout des österreichischen Fanzines "New Worlds" (siehe Clubnachrichten Band 1933) verantwortlich und gerade eine Woche bei Milan, dem Herausgeber, zu Besuch. Klar, dass er dann beim PR-Stammtisch vorbeischaut.
Peter, ja der hat eigentlich nichts mit Perry Rhodan zu tun. Was, ein Feind in unserer Mitte?! Nein, weit gefehlt. Peter ist ein Arbeitskollege von Karl-Heinz aus Graz und beide sind beruflich in Wien. Und Peter weiß keinen besseren Ort in Wien, um den Freitagabend zu verbringen.
Bernd Hubich ist einer der Organisator (= Chairman) des ERSTEN ÖSTERREICH CONS, der am 17. und 18. Oktober 1998 in Gleinstätten, Steiermark, stattfindet. Alle PR-Fans: Karten kaufen und vorbeischauen!!!!!
So viel zum Vorstellen der zu diesem Zeitpunkt Anwesenden - gehen wir jetzt gleich in medias res.
Zu allererst musste sich Thomas für sein unentschuldigtes Fernbleiben vom Stammtisch rechtfertigen. Hier seine Gründe: 1) Verschlafen; 2) Bridge gespielt; 3) Veranstaltung der Jungen Wirtschaft; 4) Mama hat mich nicht aufgeweckt. So viel dazu.
Bernd erzählt davon, dass der Beitrag über den Grazer Perry Rhodan Stammtisch in der ORF Sendung "Steiermark heute" gelaufen ist. Leider konnte der Rest von Österreich diesen zwei Minuten und fünfundvierzig Sekunden langen Beitrag nicht empfangen - außer jenen Telekabel- und Satelliten-Besitzern, die regelmäßig den Sender "3 Sat" sehen, denn dort gab es die internationale Wiederholung.
Karl-Heinz (= Heinz) deklariert sich als Zeitzeuge: Er hat bei der Veröffentlichung der allerersten PR-Romans in der Trafik zugesehen.
Danach wird der Plakataufkleber gesucht, der in den Geschäften Morawa und Hutterer ein Plakat des AUSTRIA CONS I, der von 17. Bis 18. Oktober 1998 stattfindet, aufgehängt hat. Erich muss sich schließlich outen - leugnen wurde nicht toleriert.
02. Oktober 1998, Freitag - 19:20 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Michael trifft ein und gesellt sich zwischen Karl-Heinz (= Karl Heinz) und Alex, die ebenfalls gerade eingetroffen sind. Michael stellt sofort nach der Begrüßung folgendes fest: "Heute sind ja nur Männer da!"
Die unvermeidliche Frage folgt: "Kommst du vielleicht nur wegen der Frauen her?"
Michael bleibt nun nichts mehr anderes übrig, als sich ebenfalls zu outen: "Ja, weswegen denn sonst!" - Also, meine Damen jetzt wisst ihr es.
Dann streicht er heraus, dass er schweren Herzens heute hier ist, weil gerade Rapid ein Auswärtsmatch gegen Salzburg bestreitet. Man muss eben Prioritäten setzen. Zumindest weiß er den gerade aktuellen Stand: 1:1. Bei der Gelegenheit fällt Erich ein, dass sich Daniela heute entschuldigen lässt - sie ist auf dem Rapid Match - wo auch sonst? Über das Setzen von Prioritäten siehe obigen Absatz. In ihrer E-Mail an Erich hat Daniela festgestellt, dass sie diesmal - aufgrund ihrer Abwesenheit - keinen Grund für eine Pointe abgeben wird. Denkste - der Besuch eines Rapid-Matches ist Pointe genug.
02. Oktober 1998, Freitag - 19:22 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Bei Durchsicht der Speisekarte fällt Michael auf, dass ihn seine Frau ohne Geld aus der Wohnung geworfen hat. (Er hat auch keine Bankomatkarte!!! Siehe weiter unten). Auf seine Frage, ob ihm jemand Geld borgt, sehen alle angestrengt auf den Boden - so viel zur Michaels Kreditwürdigkeit.
Plötzlich liegt Informationsmaterial über den Thorecon, der vom 23. Bis 25. April 1999 in Braunschweig stattfinden wird, auf dem Tisch. Bernd erzählt etwas von einem Österreich Con im Jahr 2000 - Frühzahler werden auf einen Hinweis nach dem AUSTRIA CON I am 17. Und 18. Oktober 1998 in Gleinstätten vertröstet. Außerdem erzählt er uns, dass eine Freundin mit Band 1 der Perry Rhodan Serie zu lesen begonnen hatte - und zwar exakt am 27.2.1998. Bis zur Vorwoche hatte sie 202 Hefte gelesen - daraus folgert Bernd, dass sie noch 5 Jahre 5 Monate und 6 Tage benötigt, wenn sie die Perry Rhodan Serie einholen wollte, und zwar mit dem dann aktuellen Heft.
Bernd wird aufgefordert aus der Prä-Con Ära zu berichten. Angefangen hat alles mit einem Gespräch mit Klaus in Garching - aus den ursprünglich genehmigten 5 Minuten wurden letztendlich 60. Auf jeden Fall wird es beim Con eine Buffetschlacht geben. Wir werden nämlich bei dem Besuch des Buschenschankes ein Buffet vorgesetzt bekommen. Mein Antrag auf Sitz in der ersten Busreihe zwecks optimalen Starts zum Buffet wird mit dem Kommentar "Hast du den Bus-Führerschein?" beantwortet.
Irgendwie kommen wir auf das Thema Plüsch-Gucky. Es sollen noch ein Paar Ilts folgen. Ja, ja, DANIELA, selbstverständlich wird auch einer NACKT sein - extra für dich DANIELA! (Siehe Juli-Stammtisch 1998)
Dann wird die Detailliebe der PR-Leser gnadenlos enttarnt. Als Karl-Heinz (= Heinz) meinte, dass Gucky der erste war, der den Shabazza-Chip in sich entdeckt hat, wird er beinhart ausgebuht und ausgepfiffen. Schließlich weiß doch jeder, dass Tolot der Erste war.
02. Oktober 1998, Freitag - 20:08 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Die Comic-Abteilung trifft ein, sprich Wolfgang betritt die ehrwürdigen Hallen. Er kann Michael beruhigen, denn Rapid und Salzburg trennen sich 1:1. Nach dieser für die Rapid-Fans beruhigenden Meldung gebe ich ihm sowohl die deutschsprachige als auch die englischsprachige Ausgabe von "Kingdom Come" zurück. Michael verlangt das Cover zu sehen. Wolfgang will es ihm geben, doch Michael meint nur: "Nein, wenn du mir das jetzt gibst, erhältst du es nicht wieder."
Der lange Zeit verschollen Geglaubte begeht eine Ehrenbeleidigung: Thomas bezeichnet Gucky wortwörtlich als RATTE. Schuld daran war eigentlich ein japanischer Zeichner. Bernd hatte nämlich alle möglichen Kostbarkeiten von Graz nach Wien geschleppt. Darunter ein Taschenbuch aus Japan, zwei Hefte aus Tschechien und eines aus Holland. Ein PR-Heft mit japanischen Schriftzeichen zu sehen hat wirklich etwas extrem Außerirdisches an sich. Jedenfalls befinden sich darin auch einige Zeichnungen und eine davon zeigt unseren MAUSBIBER Gucky - allerdings sieht er wie eine Ratte aus. Den allgemeinen Aufschrei kommentierte Thomas mit den Worten: Gucky ist doch eine Ratte. Hassbriefe an folgende Adresse: Thomas W., XXXXXXXXXXXX. XX, XXXX Wien
(Anmerkung des Schreibers: Um etwaigen Bombenattentaten oder Scharfschützenattentaten vorzubeugen, wurde auf eine Veröffentlichung der Adresse verzichtet - obwohl, verdient hätte er es.)
02. Oktober 1998, Freitag - 20:49 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Wir schwenken von PR zur Bundesdeutschen Wahl. Wie wird sich Deutschland bei einer Rot-Grünen Koalition entwickeln. Wir wälzen alle Möglichkeiten durch und kommen zu dem Schluss: Die Geschichte wird es weisen.
02. Oktober 1998, Freitag - 20:55 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Zwei wagemutige Dart-Spieler wagen sich in die Höhle des Löwen, begleitet von der Wirtin. Ob sie Dart Spielen können? Solange es die nicht stört, dass wir reden, haben sie unseren Segen.
02. Oktober 1998, Freitag - 21:20 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Ich lenke das Thema auf den Film "Wild Things", der einfach genial ist. Keiner hat ihn außer mir bis jetzt gesehen. Hingehen und stauen über den Einfallsreichtum des Drehbuchautors. Wolfgang will, dass irgendjemand mit ihm zu "Lost in Space" geht. Wir können aber leider keinen Termin vereinbaren.
Die Gruppe kehrt wieder zu Perry Rhodan zurück: Wer ist jetzt Shabazza, und wie geht es mit den Bebenforschern weiter?
Dann landen wir bei den neuen PR-Hörspielen. Die Aussprache der einzelnen Personen wird heftig kritisiert. Atlan wird andauernd wie "Atlaan" ausgesprochen. Auch der Amerikaner Rhodan wird eingedeutscht. Ich weiß, es ist eine deutschsprachige Serie und es gibt das Übereinkommen, dass alle Namen deutsch ausgesprochen werden. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich die aus Deutschland ausgewanderten Rhodans in den USA deutsch aussprechen. Gucky klingt zu menschlich - wo bleibt seine schrille Stimme?
02. Oktober 1998, Freitag - 21:41 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Wir landen beim aktuellen Heft (Nr. 1937), und ich beginne mit einer kurzen Inhaltsangabe. Michael stoppt mich mit den Worten: "Willst du mir heute das erzählen, was ich morgen lese?" Da er das Copyright an dieser Frage verneint, verwende ich sie hiermit.
Wir kommen zum neuen Atlan-Heft, dass am 13. Oktober 1998 veröffentlicht wird. Alle sind schon gespannt auf den alten Arkoniden, der so jung wie eh und je geblieben sein sollte.
Übereinstimmung herrscht bei dem Punkt, dass Guu'Nevever nicht gestorben ist, sondern irgendwo bei Wasser und Brot ein kärgliches Dasein fristet. Unsere galaktischen Helden werden ihn befreien und dann wird Guu seiner Schwester Einhalt gebieten. Oder aus dem teuflischen Einzel wird das noch teuflischere Duo - die Killer-Twins.
02. Oktober 1998, Freitag - 22:07 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Aus heiterem Himmel entbrennt eine Technik-Debatte - nein, nicht über die neue nicht vorhandene Technik der PR-Serie, sondern über die bestehende. Also, der Antigravlift kann so niemals funktionieren, deshalb war Kurt Mahr auch gegen den Einsatz des Antigravliftes. Wir konstruieren es in einen Nullgravitationsschacht um, der mit Hilfe von Energiefeldern die Personen befördert. Eigentlich steht es ja eh so ähnlich im Lexikon.
Es folgt die Frage, wie man mit einem Paratronschirm leben kann. Wie wir wissen, befördert ein Paratronschirm alles, was auf ihn auftrifft, in den Hyperraum, und zwar sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite. Wir nehmen folgendes Gedankenexperiment zu Hilfe:
Eine Person steht auf einem Platz, und um sie herum wird ein fünf Meter durchmessender Paratronschirm aufgebaut. Die eingeschlossene Luft berührt die Innenseite des Schirms und wird ruck zuck in den Hyperraum abgestrahlt. Die Versuchsperson wird irgendwann im Vakuum stehen und sterben. Wobei die Frage zu klären ist, ob die Person nicht in der Luft "eingebettet" ist und damit auch in den Hyperraum abgestrahlt wird. Wir konstruieren jetzt eine zweite Schicht zwischen der inneren Schicht des Paratrons und dem "Innenraum". Diese innere Schicht strahlt nichts in den Hyperraum ab. Bleibt noch das Problem des Sauerstoffs. Die Versuchsperson atmet, und da der Sauerstoff in einer hermetisch abgeschlossenen Blase irgendwann einmal zu Ende geht, wird die Versuchsperson erneut sterben. Wir brauchen eine winzig kleine Öffnung im Paratronschirm, die nach Möglichkeit auf der Seite sein sollte, auf der nicht geschossen wird.
Bevor wir dieses Problem lösen können taucht schon wieder das nächste auf: Die Unsichtbarkeit.
Wenn durch ein Gerät alle Lichtstrahlen abgelenkt werden, dann sieht der Betreffende drinnen auch nichts von außen. Man müsste also eine Art Brille erfinden, die diesen Effekt für denjenigen aufhebt, der innerhalb des Wirkungskreises des Geräts steht. Bevor wir uns noch gegenseitig ob dieses genialen Gedankens loben, fällt uns ein, dass es ja bereits Anti-Flex-Brillen gibt. Irgendjemand schlägt vor, dass der Körper bis auf die Augen unsichtbar sein müsste. Dann würden nur die Augen durch die Gegend hopsen. Stellt euch das mal wirklich bildlich vor.
Wir wagen uns jetzt ans Allerheiligste vor: den Triebwerksektor. Es schwirren die Begriffe Dimesextatriebwerk und Dimetranstriebwerk durch die Luft. Wie wir wissen, ist das Dimesextatriebwerk eine Weiterentwicklung des Dimetranstriebwerks. Mit letzterem konnte man zwar von einer Galaxis ziemlich schnell zur anderen fliegen, doch leider kommt man damit immer im exakten Mittelpunkt der Galaxis raus - und dort wartet bekanntlich fast immer ein Schwarzes Loch. Thomas bringt es auf den Punkt: die Singularität.
Wir kehren von den Triebwerken zu den Personen zurück und analysieren das Zeitparadoxon um Roi Danton. Der wurde doch seinerzeit im Enemy-System 200.000 Jahre in die Vergangenheit geschleudert, wo ihn nach einer Woche (oder so) die Expedition des Nullzeitdeformators, die tausend Jahre nach seinem Verschwinden durchgeführt wird, findet. Wolfgang fasst zusammen: Also für den einen vergeht eine Woche, für den anderen tausend Jahre, und beide treffen sich vor zweihunderttausend Jahren.
Michael, der Schweigsame, meldet sich mit folgenden Worten: "Die ganze Serie ist Schwachsinn!" Alle starren ihn an - welche ketzerischen Worten wird er noch von sich geben?
"Für den einen vergeht eine Woche für den anderen tausend Jahre und beide treffen sich 200.000 Jahre in der Vergangenheit - das ist doch Schwachsinn." Und solche Worte kommen aus dem Mund des offiziellen österreichischen Vertreters der Perry Rhodan-Fanzentrale! Nur das Faktum, dass Michael aufgrund seines Diplomatenstatus Immunität genießt, hindert uns daran, dass wir uns auf ihn stürzen und auf ihn einprügeln.
02. Oktober 1998, Freitag - 22:50 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Da uns Michael den wahren Gehalt der Perry Rhodan Serie aufgezeigt hat, lauschen wir alle schweigsam der CD, die im Player läuft und stellen fest, dass da alles von den sechziger Jahren bis in die siebziger Jahre gespielt wird. Dadurch entbrennt eine Diskussion über folgende Gruppen: The Who, Jethro Tull, Small Faces, ELO, Queen und viele andere mehr. Zu PR kehren wir aus naheliegenden Gründen nicht mehr zurück.
02. Oktober 1998, Freitag - 23:10 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"
Aufbruch - für heute reicht es. Ein letztes Mal werden die Treffpunkte für den AUSTRIA CON I in Gleinstätten am 17. und 18. Oktober 1998 besprochen. Erich erinnert mich noch einmal, dass ich heute den PR-Stammtisch zusammenfassen soll. Ich verweise auf meine Mitschriften (Marke altägyptische Hieroglyphen) und verspreche ihm, am Montag sofort eine E-Mail zu senden. Nach Bezahlung der Wirtshausrechnung (Wieso nehmen die am Ende des 2. Jahrtausends eigentlich immer noch Bargeld anstelle von Kreditkarten? Und wer hat jetzt für Michael gezahlt?) folgt die obligatorische Verabschiedung vor dem Lokal.
02. Oktober 1998, Freitag - 23:11 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Bernardgasse
Glück gehabt, mein Auto steht noch dort, wo ich es abgestellt habe. Um 0:11 Uhr am 3. Oktober 1998 falle ich ins Bett und verfluche den Umstand, dass ich um 6:30 Uhr wieder aufstehen muss, da unsere Firma in Krems einfällt - so etwas nennt man dann Betriebsausflug.
4. Oktober 1998, Sonntag - 23:07 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 22. Bezirk
Ich starre in die Dunkelheit und überlege mir, weswegen ich nicht einschlafen kann (Ja, ich weiß, wahnsinnig interessant.). Meine linke Gehirnhälfte (oder war es doch die rechte Hälfte?) meint, dass mich mein Verantwortungsbewusstsein nicht in den Schlaf sinken lässt. Mir fällt aber nicht ein, weswegen. Da war doch irgendetwas, was unbedingt noch am Sonntag erledigt werden sollte. Hm, mal nachdenken.
Gestern war ich mit den Kollegen aus meiner Firma in Krems auf dem sogenannten Betriebsausflug. Annähernd dreitausend Leute von einer Firma durchstreifen die Stadt nach Sehenswürdigkeiten und versuchen sich gegenseitig die Plätze in den Restaurants wegzunehmen. Sollte ich irgendetwas für die Firma vorbereiten? Nein, sicher nicht am Wochenende, obwohl, das wären verdammt viele Überstunden. Halt, seit der letzten Steuerreform zahlen die sich ab 5 Überstunden im Monat auch nicht mehr so richtig aus.
Freitag, was war Freitag?
Der erste Freitag im Monat.
Hm, es will mir nicht einfallen.
Donnerstag war wirklich nicht aufregend.
Mittwoch - bin ich im Internet gesurft.
Dienstag - an dem Tag habe ich mit Erich telefoniert. Er wollte, dass ich den Perry Rho....
!!!!!ARGH!!!!!! Der Perry Rhodan Stammtisch!!! Ich sollte doch einen Bericht über den Perry Rhodan Stammtisch im Oktober 1998 schreiben. Fluchend springe ich aus dem Bett und verstauche mir dabei den Knöchel (steht so im Drehbuch - wegen der Spannung). Ich schleppe mich in den Computerraum und starte den Chip hoch. Gleichzeitig gelingt es mir unter Anstrengungen und mit schmerzverzerrtem Gesicht mich auf den Sessel zu ziehen. Die Tastatur liegt schnell auf meinen Oberschenkeln, und ich starre auf den weißen Bildschirm und überlege, wie ich um diese Uhrzeit und mit schmerzendem Knöchel den Stammtischbericht fertigbekommen soll.
Ich überlege ... überlege ... überlege...
PS.: Der Wiener PR-Stammtisch feierte von allen ignoriert sein ZWEIJÄHRIGES JUBILÄUM!
Die erste Zusammenkunft passierte am 4.10.1996. Niemand hätte wohl daran geglaubt, dass der Stammtisch zwei Jahre später immer noch existiert. Deshalb danke ich an dieser Stelle Adi Faber, der den Stammtisch ins Leben gerufen hat.
Es könnte vielleicht nächstes Jahr, falls bis dahin nichts dazwischenkommt, eventuell mit einer Wahrscheinlichkeit größer Null unter Umständen möglicherweise und gegebenenfalls ein Austria-Con II stattfinden - aber es ist noch nicht sicher! Um jetzt aber nicht allzu große Hoffnungen aufkommen zu lassen, muss ich erwähnen, dass kurz vor Ende des Stammtischabends festgestellt wurde, dass eigentlich alles ein Blödsinn sei, der nur mit viel Arbeit verbunden ist, worauf Roman den Zettel mit allen "braingestormten" Ideen, die er im Laufe des Abends gesammelt hatte, zerknüllt in die Ecke warf. Aber fangen wir zunächst einmal ganz von vorne an ...
Wie jeden ersten Freitag im Monat beginne ich mich um ca. halbsieben Uhr anzuziehen, packe einige Sachen zum Mitnehmen ein und begebe mich aus dem Haus. Ich öffne die Autotüre, steige ein und fahre zum Lokal "Flut und Ebbe", wo bereits einige Stammtischgäste im Hinterzimmer anwesend sind ...
SCHNITT!!!
Ja, genau das muss Milan gemeint haben, als er letztens erzählte, was er bei einem Stammtischbericht nicht lesen möchte. Okay, sehe ich ein, und da er heute noch dazu anwesend ist, ebenso wie Jörg (back from the U.S.A.), Wolfgang (soon in Köln), Michael, Michael-Marcus, Thomas (the rare guest), Adi, Daniela, Roswitha, Manfred, Roman, Heimo, Erich und Karl-Heinz mit Frau Renate, muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen.
Obwohl - ich habe mich aber tatsächlich um halbsieben Uhr fertig gemacht und bin dann mit dem Auto zum Lokal gefahren. Und als ich in das Lokal kam, waren auch wirklich schon einige da und diskutierten eifrig über einen zweiten Perry Rhodan Con in Wien.
Vielleicht sollte ich nicht erwähnen, dass ich mich angezogen habe - das ist ja klar und bedarf keiner ausdrücklichen Erwähnung. Ebenso überflüssig ist die Uhrzeit, und dass ich mit dem Auto gefahren bin, auch, denn irgendwie muss ich ja hingekommen sein, sonst könnte ich jetzt nicht darüber schreiben. Und ob das mit dem Auto war oder mit der Straßenbahn, wird wohl die wenigsten Leser interessieren. Ebenso erübrigt sich darüber zu schreiben, dass ich in das Lokal gegangen bin - wohin denn sonst? Ob Hinterzimmer oder Vorderzimmer oder Kellergewölbe ist genau genommen auch völlig egal. Und da das Ganze ein geselliges Treffen ist, erscheint es auch müßig zu erwähnen, dass schon einige der Runde anwesend waren. Genaugenommen sind auch die Namen entbehrlich, da sie der/die treue Leser/in ohnehin schon kennt bzw. mit bloßen Namen ohne zugehörige Gesichter ohnehin nichts anfangen kann. Worüber in der Runde gesprochen wird, dürfte auch völlig klar sein - in erster Linie über Perry Rhodan, in zweiter Linie über Comics (wobei die Comic-Runde heute mit dem Abgang von Wolfgang, der frühzeitig aufbrach, um seinen Zug nach Köln zu bekommen, so gut wie aufgelöst war).
Jetzt stellt sich nur die Frage, was mir noch zu schreiben bleibt? [Eigentlich wollte ich jetzt nur mehr ein leeres halbes Blatt folgen lassen, aber das erschien mir dann doch etwas zu einfallslos]
Zunächst galt es wieder einmal, an den beiden Wachhunden vorbeizukommen, die sich heute partout vor den Eingang zu unserem Extrazimmer gelegt hatten. Als jedoch die ersten Gespräche über Perry Rhodan aufkamen, legten sie die Ohren an, zogen den Schwanz ein und trollten sich nach draußen.
Das Hauptthema des heutigen Abends war die mögliche Abhaltung eines Perry Rhodan Cons nächstes Jahr in Wien. Aber wie bereits eingangs erwähnt - es ist noch völlig offen, ob es wirklich dazu kommt, da es noch mehrere unklare Punkte gibt, angefangen von der Unterbringung der Leute bis hin zur Person, die die Organisation und die Bürde einer solchen Veranstaltung auf ihre Schultern lädt (Ein gern gesagter Satz war heute: "He, warum schaut ihr mich so an?"). Obwohl - es gibt andererseits natürlich auch schon ganz konkrete Vorstellungen, Überlegungen und Möglichkeiten. Allzu viel darf an dieser Stelle aber leider nicht verraten werden, denn falls wir uns doch entschließen sollten, darf nicht jetzt gleich alles ausgeplaudert werden - das machen die Autoren ja auch nicht. Der Veranstaltungsort wäre jedenfalls schon vorhanden - in einem äußerst repräsentativen Gebäude inmitten von Wien, wobei Heimo hier schon einige Weichen gestellt hat. Auch den genauen Zeitpunkt will ich hier noch nicht nennen, aber der Termin wäre in etwa Mitte Herbst nächsten Jahres - Countdown läuft, X minus 1 Jahr.
Bei den geplanten Gästen versuchte man sich gegenseitig zu überbieten - abgesehen von der gesamten Autorenriege inklusive KNF und KB und den Zeichnern, gilt es natürlich auch, bekannte internationale, aber ebenso österreichische Fans einzuladen, zu denen etwa ein berühmter Sänger und ein Minister gehören. Aber auch Kabarettisten, Astronomen, Astronauten oder bekannte Leute aus der Szene standen auf der Wunschliste.
Roman, der sich eifrige Notizen machte, fasste dann kurz zusammen, wie die Programmpunkte aussehen könnten, was von einigen mit Kommentaren wie "Fad" oder "08/15, nichts Besonderes" kommentiert wurde, was aber wohl daran lag, dass alle unrealistischen Vorschläge wie "Fußball im 5. Jahrtausend" oder "Atlans Liebesleben im Wandel der Zeit" gestrichen wurden. Es wurden aber durchaus noch einige brauchbare Ideen ausgebreitet und auf dem Zettel festgehalten.
Immerhin waren wir so ins Gespräch vertieft, dass wir einem Angebot der Wirtin, ihr beim Anzapfen eines Bierfasses zu helfen, nicht gleich nachkamen und dafür fortan boykottiert wurden - wir mussten Bestellungen draußen bei der Schank abgeben und durften sie dann auch selbst holen. Michael Marcus, der schließlich als erster aufstand, wurde daraufhin mit Wünschen bombardiert, und ich muss ehrlich sagen, es hat besser geklappt als sonst.
Am Tisch kursierten Fotos von Gleinstätten und eine Kopie des Perry Rhodan Berichtes in der Spiegel Spezial Ausgabe. Michael Marcus hat mittlerweile auch den Bogen raus, wie er Fan-Materialien in die Mitte des Tisches wirft, seit er einmal vier Gabeln und drei Messer in seinem Handrücken hatte und der Hemdsärmel bis zum Schulteransatz zerfetzt war. Als er einen großen Sack mit Micky Maus Heften auspackte, übte man jedoch eher Zurückhaltung. Auch Michael und Karl Heinz, die beide einen Karton mit SF-Romanen mithatten, mussten den Großteil wieder mit nach Hause nehmen. Nur Roswitha erstand eine große Bananenkiste mit Perry Rhodans, und Erich schleppte drei gebundene Bände mit Rex Corda Romanen zu seinem Platz.
Plötzlich wird es kalt.
"Heh, kann mal jemand das Fenster zumachen?" - "Das Fenster ist zu!"
Das Geräusch eines wallenden Umhanges ist vom Gang her zu hören.
"HALLO LEUTE!"
"Oh ... äh ... hallo ..."
"DARF ICH MICH SETZEN?"
"Äh … sicher. Äh … gibt es einen bestimmten Grund für dein Kommen?"
"NICHT DAS ICH WÜSSTE. ABER WENN IHR WOLLT, KANN ICH GERNE NOCH EINMAL NACHSEHEN."
"Nein, nein, nicht nötig! Willst du was trinken?"
"JA, GERNE. ICH NEHME EINEN ROTWEIN". Er zwinkert uns zu. "DAS IST GUT FÜR DEN KREISLAUF!"
Wir sehen uns betreten an.
"Du musst entschuldigen, aber wir haben heute leider die Wirtin etwas verärgert, weil wir ihr nicht geholfen haben, ein 50-Liter-Faß auf die Schank zu hieven. Jetzt kommt sie nicht mehr, und wir müssen uns die Bestellungen selbst holen."
"KEIN PROBLEM. ICH BIN GUT BEI FUSS! "
Er steht auf, winkt noch einmal und geht dann nach draußen. Einige greifen sich ans Herz oder kontrollieren ihren Puls, als plötzlich draußen im Schankraum Unruhe aufkommt und sich zu einem infernalischen Lärm steigert. Schreie, Hundegebell und -geheule, dazwischen Flüche, Scheppern und Poltern. Dann ruft jemand "Pfui", und schließlich ist es wieder ruhig. Wir schauen angestrengt um die Ecke nach vorne in die Gaststube, sehen aber nur die Wirtin, wie sie aus einem Kasten Besen und Schaufel holt, und dann traben die beiden großen Hunde wieder in unser Hinterzimmer, jeder einen großen, blitzend weißen, saftigen Knochen im Maul, und legen sich gemütlich in eine Ecke, schmatzend, nagend und zufrieden.
Kurze Zeit später kam Daniela. "Grüß' euch. Ist der Sessel da frei?"
"Ich ... ich glaube schon", sagte jemand aus der Runde.
"Und wenn schon jemand von euch eine Sense mit sich herumschleppt, dann sollte er sie besser zur Garderobe geben, ich hätte mich jetzt fast draufgesetzt!"
Zunächst starrten alle Daniela an. Um den Hals hatte sie einen grün-weißen Rapid-Schal, da sie gerade von einem Match kam (Rapid hat übrigens 1:0 gewonnen), und auf dem Kopf hatte sie eine schwarz-gelb gestreifte, lange Zipfelmütze von Borussia Dortmund, um die Mannschaft, deren Spiel gerade lief, zumindest moralisch zu unterstützen. Zum Glück hatte Michael seinen Fotoapparat vergessen, um das von der Fan-Zentrale gewünschte Foto der Stammtischrunde zu schießen.
Die PRSKSSS (Perry-Rhodan-Sammel-Karten-Spiel-Spieler und Sammler hatten zwar keine Karten mit, aber es wurde fleißig über die verschiedenen Phasen und Editionen diskutiert, und es ging eine Preisliste von "Beyond the Limit" am Tisch herum. Warum kostet ein Freyt mehr als ein Deringhouse? Wo bekommt man noch Karten der 2nd Edition? Und auf welcher der beiden Karten ist das Bild von Sergeant Harnahan und Harno abgebildet? Im Zusammenhang mit Harno ist dann das Gerücht aufgekommen, dass Zeichner von Kugelraumschiffen bloß einen Zirkel brauchen.
Als nächstes waren wieder die Verräter an der Reihe. Daniela und Roman wechselten sich ab, das Neueste über die Handlung von Perry Rhodan und Babylon V zu erzählen. Und zu allem Überfluss wurde dann noch die Beschreibung von Shabazza aus dem neuesten Roman vorgelesen. Aber es hat ohnehin niemand geglaubt, dass das wirklich Shabazza sein soll.
Der Band 1942 weist übrigens einen interessanten Druckfehler auf - der Titel auf der Umschlagseite lautet "Shabazzas Welt" und die Überschrift im Blattinneren heißt "Shabazzas Planet". Da sind wohl einmal beide Titelvorschläge berücksichtigt worden. Michael stellte eine interessante Theorie zur weiteren Handlung auf - nach Band 2000 werden die Oldtimer wieder eine Rolle spielen.
Ab und zu gingen ein paar verstohlene Blicke zur Uhr. Stimmt sie oder stimmt sie nicht? Und siehe da, sie geht wieder, und zwar schneller, als uns lieb ist. Heute waren wir etwa nur mehr die Hälfte, als um 23.00 Uhr der Aufbruch erfolgte. Man sammelte noch die verschiedenen Überreste am Tisch zusammen und verstreute sich dann in die Nacht. Komisch - ich möchte bloß wissen, was da zwischen den geparkten Autos ein Pferd mit weißen Flanken und einem Futtersack vor dem Maul zu suchen hat ...
P.S.: All jenen, die sich über die BLOCKBUCHSTABEN im obigen Text gewundert und etwas verständnislos den Kopf geschüttelt haben, kann ich nur wärmstens Terry Pratchett mit seinen Scheibenweltromanen empfehlen - im Roman "Gevatter Tod" spielt der unheimliche Besucher sogar die Hauptrolle!
[Bericht Roman]
... mit Anmerkungen von Daniela und Eric (nicht autorisiert)
Auch wenn es wirklich niemanden interessiert - ich bestehe darauf, dass folgendes in die Enzyklopädie Terrania aufgenommen wird:
Ich habe es geschafft, zehn Minuten vor 19:00 Uhr das Lokal Ebbe & Flut zu betreten - und dies, obwohl ich vom anderen Ende Wiens über den Gürtel (eine der Hauptdurchzugsstraßen Wiens) fahren musste. Meine gesamte Fahrzeit betrug nur 32 Minuten. [Gratuliere zu dieser fantastischen Leistung!] Ich betone dies deshalb, weil am Freitag, den 4. Dezember 1998, die alljährliche First Snow Party auf Ostösterreichs Straßen veranstaltet wurde. Dies läuft jedes Jahr nach dem identischen Schema ab:
Die Meteorologen kündigen zwei Tage vorher an, dass es z.B. am Freitag zu den ersten heftigen Schneefällen dieses Winters kommen wird. Da sie diese Vorhersage seit Jahren mit einer unglaublichen Präzision tätigen, sind selbstverständlich Vermutungen in Richtung Wetterkontrolle oder zumindest Absprachen mit dem Wettergott zulässig. [Oder mit NATHAN?] Alle hören diese Schneewarnungen, doch fast jeder ignoriert sie. Freitag früh passiert zunächst nichts, und alles geht seinen gewohnten Lauf. Nur ein paar Unverbesserliche bereiteten sich bereits auf die First Snow Party vor, indem sie ihre Autos zum Beispiel von Winter- auf Sommerreifen umrüsten. Wenn man Freitagmittag aus dem Fenster sieht, bekommen manche schon feuchte Hände vor Aufregung - die ersten Schneeflocken erscheinen am Horizont. Bis gegen 16:00 Uhr hat die zuständige Magistratsabteilung der Stadt Wien begriffen, dass nunmehr fünf Zentimeter Schnee auf allen Straßen, Häusern und sonstigen Flächen Wiens liegt. Deshalb rücken langsam, aber sicher die Schneepflüge aus und werfen sich ins Partygetümmel. Dummerweise kommen sie zum richtigen Feiern aber zu spät. Es haben nämlich nur diejenigen richtig etwas zum Feiern, die bereits ab 14:00 Uhr auf den Schneefahrbahnen Vollbremsungen hinlegen durften. Nur sie konnten so schön über den jungfräulichen weißen Schnee rutschen, wie damals in ihrer Kindheit mit dem Schlitten auf dem Haushügel. Und wie lustig ist dies alles, wenn man den Vordermann abknallen kann. Da leuchten die in die Kindheit zurückgekehrten Augen. [.. und der Rest bleibt da? Lieber Roman, dieses kleine Bonmot lasse ich natürlich stehen, abgesehen davon, dass ich ja sowieso nichts verändern darf :-) Ich stell' mir so richtig vor, wie da zwei ausgelassene, kleine Augen in der Gegend herumhüpfen - aber hatten wir das nicht schon mal?] Und wenn der nachkommende Kamerad in das Fahrzeugheck rutscht, kommt erst richtige Feierstimmung auf.
Den Verkehrsmeldungen nach zu urteilen, hat sich die First Snow Party heuer mehr auf der Südosttangente (= weitere Hauptdurchzugsstraße Wiens) zugetragen. Vermutlich kam ich deshalb am Gürtel so rasch vorwärts. Sei's drum. Ich jedenfalls freue mich bereits auf die nächstjährige First Snow Party in Wien. Es wird sicher wieder ein Knaller!!!
[Wirklich sehr interessant! Besonders für die Menschen, die in Ruhe in der U-Bahn ein Buch lesen, und nicht wissen, was sich da auf den oberirdischen Straßen von Wien so alles abspielt, und was das für ein Spaß sein kann ...]
[Trocken, Daniela, sehr trocken :-)]
Damit hätte ich das belastende Thema "Was vor dem Stammtisch passiert und eigentlich keiner wirklich lesen will" aus dem Weg geräumt. [Was heißt hier aus dem Weg geräumt? Wirf mal einen Blick nach oben, da kugelt der ganze Schrott noch immer auf meiner Seite herum! ;-)] Kommen wir jetzt tatsächlich zum Wiener Perry Rhodan Stammtisch!
[Ich kann es kaum noch erwarten, nachdem ich mich durch den ganzen Schnee hindurchgekämpft habe.]
[Warst Du heute nicht schon da, Roman? Siehe oben.]
Der erste Anwesende war diesmal nicht ich, sondern Milan. Dies war aber kein wirkliches Kunststück, schließlich ist er mit den Öffis (= Öffentlichen Verkehrsmittel) unterwegs - Feigling.
[Na geh', trotz der Rekordzeit von 32 Minuten nicht der Erste? :-)]
[ROFL]
Stolz präsentiert er den bereits halb gelesen Band 1946, doch ich winke ab und biete ihm an, den Inhalt zu erzählen. Milan will davon aber nichts wissen. Dann besprechen wir die Ideen für die Fanstories, die nächstes Jahr innerhalb der Perry Rhodan Fanzentrale erscheinen sollen. Derzeit wollen Klaus und Klaus - nein, nicht die von der Nordseeküste, sondern Bollhöfener und Frick - nur die vollständig ausgearbeiteten Exposés lesen. Alles weitere ist über die Fanzentrale zu erfahren.
Die Comicabteilung trifft ein, sprich Wolfgang ist da. Und er hat uns allen vom Kölner Con etwas mitgebracht: Nachdrucke von Originalzeichnungen für Titelbilder oder Promokarten von Swen Papenbrock. Da ich schneller bin als Milan, gehören sie mir.
[Und wir später Gekommenen hatten keine Chance :-( ]
[Alle = Roman? Jetzt weiß ich endlich, wo das ganze Zeug immer hinkommt!]
Wir lesen uns Wolfgangs und meinen Vorschlag bezüglich eines eventuellen PR-Cons in Wien durch. Bei der Gelegenheit möchte ich folgendes klarstellen:
Im Infotransmitter des Verlags Pabel Moewig vom Dezember 1998, der über das Internet versandt wurde, findet man unter "Termine" den Eintrag:
30. Und 31.10.1999 Austria Con II in Wien (in Planung)
Ich möchte hier besonders auf die Wörter IN PLANUNG hinweisen. Es ist nämlich nicht einmal sicher, dass er überhaupt stattfindet.
Michael T. hat beim Verlag zwar vorgefühlt, ob Interesse bestünde, Autoren in das schöne Wien zu schicken und Klaus hat sofort angenommen, dass der Con schon so gut wie sicher stattfinden würde.
Lieber Klaus, wenn Du erlebt hättest, wie wir heute am Stammtisch über den Con diskutiert haben, würdest Du den Kopf schütteln und jedem davon abraten, nach Wien zu kommen. [So schlimm fand ich es gar nicht - es gab keine groben Tätlichkeiten, keine schlimmen Beschimpfungen, und außer Roman ist nichts in der Gegend herumgeflogen - siehe unten]
Obwohl - Vorschläge für das Programm und die Rahmenveranstaltung hatten wir mehr als genug, und sogar wirklich vorzügliche, doch davon erst später.
Der Grund, warum wir an dem Stattfinden des Cons zweifelten, ist der Auftauchen der vielen "P-Wörter" in der Diskussion über die Veranstaltung- welche ich auch weiter unten erläutern möchte.
Um 20:00 Uhr füllten sich langsam die Sessel um den Stammtisch. Alex, Karl-Heinz, Michael T., Thomas, Erich und Michael R. gesellten sich zu den bereits eifrig Diskutierenden. Ein Sessel blieb leer und er musste von mir auch vehement verteidigt werden. Seit Beginn des PR-Stammtisches in Wien gibt es eine Art inoffizielle Sitzordnung und diese wird meistens auch eingehalten. Wenn man aber später kommt, kann es schon einmal vorkommen, dass auf dem gewohnten Sessel jemand anderer sitzt. [Ein Gruppenpsychologe hätte seine Freude an uns ...] Um dies zu verhindern, gab es diesmal eine Absprache, dass ein bestimmter Platz mit Händen, Füßen und Zähne verteidigt werden musste. Daniela ist es nämlich gewohnt, immer an meiner linken Seite zu sitzen - und sie hat mich deswegen auch extra um 17:00 Uhr angerufen, dass ich ihr diesen Platz freihalte. Sie kam nämlich erst gegen 22:00 Uhr, weil sie vorher eine Geburtstagsparty besucht hatte.
[Um das klarzustellen: Ich hatte den Roman eigentlich gebeten, die Perry Rhodan Hefte vom Michael für mich aufzuheben, falls der Michael schon gegangen ist, wenn ich komme. Bei der Gelegenheit habe ich natürlich die Sitzordnung erwähnt, aber NICHT deshalb angerufen! Aber –trotzdem danke an Roman für das Verteidigen meines Sessels. Ich fühle mich richtig geehrt.]
[Ja, ja, so ändern sich die Zeiten. Früher hat man die Ehre der Damen verteidigt, jetzt sind es ihre Sessel ... :-)]
Bevor ich jetzt Einzelheiten über die Condiskussion verrate, möchte ich noch zwei Tagesordnungspunkte herausstreichen:
Karl-Heinz fragte, wie es mit einem Namen für den Perry Rhodan Stammtisch Wien aussieht. Als Vorbild dient hier der Grazer Perry Rhodan Stammtisch - der heißt nämlich ES.
Wolfgang erhob seine Stimme und lehnte die Frage ab. Er sei ganz froh, dass unser Stammtisch keinen Namen hat. Michael R. fragte, wieso der Grazer Stammtisch nicht ER, SIE, WIR oder WIRR benannt wurde. Und außerdem - was soll es bringen, einem Tisch einen Namen zu geben? Allgemeines Gelächter war die Folge. Wolfgang unterstreicht noch einmal, dass ein Name nicht sinnvoll ist. Ich werfe ein, dass der Stammtisch schon einen Namen habe - Unverständnis und beunruhigtes Gemurmel ist die Folge. Ich werde aufklärerisch tätig: [Dr. Roman Sommer? :-) ] [Nicht Sommer - Senger!] Der Wr. Stammtisch heißt bereits einen Namen, nämlich Perry Rhodan Stammtisch Wien.
Okay - ich sehe ja ein, dass es in der Situation lustiger ist, als wenn man es hier liest. Situationskomik nennt man das dann wohl. [Muss wohl so sein ...]
Apropos Stammtisch: Klaus Bollhöfener kann froh sein, dass auch diesmal niemand einen Fotoapparat mithatte. Er hat nämlich von Michael T. ein Foto des Stammtisches mit PR-Wimpel eingefordert. Bereits beim letzten Mal wurde dieser Wunsch von Michael vorgetragen. Doch auch damals befand sich kein Fotoapparat in den Jacken und Rucksäcken, mit dem man den Tisch und nur den Tisch fotografieren konnte. Glück gehabt Kläuschen.
Karl-Heinz hat die PR-Uhr in Graz gewonnen - und alle haben sich über diese analoge Uhr beschwert. Man kann nicht erkennen, ob es Vormittag oder Nachmittag ist. Auf dieser PR-Uhr hat der Tag nur zwölf Stunden. Eigentlich hat sie ja überhaupt keine Stunden, zumindest kann niemand darauf Ziffern erkennen. [Das ist ja nur der Neid ...]
Kommen wir nun zu der unvermeidlichen Austria Con II Diskussion. Viele Vorschläge wurden unterbreitet, angefangen vom Veranstaltungsort bis hin zur abendlichen Con-Party.
Klarerweise kann ich jetzt nichts über ein Programm schreiben - wir wissen nicht einmal, ob der Con überhaupt stattfinden wird (siehe die vielen "P-Wörter"), aber ich kann euch über ein paar Veranstaltungspunkte, die es sicher nicht geben wird, informieren:
-) die Wahl zur Miss Austria Con II
-) die Wahl zum Mr. Austria Con II
-) Daniela als Nummerngirl zwischen den einzelnen Vorträgen
[Hier fehlt deshalb eine Anmerkung von Daniela, weil sie erst gar nicht viele Worte gemacht, sondern Roman kurzerhand vom Sessel gestoßen hat!]
(wenn es allerdings Frauen gibt, die sich freiwillig für die Ausführung dieser noch nie dagewesenen Idee melden wollen, so sendet bitte ein eingescanntes Foto von euch im Bikini an die Emailadresse der Homepage. [Da brauche ich mir die nächste "Bikini-Girls" CD-ROM nicht mehr kaufen ...] Alle Einsendungen werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt und nicht auf der Homepage veröffentlicht)
-) ein PR- Striptease-Sammelkarten-Turnier (für Bewerber gilt das gleiche wie beim obigen Punkt!) [Ich wüsste eine geeignete Promokarte für die Mitspieler: "Gucky nackt" :-)]
-) Internetanschluss
-) Storywettbewerb
-) Risszeichnungswettbewerb
Jetzt zu den vielen "P-Wörtern". Das "P" steht für Problem. Rückblickend muss ich sagen, dass mir der Dezember-Stammtisch wie eine Versammlung von Pessimisten vorgekommen ist, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, alle möglichen Probleme, die es bei so einer Veranstaltung geben kann, zu erläutern. Genauso muss sich die Steuerreformkommission vorgekommen sein. Motto: Lasst uns erläutern mit welchen Vorschlägen wir die Bevölkerung am meisten verärgern können. Sie haben es übrigens geschafft. Alex muss ich von den Pessimisten allerdings ausklammern Er verstand nicht, weshalb wir hier solche Probleme wälzen.
Ich frage euch, wollt ihr einige dieser Probleme hören bzw. lesen?
!!!NEIN!!!
!!!Mir aber egal!!!
[Roman, deine !-Taste klemmt!]
Bekommen wir nun das ... äh, wie hat es Erich im letzten Stammtischbericht bezeichnet ... das äußerst repräsentative Gebäude inmitten Wiens für eineinhalb Tage oder doch nur für einen Tag? Wenn wir es nur für einen Tag bekommen stellt sich die Frage, ob wir aus dem Austria Con II nur einen PR-Tag machen sollten. Oder gleich den Veranstaltungsort wechseln, was äußerst schade wäre, weil es wirklich ein äußerst repräsentatives Gebäude inmitten Wiens wäre. Nein, weder der Stephansdom, Steinhof, Donauturm oder das Parlament stehen zu Verfügung. Obwohl, bezüglich des Parlaments könnte man doch diesen einen Minister fragen ….
Okay, dieser Vorschlag verschwindet in Ablage 13.
Soll man für diese Veranstaltung einen Verein gründen und wer ist der Veranstalter? Wieviel muss vorfinanziert werden? Wieviel Honorar verlangen Uni-Professoren für einen Technik-Vortrag? Wollen wir überhaupt Honorare zahlen? Wieviel verlangen wir als Eintritt? Als Vergleich wird der Star Trek Con herangezogen - 600 Alpendollar für einen Tag sind eindeutig zu viel, nicht nur für Perry Rhodan, sondern auch für Star Trek.
[Also da sollte man sich als Nicht-Teilnehmer doch kein Urteil anmaßen. Was ich gehört habe, hat der Star Trek Con den Teilnehmern sehr gut gefallen.]
Andererseits - ein Rockkonzert einer internationalen Gruppe kostet auch um die ATS 350, und die spielen maximal zwei Stunden.
[Oder man geht in die Oper und zahlt mitunter noch mehr, und nach 2 Stunden ist die Vorstellung auch aus.]
[Na hört mal, Perry Rhodan ist ja nur ein ganz einfacher Weltraumfahrer, der ein bisschen im Universum herumdüst. Was wollt ihr für den schon verlangen? Und außerdem kann er nicht einmal gut singen, wie wir wissen :-)]
Vorweg kann allerdings gesagt werden, dass wir uns bei den Eintrittspreisen an den anderen PR-Cons orientieren werden - schließlich will keiner von uns einen Gewinn machen - aber auch nicht unbedingt einen großen Verlust.
[Generelle Frage: Ist es wirklich gescheit, all diese doch mehr oder wenigen konkreten Ideen und Vorstellungen und Überlegungen zum Con im Internet zu veröffentlichen? Ich wäre dafür, alles was mit dem Con zu tun hat (Durchführung, Probleme etc.), zu streichen.]
[Du meinst wahrscheinlich, die Besucher sind dann etwas desillusioniert, so ähnlich, wie wenn man sich zu einem Kinofilm "The making of ..." ansieht. Die Leute sollen ruhig sehen, wie wir uns für sie abrackern! :-) Trotzdem werde ich in Kürze das ganze aus dem "Hauptfilm" rausnehmen und auf der Homepage ein sogenanntes "Con-Tagebuch" einrichten, in dem man dann all diese Dinge nachlesen kann, wenn man will ... Vor allem werden die Infos dazu aktueller sein - zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichtes liegt dieser Stammtischabend schon wieder eine Woche zurück, und nach Romans pessimistischen Impressionen sieht es zurzeit wieder recht gut aus ... :-)]
Die Liste ließe sich fast endlos weiterführen, aber wie ich Erich kenne, würde er die wieder einmal zensurieren.
Bei der Gelegenheit, Erich:
!!!!!ZENSUR IST SUPER, TOLL, MEHR DAVON!!!!!!
[Schön sprechen, bzw. schreiben Roman!]
[Welche Zensur ...? O:-)]
Oder wie es neuhochdeutsch heißt:
!!!!!CENSORSHIP SUCKS!!!!!
[Das Leben als Schriftführer und Ghostwriter ist schon hart, gell?]
[Welches Schiff ist gesunken?]
Diesmal wollten wir auch einen Gast aus Bochum beim Wr. PR-Stammtisch begrüßen. Wir haben aber im Laufe des Abends festgestellt, dass er sich in Wien verirrt hat.
Nein, der Ordnung halber sei erwähnt, dass es darum ging, ob man die Con-Besucher zur Abendveranstaltung mit den Öffis oder mit einem Bus chauffieren sollte. Michael R. warf den Aspekt des sich Verirrens in den Raum. Wenn zum Beispiel ein Fan aus Bochum (er hätte aber auch aus einer anderen x-beliebigen deutschen oder selbst österreichischen Stadt kommen können) nach Wien kommt und sich dann hier verirrt - was machen wir dann? [Suchen?] Abhilfe schaffen selbst gezeichnete Stadtpläne. Gehässige Stimmen könnten jetzt vermuten, dass sich der Bochumer Fan gerade deshalb verirrt hat - aber es gibt beim PR-Stammtisch keine gehässigen Stimmen.
Michael R. konnte noch ein Bonmot aus einem Geschäft, welches Software verkauft, zum Besten geben. Auf der Rückseite von Band 1946 kann man die neue CD "Die Blues" bewundern. Michael wollte die nun sogleich käuflich erwerben und ging deshalb in ein Geschäft in der Mariahilferstraße. Dort fragte er, ob es die CD schon gäbe. Der fachkundige Verkäufer meinte, er werde nachfragen und notierte sich den Titel der Software. Zeitgleich mit dieser Tätigkeit sagte er sich die Niederschrift auch laut vor. Und jetzt wird es schwierig, das Gesagte in Papierform wiederzugeben.
Halt, es gibt einen Vergleich. Jeder kennt die intellektuelle Filmtrilogie über den nachdenklichen Cop mit Bruce Willis in der Hauptrolle mit Namen "Stirb langsam" oder wie der Amerikaner sagen würde "Die Hard". Und der fachkundige Verkäufer hat den Titel der CD genauso ausgesprochen "Stirb Blues" oder amerikanisch "Die Blues".
Doch halt - nicht lachen - vielleicht hatte er ja recht. Schließlich hat die CD ein Terraner mitgeplant, ein gewisser Arndt Ellmer. Möglicherweise ist er ja gar nicht so friedfertig, wie er uns glauben macht. Wer sagt uns denn, dass der Titel "Die Blues" wirklich deutsch auszusprechen ist? Diese CD ist nur als Informationswerk getarnt, damit es leichter durch die FSK kommt. Tatsächlich werden in dem Spiel die Blues reihenweise auf die grauenvollste Weise abgeschlachtet und gedemütigt. Haufenweise werden sie zum Beispiel mit Menschenfarbe, sprich hell, hellbraun oder schwarz, angesprüht. Und wie wir alle wissen, ist dies das Schlimmste, das einem die Violette Kreatur der Heimtücke antun kann.
Bevor ich jetzt noch einen Ordnungsruf bekomme, möchte ich sagen, dass der Titel "Die Blues" deutsch auszusprechen ist. Selbst der fachkundige Verkäufer ließ sich nach einer zehnminütigen Diskussion unter Hinweis auf den CD-Text zur deutschen Aussprache überreden. Alle sind schon gespannt auf das Informationswerk über die Blues und wünschen sich eine CD über alle wichtigen Völker der Milchstraße und selbstverständlich auch der anderen Galaxien.
Apropos Ordnungsruf! Der musste heute doch erteilt werden, und zwar an Milan und Michael T.. Beide begannen übergangslos und ohne Vorwarnung mit dem Bewerfen der Dartscheiben. Trotz wiederholtem Ordnungsruf konnte ihnen nicht Einhalt geboten werden.
Als Abschluss möchte ich noch etwas zum Thema "Männliche PR-Fans und Frauen" schreiben. Karl-Heinz wollte kurz nach 20:00 Uhr, dass wir den Stammtisch in ein anderes Lokal verlegen, da er jedes Mal eine halbe Stunde im Kreis fährt und einen Parkplatz sucht. Wir haben dieses Thema aber gleich wieder abgehakt, da man mittlerweile dank Parkraumbewirtschaftung in ganz Wien mindestens eine halbe Stunde um die Häuser kreist, um einen Parkplatz zu finden. Eine viertel Stunde später betritt eine junge, attraktive Frau den Raum, deren Gesicht noch niemand von uns gesehen hat. Zögerlich tritt sie ein, und alle starren sie verzückt an. [.. ihr habt wohl noch nie eine Frau gesehen ...] Als die Frage ertönt: "Was kann ich euch zu trinken bringen?", verfluchen wir den Umstand, dass es kein neues Gesicht für den Stammtisch, sondern "nur" die Kellnerin ist. Als sie mit allen Bestellungen wieder in den Vorraum geht, ist der Antrag auf Verlegung des Lokals endgültig abgelehnt – und zwar einstimmig, da zu dieser Zeit nur Männer anwesend waren.
Noch einmal zur Erinnerung: Bezüglich des Austria Con II in Wien ist noch nichts entschieden, deshalb bitte keine Einzahlungen auf unser noch nicht vorhandenes Con-Konto. Aber seid gewiss, Freunde der Zusammenrottung von Menschen in Räumen, das letzte Wort in Punkto PR-Con ist noch nicht gesprochen, deshalb … Fortsetzung folgt …
[Eigentlich habe ich jetzt nichts mehr anzumerken. Ich wollte nur das letzte Wort haben :-)]